27. September 2023

IHK mit Nachdruck für Elektrifizierung Ulm–Oberstdorf

Zu der heutigen Ankündigung des bayerischen Staatsministers für Bau und Verkehr, Christian Bernreiter, eine durchgehende Elektrifizierung der „Illertalbahn“ von Ulm bis Oberstdorf und nicht nur bis Kempten zu untersuchen, erklärt Josef Brandner, Vorsitzender des IHK-Ausschusses für Verkehr und Mobilität und stellvertretender Präsident der IHK Schwaben:
„Eine durchgehende Elektrifizierung wäre ein durchschlagender Erfolg und von eminenter Bedeutung für die Tourismusregion Allgäu. Nur einen Teil der Strecke auszubauen, hätte einen zusätzlichen Umstieg für Reisende ins Oberallgäu in Kempten notwendig gemacht, über den Umstieg in Ulm hinaus, und diese Region ins Hintertreffen gegenüber Urlaubszielen gebracht, die heute schon mit durchgehenden ICE- und IC-Zügen elektrisch  erreichbar sind. Eine Planung nur für Ulm-Kempten war insofern eine ‚halbe Sache‘.
Die Wirtschaft setzt darauf, dass der Ankündigung nun schnell die Realisierung folgt. Das Beispiel München-Memmingen-Lindau vor wenigen Jahren hat gezeigt, wie schnell sich die Elektrifizierung umsetzen lässt, wenn die notwendigen Entscheidungen erst einmal gefallen sind. Auch bei der Illertalbahn sollte dies nach fast 40 Jahren Diskussion nun gelingen.“
Oberstdorf ist mittlerweile neben Sylt die einzige Fernzug-Destination Deutschlands, die noch mit Dieselloks angefahren wird. Wichtig ist aus Sicht der IHK Schwaben aber auch ein zügiger Kapazitätsausbau südlich von Ulm, um funktionierende Anschlüsse vom und ins Allgäu zu den ICE-Zügen in Ulm herzustellen. Das erfordert mindestens einen durchgehenden zweigleisigen Ausbau zwischen Neu-Ulm und Senden sowie nördlich von Memmingen.
Die IHK Schwaben hatte sich auf politischer Ebene, bei der Fortschreibung des Bundesverkehrswegeplans und auch mit eigenen Gutachten seit mehr als zwanzig Jahren für den Ausbau und eine durchgehende Elektrifizierung eingesetzt.