Praxislerntag für Jugendliche: Beruf hautnah erleben

Ab dem Schuljahr 2025/2026 legt das Ministerium für Bildung und Kindertagesförderung Mecklenburg-Vorpommern ein neues Konzept mit Möglichkeiten zur beruflichen Orientierung auf. Hierzu zählt auch der Praxislerntag. Wir erläutern einige Details.

Was ist der Praxislerntag?

Ein Praxislerntag ist ein Tag, an dem Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit haben, praktische Erfahrungen in einem Unternehmen oder einer Organisation zu sammeln.
Dabei lernen sie den Arbeitsalltag kennen, beobachten Arbeitsprozesse und können erste Einblicke in einen bestimmten Beruf oder Tätigkeitsbereich gewinnen. Der Praxislerntag hilft bei der Berufswahl bietet praktische Orientierung - eine tolle Gelegenheit, Theorie und Praxis miteinander zu verbinden!
Schülerinnen und Schüler absolvieren ab dem Schuljahr 2025/2026 - ergänzend zum 25-tägigen Blockpraktikum - den Praxislerntag. Dabei sind sie
  • in der zweiten Schuljahreshälte Klasse 8 oder in Klasse 9
  • ein halbes Jahr lang
  • jede Woche an einem Wochentag
  • für mindestens 4 Stunden
in einem Unternehmen praktisch tätig.
Sofern nicht genügend Betriebe vorhanden sind, kann der Tag alternativ in der Schule oder auch in Bildungsstätten stattfinden.

Vorteile des Praxislerntages

Unternehmen haben die Möglichkeit, Schülerinnen und Schüler über einen längeren Zeitraum hinweg kennenzulernen, anstatt nur einen kurzen Einblick in ihre Persönlichkeit zu gewinnen. Dadurch können sie gezielt Impulse setzen und die Schülerinnen und Schüler in ihrer persönlichen und beruflichen Entwicklung unterstützen. Die kontinuierliche Zusammenarbeit Schule/Unternehmen fördert zudem den Aufbau persönlicher Bindungen zwischen den Jugendlichen, den Ausbildungsverantwortlichen und dem Unternehmen.

Herausforderungen des Praxislerntages

Der Praxislerntag bindet Ressourcen auf andere Weise als ein Blockpraktikum. Es muss langfristiger geplant werden und scheint zunächst mit Faktoren wie Schichtdienst oder Ausliegen zu kollidieren. Hier sind kreative Lösungen im Interesse der Schülerinnen und Schüler und der Schulen, aber auch die eigenen Interesse des Unternehmens gefragt.
In den regionalen Netzwerken SCHULEWIRTSCHAFT können sich Unternehmen regelmäßig über Herausforderungen und Lösungsansätze austauschen und gemeinsam mit Schulen Ideen zur Umsetzung entwickeln.

Wer organisiert den Praxislerntag?

Die Zuständigkeit für die Organisation des Praxislerntages, inkl. Einbindung von Praxispartnern, Vor- und Nachbereitung des Praktikums, liegt bei den jeweiligen Schulen. Ebenso entscheiden die Schulen, in welchem Zeitraum der Praxislerntag durchgeführt wird.

Gut zu wissen:

Der Praxislerntag gilt als schulische Veranstaltung und ist dementsprechend versichert. In den Ferien findet kein Praxislerntag statt. Während der Zeit im Unternehmen müssen die Jugendlichen die dort geltenden gesetzlichen und innerbetrieblichen Regelungen einhalten. Für die Unternehmen gelten die Regelungen des Jugendarbeitsschutzgesetzes (JArbSchG).

Wie können Unternehmen den Praxislerntag unterstützen?

Unternehmen können untersützen, in dem sie
  • den regionalen Schulen und somit Schülerinnen und Schüler die Bereitschaft signalisieren für den Praxislerntag;
  • die Schulen direkt informieren;
  • ihre Bereitschaft ebenso über die Netzwerke SchuleWirtschaft (Verlinkung unter “Weitere Informationen”) kommunizieren;
  • ihre Angebote auf den Webseiten Boje MV (Verlinkung unter “Weitere Informationen”) einstellen, oder
  • ihre Bereitschaft der Industrie- und Handelskammer zu Schwerin melden.