20 für die A 20: Michael Hentrich
Inmitten saftig-grüner Felder im idyllischen Klein Offenseth-Sparrieshoop im Kreis Pinneberg ragt das Produktionsgebäude der SALVANA Tiernahrung GmbH mit seiner markanten Metallfassade in den Himmel. Seit 1904 steht SALVANA für hochwertige Mineral- und Spezialfuttermittel für Nutztiere und Pferde, die überwiegend im Inland aber auch weltweit vertrieben werden.
"Mit unseren mineralischen Futterstoffen liefern wir ein Hochkonzentrat, das 3 Prozent der Gesamtfuttermenge ausmacht", erläutert Geschäftsführer Michael Hentrich. “Mit unseren Produkten liefern wir das “Salz in der Suppe”. Das sichert Gesundheit, Wohlbefinden, Ertrag und Leistungsfähigkeit der Tiere und ist nachhaltig". Als Pionier konnte SALVANA staub- und verlustfreies Mineralfutter anbieten – ein Innovationsvorsprung, der sich bis heute auszahlt.
Im Stau gefangen: Verkehrsinfrastruktur als Wachstumsbremse
Die mangelhafte Verkehrsanbindung stellt für das Unternehmen zunehmend eine Belastung da. Während Mitarbeitende über den nahegelegenen AKN-Bahnhof das Werksgelände mit dem ÖPNV erreichen können, stellt die Anreise mit dem Auto für Kunden, Lieferanten und Pendler eine Herausforderung dar.
"Selten schaffen es Mitarbeitende oder Besucher pünktlich zu ihren Terminen bei uns", berichtet Hentrich. Besonders deutlich wird das Problem beim werksinternen Lieferverkehr zwischen den Standort Ahlhorn bei Bremen und Offenseth-Sparrieshoop.
Ein aktuelles Beispiel: Ein Spezialfutter-LKW rollt mit zweistündiger Verspätung auf den Hof. "Die LKWs würden auf staufreier Strecke zwischen den Werksgeländen eigentlich zwei bis drei Stunden benötigen, real sind es nicht selten fünf Stunden", erklärt der Geschäftsführer. Diese Verzögerungen, die sich nicht selten durch die einzuhaltenden Lenk- und Pausenzeiten potenzieren, beeinträchtigen die Betriebsabläufe immens.
A 20: Konkrete Hoffnung für die Logistik im Norden
Für Hentrich liegt die Lösung auf der Hand: Der Bau der A 20 wäre ein entscheidender Schritt zur Entlastung des chronisch überlasteten Elbtunnels und der durch Baumaßnahmen eingeschränkten A 23.
"Was soll ich zur A 20 noch sagen? Es sind doch alle Argumente auf dem Tisch", betont der Geschäftsführer mit spürbarer Frustration. "Das Problem ist: Die Menschen, die die A 20 brauchen und fordern, sind leider nicht die Entscheider. Die Entscheider nutzen diese Strecke vielleicht selten oder gar nicht."
Täglich starten drei LKWs von Klein Offenseth-Sparrieshoop zu Kunden, fünf weitere vom Standort in Ahlhorn. Die neue Autobahn würde nicht nur den Elbtunnel entlasten, sondern auch den Standort Ostholstein und damit den Transit aus Skandinavien besser anbinden. Zusätzlich wünscht sich Hentrich eine Verlängerung der A 23 über Heide hinaus für einen verbesserten Anschluss nach Dänemark.
Regionale Verantwortung mit internationaler Reichweite
Trotz der logistischen Herausforderungen bleibt SALVANA seinem traditionsreichen Standort treu. Mit rund 80 Mitarbeitenden am Hauptsitz in Klein Offenseth-Sparrieshoop und zwei weiteren Produktionsstandorten in Wertingen bei Augsburg und Ahlhorn bei Bremen hat sich das Unternehmen zu einem bedeutenden Akteur in der Tierfutterbranche entwickelt.
Die Produktion von bestimmten Produktgruppen wie Spezialitäten erfolgt ausschließlich am Standort in Klein Offenseth-Sparrieshoop – ein gewichtiger Grund, warum SALVANA trotz der täglichen Verkehrsherausforderungen an seiner Heimat festhält und von hier aus weiterhin innovative Tierfutterlösungen in die ganze Welt liefert.
Gesichter hinter den Zahlen: Wie die A 20 Unternehmen und Menschen bewegt
Jedes Unternehmen hat eine Geschichte. Jede Geschichte hat ein Gesicht. Hinter den Planungen, Diskussionen und Debatten rund um die A 20 stehen Menschen – Unternehmerinnen und Unternehmer, Mitarbeitende, Familien. Sie alle verbindet eine gemeinsame Herausforderung: die tägliche Realität in einer Region, die noch auf ihre vollständige Verkehrsanbindung wartet. Wir haben 20 Unternehmen entlang der geplanten A 20-Trasse besucht und zugehört. Diese Unternehmensstorys sind Teil der Initiative „A 20 – Das wird gut" von sieben norddeutschen Industrie- und Handelskammern. Unser Ziel: eine sachliche, transparente Debatte über die A 20 führen – mit allen Fakten, allen Argumenten und im offenen Dialog mit Befürwortern wie Kritikern. Mehr zur Initiative erfahren Sie hier.
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Thorsten Scholz