Neue Chancen durch Künstliche Intelligenz - Gefahren durch Bürokratie
Wie lässt sich die Künstliche Intelligenz (KI) in der Medizintechnik zum Wohle der Menschheit einsetzen? Was ist schon möglich und wo gibt es noch Grenzen und Vorbehalte? Rund 250 Teilnehmer diskutierten aktuelle Themen und Technologien der Branche auf der siebten Lübeck Summer Academy on Medical Technology (LSA) in den Lübecker media docks. Eingeladen hatte die Industrie- und Handelskammer zu Lübeck (IHK) gemeinsam mit Partnern aus Wissenschaft und Wirtschaft.
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Tagungspräsidentin war erneut die Lübecker Rechtsanwältin Professorin Dr. Heike Wachenhausen. Medizinproduktehersteller aus Schleswig-Holstein, dem Bundesgebiet und Europa informierten sich vor Ort bei 15 Ausstellern und 20 Vorträgen über technische Entwicklungen und Einsatzmöglichkeiten der KI. So können Mediziner in der Mikrofluidik, die sich mit dem Verhalten von Flüssigkeiten auf kleinstem Raum beschäftigt, Krankheiten wie Leukämie dank der KI frühzeitig erkennen. Auf der Branchenveranstaltung ging es aber auch um neue EU-Verordnungen und den rechtlichen Rahmen für Medizinprodukte, der die Hersteller vor enorme Herausforderungen stellt.
Die media docks in Lübeck
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Dr. Wolfgang Hildesheim, Head of Watson & Artifical Intelligence bei dem Softwarehersteller IBM
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Christopher Coenen, Institute for Technology Assessment and Systems, Analysis (ITAS), Karlsruhe Institute of Technology (KIT)
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Nach der zweiten Keynote von Christopher Coenen, Institut für Technikfolgenabschätzung und Systemanalyse (ITAS) beim Karlsruher Institut für Technologie (KIT), der sich mit der Medizintechnik in der Politik und Gesellschaft sowie mit ethischen Fragen auseinandersetzte, diskutierten die Teilnehmer in drei parallelen Workshops aktuelle Entwicklungen zu den Themen Regulatory Affairs, Mikrofluidik sowie Künstliche Intelligenz und Deep Learning.
Vor allem bei der Zulassung von Medizinprodukten bestand großer Gesprächsbedarf zu der ab 2020 greifenden Medical Device Regulation (MDR). "Die MDR dient der Harmonisierung von Vorschriften für Medizinprodukte und bildet eine gemeinsame Plattform für das Inverkehrbringen von Medizinprodukten. Sie definiert Anforderungen an die Herstellung, Prüfung und Entwicklung, um den freien Warenverkehr in Europa zu gewährleisten", sagte Klaus-Dieter Ziel von der Hamburger Medcert GmbH. Die neue Regelung lässt bislang viele wichtige Fragen für die Hersteller offen. Viel mehr Hersteller als bisher brauchen laut Ziel künftig eine benannte Stelle und können sich nicht mehr selbst zertifizieren. Erhebliche Änderungen gebe es in dem Bereich der technischen Dokumentation - vor allem bei der klinischen Bewertung und den klinischen Daten müssten die Unternehmen künftig mehr leisten.
Nach den Keynotes diskutierten die Teilnehmer in drei parallelen Workshops aktuelle Entwicklungen zu den Themen Regulatory Affairs, Mikrofluidik sowie Künstliche Intelligenz und Deep Learning.
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Organisiert wurde die LSA 2018 von der IHK zu Lübeck mit Unterstützung durch das Cluster Life Science Nord und Einrichtungen des Lübecker BioMedTec Wissenschaftscampus (Fachhochschule Lübeck, Universität zu Lübeck und Fraunhofer MEVIS).
LSA 2018 Flyer & Introduction
Präsentationen Session 1, Regulatory Affairs
- Medical Device Regulation: Implementation on European Level, First Results - Dr. Matthias Neumann (nicht barrierefrei, PDF-Datei · 1833 KB) (Nr. 4136860)
- Designation Process of Notified Bodies - Dr. Andrea Johmann (nicht barrierefrei, PDF-Datei · 895 KB) (Nr. 4136858)
- Re-Designation and Transitional Period Impact on Manufacturers - Klaus-Dieter Ziel (nicht barrierefrei, PDF-Datei · 642 KB) (Nr. 4136876)
- Clinical data for conformity assessment and regulatory approval - Prof. Dr. med. Michael Imhoff (nicht barrierefrei, PDF-Datei · 349 KB) (Nr. 4136872)
- Meeting UDI-requirements - Lessons Learnt and Customer Perspective - Sylvia Reingardt (nicht barrierefrei, PDF-Datei · 1219 KB) (Nr. 4136862)
Präsentationen Session 2, Microfluidics
- Die Präsentationen dieser Session finden Sie auf der Seite der Fachhochschule Lübeck (Link: https://www.th-luebeck.de/msgt/aktuelles/workshops/fruehere-workshops/2018-en/)
Präsentationen Session 3, Artificial Intelligence / Deep Learning
- Machine Learning for wearable computing. A chance for deep learning?- Dr. Robert Dürichen (nicht barrierefrei, PDF-Datei · 1939 KB) (Nr. 4136870)
- Why Deep Learning will not Replace Radiologists - Horst Hahn (nicht barrierefrei, PDF-Datei · 4321 KB) (Nr. 4175380)
- Deep Learning for Motor Control - Prof. Dr. Elmar Rueckert (nicht barrierefrei, PDF-Datei · 4442 KB) (Nr. 4136868)
- Artificial Intelligence at DIN e.V. - Katharina Sehnert (nicht barrierefrei, PDF-Datei · 369 KB) (Nr. 4136864)
- Intelligent Agents and the Law - Prof. Dr. Susanne Beck (nicht barrierefrei, PDF-Datei · 1013 KB) (Nr. 4136866)
Veröffentlicht am 5. Juli 2018