Interview

Kurzinterview zur Wasserstoff-Brennstoffzellen-Technologie

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Dr. Alexander Kabza ist am Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW) in Ulm verantwortlich für das Fachgebiet Brennstoffzellen-Systeme. Er hielt bei uns einen Vortrag zur “Mobilität mit Wasserstoff-Brennstoffzelle”.

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Herrn Kabza haben wir auch ein paar Fragen gestellt.
IHK: Rund 19 % der deutschlandweiten Treibhausgasemissionen entfallen auf den Verkehrssektor. Bei gleichbleibendem Mobilitätsbedarf können neue Antriebstechnologien wie die Wasserstoff-Brennstoffzelle zu einer besseren CO2-Bilanz der Mobilität führen. In welchen Mobilitätssektoren erfährt diese Technologie Ihrer Meinung nach am schnellsten einen Einsatz?
Dr. Kabza:
Viele Jahre lang lag der Fokus beim Pkw. Seit den im Sommer 2019 beschlossenen CO2-Emissionssenkungen für den Schwerlastverkehr gehe ich davor aus, dass zuerst in diesem Sektor die Brennstoffzelle in größeren Stückzahlen eingesetzt wird. Parallel dazu werden aber bei Toyota und Hyundai die Produktionskapazitäten ihrer Brennstoffzellen-Pkws hochgefahren.
IHK: Mit Blick auf Pkw: Was sind für Sie die nächsten wichtigen Schritte für den Markthochlauf von Wasserstoff-Brennstoffzellen-Pkw?
Dr. Kabza: Beim Ausbau der Wasserstoff-Tankstelleninfrastruktur ist Deutschland in Europa führend. Dennoch ist das ein entscheidender Schritt für den erfolgreichen Markthochlauf von BZ-Pkws. Mindestens gleichbedeutend ist die Reduzierung der Anschaffungskosten. Durch weiteren technischen Fortschritt und durch höhere Stückzahlen ergeben sich Kostenreduktionspotentiale aber quasi von selbst.
IHK: Wie sehen Sie die Stellung der Automobilzulieferer, von denen auch viele in Bayerisch-Schwaben ansässig sind, im „Rennen der alternativen Antriebstechnologien“? Wie können sich die Automobilzulieferer zukunftsstark aufstellen, um den Wandel hin zur neuen Mobilität zu begleiten?

Dr. Kabza: Die Portfolio-Erweiterung beim Antriebsstrang hin zu mehr erneuerbaren Kraftstoffen ist ja nur eine von mehreren Veränderungen in der Automobilbranche. Autonomes Fahren oder Digitalisierung allgemein zum Beispiel sind weitere große Herausforderungen. Viele vor allem kleinere Zulieferer werden genau beobachten müssen, welchen Beitrag sie hierbei leisten können und wollen. Hier ergeben sich große Chancen, aber auch Risiken. Ein genaues Verständnis der neuen Antriebstechnologien hilft sicherlich, sich als Automobilzulieferer auf diese Veränderungen vorzubereiten.
Alexander Kabza
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