Energiewende Plan B

Liegt die Energiewende auf Kurs, ja oder nein? Jein. Dabei ist die Antwort nicht scherzhaft gedacht. Tatsächlich muss man sich von der Idee verabschieden, dass Energie jemals ein frohlockendes Delirium, einen perfekten Status quo erreicht. Ist das schlimm? Nein, das ist normal und liegt in der Natur der Sache. Das Stichwort hierbei lautet Energie Trilemma. Seit 2005 haben sich die Bundesregierungen zur Aufgabe gemacht Umweltschutz, Versorgungssicherheit und Wirtschaftlichkeit nicht nur unter einen Hut zu bringen, sondern gleichwertig auszubauen – das gelingt mal mehr, mal weniger erfolgreich.

Deutschland stark im internationalen Vergleich – aber reicht das?

Aber eins nach dem anderen. Aus der Ferne betrachtet, steht Deutschlands Energielandschaft deutlich besser da, als häufig angenommen. Der sogenannte WEC Energie Trilemma Index belegt das. Deutschland gehört zu den Top 25 Prozent aller Länder in Sachen Versorgungssicherheit, Zugang zu Energie und Umweltschutz und steht weltweit auf Position 7 – in Europa auf Platz 6 gleich auf mit Estland. Das ist sicher ein Grund zur Freude; aber der Teufel steckt in diesem Fall auf der schwarzen Tinte Ihrer (insbesondere) Stromrechnung. Denn auch in diesem Index wird deutlich, dass der Trend in puncto Energiepreis ins Negative rückt, wenn auch nur leicht. Die gute Platzierung im internationalen Ranking darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Realität für viele Unternehmen in Deutschland anders aussieht. Das Problem: insbesondere die Produktionsbranche operiert bereits in einem engen Spektrum, wobei jede weitere Preiserhöhung oder extreme Schwankung und damit geringere Planungssicherheit die Wirtschaftlichkeit gefährdet. Das belegte auch unsere jüngsten Ergebnisse des Energiewende Barometers 2025 für Bayerisch-Schwaben.

Mehr Markt weniger Regulatorik

Die Energiewende ist ein Teil eines gesamtgesellschaftlichen Prozesses, der vieles und von manchen eventuell zu vieles abverlangt. In der Studie “Energiewende Plan B” von Frontier Economics im Auftrag des DIHK wird ein alternativer Weg vorgeschlagen. Ist er radikal anders? Beschwichtigt er Klimaziele und Erneuerbare? Nein. Er zeigt zwei wesentliche Hebel für eine wirtschaftlich erfolgreiche Energiewende. Dies gelingt einerseits durch einen atmenden, flexiblen politischen Rahmen und marktliberale Instrumente wie einen sektorübergreifenden Emissionshandel. Denn es ist unbestreitbar, dass mit einer geforderten Flexibilisierung von Energieangebot und Nachfrage bestehende Marktmechanismen, allen voran für Strom, nicht mehr greifen. Bis 2049 rechnet die Studie mit Gesamtinvestitionen von bis zu 5,4 Billionen Euro für die Energiewende (d.h. den Ausbau der Netze, Elektrifizierung von Wärme und Verkehr, Erzeugung usw.). Mit den vorgeschlagenen Maßnahmen können bis zu 1 Billion Euro eingespart werden – und jeder Cent gespart, entlastet die Verbraucher.
Um sich ein besseres Bild vom Energiewende Plan B zu machen, schauen Sie gerne in die Studie und gehen Sie mit uns in den Austausch!