Künstliche Intelligenz in Bayerisch-Schwaben: Trends, Herausforderungen und Strategien
Inmitten der fortschreitenden Digitalisierung rückt der Einsatz Künstlicher Intelligenz (KI) für die Unternehmen in Bayerisch-Schwaben zunehmend in den Fokus. Der KI-Report 2025 beleuchtet, wie Unternehmen aus Produktion, Handel und Dienstleistungen KI-Technologien nutzen, welche Chancen sie darin sehen und welchen Herausforderungen sie begegnen. Gleichzeitig zeigt er auf, welche politischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen erforderlich sind, um den KI-Einsatz weiter voranzutreiben.
Die wichtigsten Ergebnisse auf einen Blick
- Mehrheit der Unternehmen digital fortgeschritten: Die Mehrheit der bayerisch-schwäbischen Unternehmen hat bereits einen fortgeschrittenen Digitalisierungsgrad erreicht und setzen digitale Technologien in zentralen Geschäftsbereichen ein.
- KI als Wettbewerbsfaktor: Die Hälfte der Unternehmen misst Künstlicher Intelligenz eine hohe Bedeutung für ihre Wettbewerbsfähigkeit in den nächsten fünf Jahren bei.
- Unterschiedliche KI-Strategien: Ein Großteil der Unternehmen nutzt KI, während mehr als ein Drittel der Unternehmen derzeit keine KI einsetzt und dies auch nicht plant
- Haupthürden identifiziert: Die größten Hindernisse beim KI-Einsatz sind fehlendes Wissen, unklare rechtliche Rahmenbedingungen und Datenschutzbedenken.
Digitalisierungsstand in Bayerisch-Schwaben
Die Mehrheit der 180 befragten Unternehmen (41%) hat bereits ein fortgeschrittenes Digitalisierungsniveau erreicht und setzt digitale Technologien in zentralen Geschäftsbereichen ein. Weitere 10% integrieren bereits hoch entwickelte Anwendungen wie Big Data, oder Automatisierungen. Allerdings befinden sich auch 19% der Unternehmen noch im Anfangsstadium der Digitalisierung und nutzen lediglich grundlegende digitale Werkzeuge.
Im Branchenvergleich zeigt sich, dass nur im Dienstleistungssektor und im Handel erste Unternehmen eine vollständige Digitalisierung erreicht haben (4% bzw. 3%). Im produzierenden Gewerbe liegt der Schwerpunkt noch auf der fortgeschrittenen Digitalisierung (42%), während kein Unternehmen angibt, vollständig digitalisiert zu sein.
Bedeutung von KI für die Wettbewerbsfähigkeit
Hohe strategische Relevanz
Die Hälfte der befragten Unternehmen (50%) schätzt die Bedeutung von KI für ihre Wettbewerbsfähigkeit in den nächsten fünf Jahren als hoch ein – 19% davon sogar als "sehr hoch". Nur 14% der Unternehmen halten KI für ihre Wettbewerbsfähigkeit für "unbedeutend".
Die Branchenanalyse zeigt interessante Unterschiede:
- Produzierende Unternehmen messen KI die höchste Relevanz bei (57% "sehr hoch" oder "eher hoch")
- Bei Dienstleistungsunternehmen dominiert die Einschätzung "mittel" (32%)
- Handelsunternehmen zeigen die skeptischste Haltung (25% "unbedeutend")
Hürden bei der KI-Implementierung
Trotz der wahrgenommenen Relevanz von KI stehen Unternehmen vor zahlreichen Hindernissen:
- Fehlendes Fachwissen (47%)
- Unklare rechtliche Rahmenbedingungen (47%)
- Datenschutzbedenken (44%)
- Hohe Kosten (25%)
- Keine Nützlichkeit für das eigene Unternehmen (23%)
Erst nachgelagert folgen ethische Bedenken (15%), unzureichende Datenverfügbarkeit (14%) und Inkompatibilitäten mit bestehenden Systemen (14%).
KI-Nutzung in der Praxis
Aktueller Stand der KI-Implementierung
Die Mehrheit der Unternehmen in Bayerisch-Schwaben nutzt bereits KI-Systeme:
- 39% setzen generative KI ein (für Texte, Bilder etc.)
- 18% nutzen andere KI-Systeme (z.B. analytische KI)
- 14% planen derzeit die Einführung von KI
- 37% haben keine Pläne für den KI-Einsatz
Bei der Art der eingesetzten KI-Lösungen dominieren kommerzielle Standardsoftware-Produkte (71%), gefolgt von angepasster Open-Source-Software (31%). Nur 13% der Unternehmen entwickeln ihre KI-Lösungen vollständig intern.
Branchenspezifische Anwendungsfelder
Die Einsatzgebiete von KI unterscheiden sich deutlich nach Branchen:
Produktion | Handel | Dienstleistung |
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Branchenübergreifend wird KI am häufigsten in Produktion und Dienstleistungserbringung (54%), Marketing und Vertrieb (50%) sowie in der Beschaffung (44%) eingesetzt. In der Logistik kommt KI bislang kaum zum Einsatz (9%).
Forderungen an die Politik
Die Unternehmen haben klare Erwartungen an die Politik für bessere Rahmenbedingungen:
- Digitalisierung der Verwaltung (49%): Einführung digitaler Verwaltungsprozesse
- Finanzielle Unterstützung (49%): Einfacherer Zugang zu Fördermitteln
- Klare rechtliche Rahmenbedingungen (46%): Besonders im Hinblick auf KI-Nutzung
- Steuerliche Anreize (44%): Förderung von Investitionen in digitale Technologien
Weniger dringlich erscheinen den Unternehmen die Förderung von Start-ups und Innovationen (16%) oder der Ausbau von Smart Cities und digitale Infrastruktur in Städten (8%).
Fazit und Ausblick
Die digitale Transformation ist in Bayerisch-Schwaben angekommen, wobei die Mehrheit der Unternehmen bereits einen fortgeschrittenen Digitalisierungsgrad erreicht hat. Der Einsatz von KI spielt für viele Unternehmen eine wichtige Rolle für die künftige Wettbewerbsfähigkeit, doch besonders fehlendes Fachwissen und rechtliche Unsicherheiten bremsen die Implementierung.
Mit dem schrittweisen Inkrafttreten des AI Act könnten die rechtlichen Rahmenbedingungen in Zukunft weiter an Bedeutung gewinnen. Die Unternehmen appellieren daher an die Politik, klare Regelungen zu schaffen, die Digitalisierung von Verwaltungsprozessen voranzutreiben und Investitionen in die Digitalisierung finanziell zu fördern.