Wir sind IHK: Erfolge des IHK-Ehrenamtes 2019 bis 2024 und Projekte für die nächsten Jahre

Die Kernforderung „Industrie als Rückgrat der Wirtschaft in MV“ konnte erfolgreich im Koalitionsvertrag der Landesregierung verankert werden. Dieses von den Industrie- und Handelskammern in Mecklenburg-Vorpommern (IHKs in MV) seit vielen Jahren geforderte Strategiekonzept zeigt auf, wie MV als ein innovativer, wettbewerbsfähiger Wirtschaftsstandort mit gut bezahlten, wissensbasierten Arbeitsplätzen aufgestellt werden muss. Eine Grundlage dafür stellten die Industriepolitischen Leitlinien der IHKs in MV dar, die wesentlich mit Industrievertretern erarbeitet wurden.

Dank der Unterstützung aus dem IHK-Ehrenamt ist es gelungen, das Ministerium für Wissenschaft, Kultur, Bundes- und Europaangelegenheiten von der Sinnhaftigkeit einer Gesetzesinitiative für ein Berufsakademiegesetz Mecklenburg-Vorpommern zu überzeugen. Dieses ist wichtig, um etwa eine Tourismusakademie in MV etablieren zu können oder die Chance der Landeshauptstadt Schwerin zu erhöhen, ein Hochschulstandort zu werden.

Das IHK-Ehrenamt und Hauptamt haben erfolgreich ein Gesprächsformat zwischen Wirtschaft und Politik etabliert. In deren Folge konnten Kommunen in Westmecklenburg Citymanager einstellen und so ein individuelles Profil für ihre Innenstadt entwickeln. 2015 startete dabei das Dialogforum Einzelhandel MV zwischen Wirtschaft, Kommunalverwaltung und Politik und 2018/2019 ist erstmalig das Onlineverkaufsverhalten in MV analyiert wurden. Das Sofortprogramm Re-Start Lebendige Innenstädte MV ermöglichte es 2021 den Kommunen erstmals breitflächig Citymanager einzustellen. 2022 und 2023 eröffnete die Dialogreihe Innenstadt mit Workshops vor Ort einen Austausch von Erfahrungen. Der IHK-Handelsauschuss begleitete diesen langen Prozess mit wesentlichen Impulsen zu Bedarf und aktuellen Handelsthemen; der IHK-Tourismusausschuss setzte Akzente zur  Einbeziehung von lebendigen Innenstädten als attraktives Tourismusziel. Auch weiterhin müssen IHK-Ehrenamt und Hauptmamt die Vernetzung der Akteure vor Ort moderieren, damit die Innenstädte durch abgestimmte Aktionen diesen Erfolg auch in Zukunft sichern können.

2021 konnte die IHK zu Schwerin federführend in Zusammenarbeit mit der IHK zu Rostock und IHK Neubrandenburg für das östliche Mecklenburg-Vorpommern erfolgreich durch eine Stellungnahme das Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz soweit abschwächen, dass es nur noch Unternehmen mit mind. 1.000 Mitarbeitern betrifft und so Kleine und Mittlere Unternehmen (KMU) verschont. Damit konnte ein weitgreifender Wunsch der Mitgliedsunternehmen in Zusammenarbeit mit dem IHK-Ehrenamt erfolgreich umgesetzt werden.

Die IHK hat auf Initiative der IHK-Vollversammlung eine Mitgliederkampagne entwickelt, mit dem Ziel mehr in der Fläche präsent zu sein und stärker als Dienstleister der Kleinen Unternehmen aufzutreten. Erfolgreich konnten dabei mit dem Klöntörn, IHK-Leisungsverzeichnis, Podcast Weitblick und der Anpassung bestehender Formate erfolgreiche Angebote etabliert werden. Eine wesentliche Rolle spielt dabei die ehrenamtliche Arbeit in der Projektgruppe Kommunikation, sowie IHK-weit die Beteiligung an Testimonials, Videos und Veranstaltungen.

Der Wirtschaftsstandort Westmecklenburg wird zukünftig verkehrstechnisch besser an die wichtigen Wirtschaftsregionen in der Nachbarschaft angeschlossen sein. Mit der Fehmarn-Belt-Querung (FBQ) hat unsere Region überdies die Chance, sich als neuen Verkehrskorridor von und nach Skandinavien zu etablieren.

Die wichtigsten Projekte umfassen:
A14: in MV seit 2017 fertiggestellt, Gesamtfertigstellung geplant bis Ende der 2020er,
Fehmarn-Belt-Querung: Baustart erfolgte 2021,
Bahnprojekt Lübeck - Schwerin mit Verbindungskurve in Bad Kleinen befindet sich im Planfeststellungsverfahren.

Das IHK-Ehrenamt spielte dabei eine zentrale Rolle, besonders in Form der langjährigen politischen Interessenarbeit durch den Verkehrsausschuss, etwa mit den verkehrspolitischen Positionen und den Landesverkehrskonferenzen. Auch öffentlichkeitswirksame Aktionen wie die gemeinsame Demo für die A14 durch das IHK-Ehrenamt, in Kooperation mit den IHKs Potsdam und Magdeburg, haben wesentlich zum Erfolg beigetragen. Die Teilnahme an Hintergrundgesprächen und Delegationsreisen zur FBQ-Baustelle helfen dabei, das Projekt mit seinen wirtschaftlichen Chancen im Bewusstsein der regionalen Wirtschaft zu verankern.

Kein Auszubildender musste unter den Bedingungen der Corona-Einschränkungen und des IT-Ausfälle auf seine Prüfungen verzichten. Dies ist der Flexibilität und Bereitschaft der IHK-Mitgliedsunternehmen zu verdanken, Mitarbeiter auch in Krisenzeiten freizustellen für die jährlich ca. 3.500 Prüfungenin der Berufsausbildung, ca. 1.000 Prüfungen in der höheren Berufsbildung und jährlich ca. 600 Sach- und Fachkundeprüfungen.

Wieviel Bürokratie brauchen wir wirklich und wo können wir sie konkret reduzieren? Dieser Fragestellung wird die IHK zu Schwerin mit Partern in den Folgejahren schwerpunktmäßig nachgehen. Hierbei kommt es besonders auf das Ehrenamt und die Mitgliedsunternehmen an. Die Arbeit erfolgt in enger Kooperation mit den Unternehmen, um deren konkreten Anregungen und Bedenken zur Bürokratie an die Landespolitik heranzutragen.

Im Sinne der Sicherung des eigenen Fachkräftnachwuchses können Mitgliedsunternehmen und Ehrenamt sich aktiv in die Bundesazubikampagne „#KönnenLernen“ beteiligen und Impulse einbringen. Ziel ist es die duale Ausbildung gegenüber dem Studium aufzuwerten und damit attraktiver zu machen.

Mitgliedsunternehmen und Ehrenamt können mitwirken, die Prüfungen auch in Zukunft auf einem hohem Niveau sicherzustellen, etwas in dem sie bei der Gewinnung von Prüferinnen und Prüfern gewinnen und Mitarbeiter freistellen für die Abnahme der Prüfungen.

Die Industrie- und Handelskammern in Mecklenburg-Vorpommern (IHKs in MV)  kämpfen weiter dafür, dass die 10 zentralen Meilensteine der Industriestrategie von der Politik umgesetzt werden. Ziel ist es mehr Industrie und damit mehr Wertschöpfung anzusiedeln und die regionale Wirtschaft allgemein zu stärken. Nachdem das Industriepolitische Konzept mit 135 Handlungsempfehlungen bereits in enger Zusammenarbeit mit dem Ehrenamt erarbeitet worden ist, gilt es in den nächsten Jahren die Umsetzung dieser Empfehlungen aktiv zu begleiten, mit Hinweisen und Druck.

Auf Initiative des Außenwirtschaftsausschusses soll ein regionales Unternehmensnetzwerk aufgebaut werden, um den Erfahrungsaustausch zwischen regionalen Unternehmen zu fördern. Dieses soll das theoretischen Beratungs- und Seminarangebotes der IHK ergänzen mit der praktischen Expertise erfahrener Unternehmer, durch Netzwerkveranstaltungen mit gezieltem B2B-Austausch. Damit sollen regionale Unternehmen bei ihren internationalen Geschäften unterstützt werden. Ausschussmitglieder stellen sich dafür gemäß ihrer Expertise als Experten zur Verfügung.

Der Bedarf der Wirtschaft sowie der medizinischen Versorgung übersteigt deutlich die aktuellen Ausbildungs- bzw. Absolventenzahlen. Das Projekt möchte mehr Auszubildende in die Gesundheitsberufe bringen durch Steigerung der Attraktivität der Ausbildung in diesem Bereich, etwa durch den Ausbau der Weiterbildungs- und Studienmöglichkeiten in MV. Weitere Ziele sind bestmögliche Standortbedingungen für Unternehmen der Gesundheitswirtschaft und eine gesicherte Gesundheitsversorgung als Standortfaktor in der Region. Aktuell leidet die Branche unter einem verzerrten Wettbewerb um Fachpersonal durch unterschiedliche Regelungen in den Bundesländern, zudem muss die bislang meist schulische Ausbildung auf die duale Ausbildung umgestellt und im Ausland erworbene berufliche Qualifikationen schneller anerkannt werden. Eine wesentliche Rolle spielt dabei der IHK-Ausschuss Gesundheitswirtschaft.