Interview mit Robin Bauszus - Block Logistik GmbH

Robin Bauszus, Geschäftsführer der Block Logistik GmbH, im IHK-Interview zu den Herausforderungen einer nachhaltigen CO2-freien Logistik innerhalb der Block Gruppe
Eine verbindliche Strategie zur Nutzung von grünem Wasserstoff ist notwendig.
IHK: Herr Bauszus, die BlueLine-Studie zeigt mögliche Standorte für die Betankung von Brennstoffzellen-LKWs auf. Wie und wann sehen Sie den Einsatz dieser LKWs als ein realistisches Szenario für Ihr Unternehmen?
Robin Bauszus: “Im letzten Jahr haben wir intensive Gespräche mit deutschen und internationalen LKW-Herstellern geführt. Dabei haben wir unser Interesse an einer Teststellung bekundet. Ein solcher Test könnte bereits in 2024 beginnen. Mit den Erfahrungen aus dem Test und der Weiterentwicklung in diesem Bereich gehe ich davon aus, dass wir dann im Jahr 2027 beginnen werden unsere LKW Flotte umzustellen. Damit können wir das Teilziel, bis 2030 in der Block Gruppe im Bereich des Fuhrparks kein C02 zu emittieren, erreichen.”
IHK: Die Schaffung der entsprechenden H2-Infrastruktur zur Deckung der Bedarfe ist abhängig von der gebündelten Nachfrage durch die Unternehmen. Das berühmte Henne-Ei-Problem, das auch die OEMs kennen und zur Zeit noch zögerlich mit dem Angebot von BZ-LKWs sind. Wie kann dieses Problem Ihrer Meinung nach gelöst werden?
Robin Bauszus: “Wasserstoff muss in der Industrie und im Transport schnell wettbewerbsfähig werden. Das ist der Starter für Unternehmen, um Investitionen anzugehen. Notwendig aus meiner Sicht ist damit eine verbindliche Strategie zur Nutzung von grünem Wasserstoff - Konkret die Befreiung des für die Elektrolyse verwendeten Stroms von der EEG-Umlage, die verbindliche Schaffung eines flächendeckenden Tankstellennetzes, sowie starke Subventionen, um damit Anreize für die Umstellung der vorhandenen LKW-Flotte zu setzen. Kurzum, langfristige Planungssicherheit für Unternehmen, die sich an der Nutzungsdauer der LKW´s orientiert.”

IHK: Herr Bauszus, sehen Sie den eingeschlagenen energiepolitischen Weg im Verkehrsbereich über CO2-Steuer und Grenzwerte als richtig an?
Robin Bauszus: “Die höheren Preise an den Tankstellen zum Jahresbeginn durch die Einführung der CO2-Steuer haben wir alle gemerkt. Leider wird durch diese Verteuerung des Transports die Umweltbilanz allein noch nicht verbessert. Wichtig ist es deshalb die nächsten Schritte zu machen. Aus der europäischen und der nationalen Wasserstoffstrategie müssen nun konkrete Maßnahmen in die Umsetzung gehen. Wichtig ist dabei, dass die Nutzung der Umwelt bzw. das Emittieren von Schadstoffen einen Preis hat. Nur durch diese Wertschätzung, kann die Ökologie die unverzichtbare Basis für unser Handeln bilden.”

Kontakt:

Robin Bauszus
Block Logistik GmbH
040 538 007 - 0
robin.bauszus@block-logistik.de

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→ im IHK-Magazin “Wirtschaftskompass”, Ausgabe 05/2021