Drei Fragen an …

Amina Karam

Die Projektleiterin bei der Deutsche Bahn AG (DB) für die neue S-Bahn-Linie 4 auf der Strecke Hamburg–Lübeck spricht über den Zeitplan, die neue Infrastruktur und darüber, wie Unternehmen von dem Ausbau profitieren können.
Die S4 wird die neue Schnellverbindung von Bad Oldesloe nach Hamburg-Altona. Erste Arbeiten haben begonnen. Wie ist der Zeithorizont?
Wir sind zeitlich voll im Soll, wollen in diesem Frühling im ersten Abschnitt mit dem Bau starten. Das ist der nächste große Schritt nach vorn. Die Vorbereitungen laufen planmäßig. Die Gesamtinbetriebnahme kann frühestens 2027/28 erfolgen.
Wie beeinflusst die S4 die verkehrliche Situation und die Infrastruktur auf der Strecke Hamburg-Lübeck?
Die S4 ist ein Nahverkehrsprojekt. Die zwei neuen Gleise werden ausschließlich von der S4 genutzt. Modern, schnell und leise - das ist die DNA der neuen S4. Für eine leise Schiene bauen wir auf rund 45 Kilometern Schallschutzwände. Die neue S4 leistet einen essenziellen Beitrag für die Umwelt: Sie nimmt mit einem Zug 1.200 Pkw von der Straße und trägt somit zur Mobilitätswende und zur CO2-Reduzierung bei. Ein weiterer Vorteil: Die S4 entlastet den Hamburger Hauptbahnhof. Sie nutzt die S-Bahn-Gleise und schafft somit Kapazitäten auf den Regionalbahngleisen, da dort die RB81 entfällt.
Wie können Unternehmen in Stormarn künftig von der neuen Verbindung profitieren?
Wirtschaftlich schafft die DB mit der S4 viele Arbeitsplätze - im DB-Konzern, aber auch bei externen Unternehmen, die auf Jahre attraktive Aufträge erhalten. Pendlerinnen und Pendler aus Schleswig-Holstein werden über die S4 an das Hamburger U- und S-Bahn-Netz angeschlossen. Die S4 bringt sie verlässlich und schnell zum Arbeitsplatz und wieder zurück. Die Fahrgäste können sich auf einen dichteren Fahrplantakt und moderne neue Stationen freuen. Die neue S4 macht den Schienenverkehr im Norden robuster: Insgesamt profitieren im Projektraum rund 250.000 Menschen im Nahverkehr von ihr.
Veröffentlicht am 1. April 2021