29. August 2023

Mehr als 7.400 junge Menschen starten in die Ausbildung

Am 1. September beginnt das neue Ausbildungsjahr. 7.409 junge Menschen starten an diesem Tag eine Berufsausbildung bei einem bayerisch-schwäbischen Unternehmen aus Produktion, Handel und Dienstleistungen. Damit liegt die Zahl der Neuverträge um 2,4 Prozent über dem Vorjahresniveau (7.237). „Diese hohe Zahl ist ein wichtiges Signal. Sie zeigt, dass sich die Unternehmen trotz aller Herausforderungen aktiv gegen den Fachkräftemangel stemmen“, sagt Wolfgang Haschner, Leiter des Geschäftsbereichs Berufliche Bildung in der IHK Schwaben.
Haschner geht davon aus, dass die Zahl neuen Auszubildenden in den kommenden Wochen weiter steigen wird. „Bereits in den vergangenen Jahren hat sich gezeigt, dass der Ausbildungsmarkt spät in Schwung kommt und weit über den offiziellen Ausbildungsstart hinaus noch Verträge geschlossen werden“, sagt Haschner. Ein Plus von 2,4 Prozent zum jetzigen Zeitpunkt ist für Bayerisch-Schwaben aber eine sehr gute Zwischenbilanz. Denn viele Unternehmen kämpfen derzeit mit großen Herausforderungen – von der Energiekrise über den Ukraine-Krieg bis hin zu Inflation und Lieferengpässen. „Die Ausbildung junger Menschen hat für unsere Betriebe einen hohen Stellenwert“, so Haschner.
In diesen Branchen gibt es deutlich mehr Auszubildende
Die Zahl der Ausbildungsverträge ist schwabenweit über fast alle Branchen hinweg angestiegen. Das Hotel- und Gaststättengewerbe verzeichnet nach einem kurzen Einbruch während der Corona-Krise erneut einen extremen Zuwachs (+26,1 Prozent). Auch der Banken-Sektor legt bei der Zahl der Ausbildungsverträge kräftig zu (+31,6 Prozent). Und auch in der Industrie haben etliche Betriebe ihr Ausbildungsangebote nochmals ausgeweitet, um dem Fachkräftemangel so zu begegnen. Es gibt 6,7 Prozent mehr neue Auszubildenden in diesem Bereich.
Für die Unternehmen wird es allerdings zunehmend schwieriger, offene Stellen zu besetzen. Der demographische Wandel und die damit verbundenen sinkenden Schülerzahlen schlagen auf dem Ausbildungsmarkt voll durch. „Wer heute gute Auszubildende finden will, muss um sie werben. Ohne aktives Azubimarketing geht es nicht mehr“, sagt Haschner. Die Folge: Nicht jedes Unternehmen findet ausreichend Bewerber. Nach wie vor sind Stellen offen. Nach Schätzungen des BIHK kommen auf jeden noch unversorgten Bewerber in Bayern 2,5 offene Ausbildungsstellen. Dieser Trend ist auch in Bayerisch-Schwaben zu spüren. „Viele Unternehmen suchen auch jetzt noch Auszubildende“, berichtet Haschner. Vor allem im Bereich Lager und Logistik, aber auch in der Gastronomie und Hotellerie sowie in der Industrie. „Spätstarter haben nach wie vor eine Chance auf einen Ausbildungsplatz“, so der IHK-Experte.

Die Ausbildungszahlen im Detail
Zahl der Ausbildungsbetriebe
zum 31.12.2022
Neue Ausbildungsverträge
zum 1.9.2023
Neue Ausbildungsverträge
zum 1.9.2022
Prozentuale Veränderung
Bayerisch-Schwaben
4.537
7.409
7.232
+ 2,4 %

Die Top-Ten der IHK-Ausbildungsberufe in Bayerisch-Schwaben
  1. Industriekaufmann/-frau
  2. Industriemechaniker/-in
  3. Fachinformatiker/-in
  4. Verkäufer/-in
  5. Kaufmann/-frau im Einzelhandel
  6. Kaufmann/-frau für Büromanagement
  7. Mechatroniker/-in
  8. Kaufmann/-frau im Groß- und Außenhandelsmanagement
  9. Fachkraft für Lagerlogistik
  10. Bankkaufmann/-frau
Von den Neuverträgen 2023 entfallen rund 55 Prozent auf die Top-Ten-Berufe.