Patente in Bayern 2023

Bayerns Innovationskraft liegt damit deutlich über dem Erwartungswert bezogen auf den Anteil des Freistaats an der bundesweiten Wirtschaftskraft, Einwohner- und Unternehmerzahl. Insgesamt haben 2.360 bayerische Unternehmen, Forschungseinrichtungen und Privatpersonen zuletzt erfolgreich 14.119 Patente registriert. Deutschlandweit wurden rund 50.000 Patente erteilt. Datenbasis sind Zahlen der Patentämter zum Jahr 2021.

Die fünf größten bayerischen Patentanmelder sind die Unternehmen BMW, Siemens, Audi, Schaeffler Technologies und Bosch. Die Technologiefelder mit den meisten neuen Patenten sind Fahrzeugtechnik und Fahrzeugbau inklusive elektrischen und hybriden Antrieben, die Batterieforschung, die digitale Datenverarbeitung, die Getriebetechnik sowie Halbleiterbauelemente. Laut Studie befinden sich erstmals drei für die Entwicklung von Elektro- und Hybridantrieben relevante Technologiegruppen in den Top 10. Dagegen liegt die für die Medizintechnik wichtige Patentgruppe Diagnostik/ Chirurgie nur noch auf Platz 12. Im Jahr 2012 belegte sie noch Platz 2 in Bayern.

Der BIHK stellt im Bericht außerdem fest, dass die Patentaktivitäten insbesondere im Mittelstand ausbaufähig sind. Ein möglichst frühzeitiger Schutz von Erfindungen ist essenziell für deren kommerzielle Verwertung. Der BIHK empfiehlt den Unternehmen eine eigene Innovations- und Patentstrategie sowie Kooperationen mit Hochschulen sowie Forschungs- und Entwicklungseinrichtungen, um Kosten und Risiken zu minimieren.

Der Anteil der analysierten Patente im IHK-Bezirk Schwaben betrug im Jahr 2021 rund 9 Prozent der bayerischen und 3 Prozent der deutschen Patentpublikationen.

In den Technologiesegmenten „Kühlschränke; Kühlräume“ (Rang 1), „Waschen oder Reinigen im Haushalt“ (Rang 2) und „Verpackungsmaschinen“ (Rang 4) hat die Region Schwaben bayern- und deutschlandweit eine Alleinstellung.

Neu in den „Top 10“ sind die Technologien „Dynamoelektrische Maschinen“ (Rang 3) und „Getriebe“ (Rang 8). Diese beiden Technologiebereiche waren in den Vorjahren – seit 2009 – noch nie in den „Top 10“ platziert, ihr Potenzial wird in
den nächsten Jahren zu beobachten sein.

Zusammen mit einem weiteren Aufsteiger, dem Technologiesegment „Verfahren oder Mittel, z.B. Batterien, zur direkten Umwandlung von chemischer Energie in elektrische Energie“, zeigt Schwaben die Innovationsleistung seiner Unternehmen und
Forschungseinrichtungen in wichtigen strategischen Technologiefeldern. Dies ist umso erfreulicher, als das Technologiefeld „Batterien“ 2017 in Schwaben deutlich zurückgefallen ist, 2019 nicht mehr unter den „Top 10“ rangierte und nun wieder auf Platz 6 zurückgekehrt ist. Hier dokumentieren die Forscher und Entwickler in den Unternehmen, auch bei wechselnden Rahmenbedingungen, ihre Innovationskraft.

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