Energiewende-Barometer 2025
Das Energiewende-Barometer 2025 zeigt für Bayerisch-Schwaben eine leicht unterkühlte Temperatur. Mit einem Wert von -3 liegt unsere Region zwar über dem bundesdeutschen Durchschnitt von -8, allerdings zeigt sich die Begeisterung für den Status quo der Energiewende verhalten. Das liegt nicht zuletzt an hohen und volatilen Energiepreisen sowie einer überbordenden Bürokratie.

Die Energiewende lässt die Produktion außen vor
3.600 Unternehmen nahmen dieses Jahr an der Umfrage zum Energiewende-Barometer teil. Seit 2012 führt die DIHK diese in Zusammenarbeit mit den 79 IHKs durch. Ziel ist es, die Stimmung der Wirtschaft zur Energiewende einzufangen und zentrale Probleme herauszuarbeiten. Bei der diesjährigen Umfrage beantworteten 200 Unternehmerinnen und Unternehmer aus Bayerisch-Schwaben Fragen rund um die Energiewende. Auffällig ist insbesondere die negative Stimmungslage in der Produktionsbranche: Rund 30 Prozent dieser Branche bewerten die Energiewende als „negativ“ oder gar „sehr negativ“. Haupttreiber dieses Stimmungsbildes sind die volatilen sowie gestiegenen Energiekosten für Wärme und Strom. Rund die Hälfte aller Unternehmer registriert Preisanstiege. In der Konsequenz leidet die Attraktivität des Wirtschaftsstandorts. 43 Prozent der Befragten beobachten, dass die Wettbewerbsfähigkeit des Standortes abnimmt, wodurch einige Unternehmen eine Verlagerung ihrer Produktion ins Ausland erwägen, umsetzen oder bereits umgesetzt haben.

Politische Forderungen der IHK Schwaben
Angesichts dieses negativen Bildes steht fest: Die Energiewende braucht eine Kurskorrektur.
- Strompreise müssen sinken, dafür sollten überholte Abgaben und Steuern abgeschafft werden (z. B. die Stromsteuer).
- 85 Prozent der Befragten fordern zudem verbesserte Rahmenbedingungen für die Eigenversorgung und Direktlieferverträge, etwa durch Power Purchase Agreements (PPA).
- Die Energieeffizienzpolitik sollte sich an den Grundsätzen von Wirtschaftlichkeit, Freiwilligkeit und Technologieoffenheit orientieren und nicht an aufbürdenden Auflagen unter dem Banner der Bürokratie.
- Es braucht wettbewerbsfähige und emissionsarme Technologien. Deutschland darf den Anschluss bei Themen wie Carbon Capture and Storage (CCS) nicht verpassen; das Ausland, mit Blick auf Norwegen bspw., zeigt sich hier weitaus weniger zurückhaltend.
- Das zentrale Steuerelement einer erfolgreichen Klimastrategie ist der Emissionshandel und nicht ein streng vorgegebener Klimapfad. Denn am Ende gilt es, das Ziel zu erreichen – und das möglichst wirtschaftlich stark und prosperierend.
Wir bedanken uns bei allen Umfrageteilnehmern und hoffen auf Ihre erneute Teilnahme in 2026.