Marktchancen in Singapur

Für viele deutsche Unternehmen ist Singapur ein hoch attraktiver Standort. Singapur bietet nicht nur Chancen in der eigenen Industrieproduktion und im Infrastrukturbau, sondern ist auch eine wichtige Operationsplattform für Konnektivitätsprojekte in Südostasien und Ozeanien.

Singapur – Verbindungsnetzwerk

Neue Energieinfrastrukturen, Häfen, Flughäfen, Smart Cities und die vielen Immobilienprojekte in der Region eröffnen Nachfragepotenzial für Spezialtechnologien. Hier bieten sich zahlreiche Chancen für deutsche Hersteller von Spezialprodukten und Lösungsanbietern im Stadtstaat, in Südostasien und sogar weltweit. Singapur ist als Stadtstaat darauf angewiesen, ein Hub für Märkte und Projekte in Südostasien und anderen Staaten zu sein.

Geschäfte lenken

Rund 2.000 deutsche Unternehmen sind 2022 in Singapur registriert, Tendenz steigend. Die meisten von ihnen nutzen den Stadtstaat als zentrale Operationsbasis, um den umliegenden südostasiatischen Markt, Australien und Neuseeland zu bedienen. Nicht wenige steuern von Singapur aus auch ihre Geschäfte in Südasien, dem Mittleren Osten oder sogar weltweit. Besonders bei Infrastrukturprojekten in den Bereichen Energie, Transport, Immobilien und Abfallwirtschaft können deutsche Unternehmen ihre Spezialtechnologien zum Einsatz bringen.

Marktkenner vor Ort

Germany Trade & Invest hat mit Marktkennern vor Ort gesprochen und stellt in ihrem Artikel sechs Erfahrungsberichte deutscher Mittelständler vor. Darunter äußert sich ein Tunnelbauer zu SIngapur als globalem Hub, ein Kranspezialist, oder ein Brandschutzexperte zum Zukunftsmarkt Asien, ein Steckverbinder, sowie Klimagerätehersteller und auch ein Vertreter der Recyclingwirtschaft, der hier eine hohe Nachfrage nach grünen und nachhaltigen Lösungen sieht.
Deutsche Vertreter der Auslandshandelskammer und der Botschaft betonen die Bedeutung Singapurs als wichtigster Exportmarkt in ASEAN und gleichzeitig als Standort für Regionalzentralen. Hier können deutsche Unternehmen in neue Infrastrukturprojekte im ASEAN-Raum einsteigen.
Dazu gibt es auch finanzielle Unterstützung, beispielsweise durch die europäische Initiative Global Gateway. Aber auch viele Holdings in Singapur helfen Projekte von Betreibergesellschaften in Vietnam, den Philippinen, Malaysia oder Thailand finanzieren, wie Wind- und Solarenergieprojekte. Die offizielle Wirtschaftsförderungsagentur Economic Development Board (EDB) verweist noch auf eine zweite ASEAN-Initiative des Stadtstaates, Infrastructure Asia, die Spezialtechnik aus europäischen Ländern wie Deutschland mit singapurischen Projekten in Südostasien verknüpfen will. Enterprise Singapore und die Singapurer Zentralbank bieten Finanzierungsmöglichkeiten. Hierzu liegen jedoch noch keine Erfahrungsberichte vor.
Unterstützung erfahren Unternehmen auch beim German Centre. Dort wurde in Kooperation mit deutschen und internationalen Unternehmen der Life Science Incubator für Biotechnologie eingerichtet. Ein anderer Betreuungsschwerpunkt ist der grüne Industriesektor in den Bereichen Recycling ebenso wie Umweltmanagement.
Zu beachten ist in Singapur die Wettbewerbssituation. Hier stehe deutsche Unternehmen nicht nur mit Anbietern aus China im Konkurrenzkampf, sondern auch anderen europäischen Ländern und desn USA.
Wenn man jedoch in Singapur erfolgreich ist, findet man in den Staaten Südostasiens meist ebenfalls Absatz.
Generell kann Singapur mit Rechtssicherheit und Transparenz sowie langjährige Expertise und Vernetzung mit ASEAN als Standortvorteilen punkten.