20 für die A 20: Heiko Koltz

Hinter historischen Backsteinmauern in Schleswig-Holstein gedeiht ein außergewöhnlicher Ort. Der Alsenhof in Lägerdorf präsentiert sich äußerlich als markantes historisches Ensemble, während er im Inneren als lebendiger Freiraum für Innovation und Begegnung pulsiert. Heiko Kolz und sein Team haben hinter den wuchtigen Mauern ein dynamisches Kreativzentrum entwickelt, dessen Wirkung weit über die Region hinausstrahlt.
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Vielfalt unter einem Dach: Von Ernährung bis Mobilität

"Wir beschäftigen uns am Zukunftsort Alsenhof mit den Themen Ernährung, Nachhaltigkeit, Arbeits- und Wohnformen, erneuerbare Energien und Mobilität", erläutert Kolz. Die Bandbreite der Aktivitäten spiegelt diese thematische Vielfalt eindrucksvoll wider: Kreative Köpfe entwickeln in der Werkstatt innovative Prototypen, Musiker erschaffen im Bandprobenraum neue Klänge, in der Gemeinschaftsküche erproben Enthusiasten nachhaltige Ernährungskonzepte, und in zahlreichen Workshops treffen Menschen verschiedenster Hintergründe aufeinander.
Ein gelungenes Beispiel für diesen interdisziplinären Ansatz war der kürzlich veranstaltete Thementag zur Zukunft der Mobilität mit Zukunftsforscher Lars Thomsen. "Dieser Austausch beleuchtete alternative Antriebsmethoden, autonomes Fahren, die Herausforderung von Staus und die Relevanz von guter Infrastruktur insbesondere für ältere Menschen im ländlichen Raum", schildert Kolz.

Global denken, lokal handeln: Die Welt zu Gast in Lägerdorf

Der Grundgedanke des Kreativzentrums ist so einfach wie wirkungsvoll: "Unser Ansatz ist es, die Welt ins Dorf zu holen." Diese Vision wird täglich Realität. "Zukunftsorte wie unser Alsenhof bringen Menschen aus unterschiedlichen Generationen, Kulturen und Fachrichtungen zusammen – das setzt Ideen und Energien frei und macht Zukunft möglich", betont Kolz mit Überzeugung.
Die Anziehungskraft des ehemaligen Hofes reicht tatsächlich weit: "Der Alsenhof zieht regionale und internationale Besucher und Gäste an. Allein in dieser Woche hatten wir Menschen aus Finnland, aus Indien, zwei Radfahrer aus Frankreich und einen Kolumbianer auf dem Hof." Die Gäste kommen aus unterschiedlichen Gründen – manche suchen gezielt nach Unterkünften oder Co-Working-Spaces, andere kommen vom nahegelegenen IZET Innovationszentrum Itzehoe und suchen nach Austausch, wieder andere entdecken das Hinweisschild an der Straße zufällig und schauen spontan vorbei.

Vernetzung durch Infrastruktur: Position zur A 20

Die internationale Anziehungskraft des Alsenhofs unterstreicht die Bedeutung guter Verkehrsanbindungen. Für ein Zukunftszentrum, das Menschen aus aller Welt zusammenbringen will, spielen Infrastruktur und Erreichbarkeit eine entscheidende Rolle. Der Alsenhof liegt im Bereich des HVV (Hamburger Verkehrsverbund), doch besonders für Gäste aus Niedersachsen und den Niederlanden gestaltet sich der Weg über Hamburg oft umständlich.
In Bezug auf die geplante Autobahn A 20 mit Elbtunnel bezieht Kolz klar Position: "Wir sind davon überzeugt, dass es Straßen braucht, um Verbindungen und Brücken zwischen Menschen und Orten zu bauen. Daher unterstützen wir den Bau der A 20."
Als Vermittler zwischen verschiedenen Interessengruppen sieht Kolz im jahrzehntelangen Hin und Her der Planungen eine verpasste Chance: "Wir wünschen uns, dass die Energie, die von den Akteuren seit Jahrzehnten in den Disput zur Bauplanung und -genehmigung gesteckt wird, eher in den Dialog und das Einbinden konstruktiver Sichtweisen fließt."

Brückenbauer: Ein Modell für zukunftsorientierten Dialog

Mit einem ambitionierten Vorschlag rundet Kolz seine Betrachtungen ab: "Lasst uns unsere Energie darauf verwenden, mit der A 20 die innovativste Autobahn umzusetzen. Ein Vorzeigeobjekt für Deutschland."
Der Alsenhof selbst könnte dabei eine zentrale Rolle übernehmen: "Als Zukunftsort fungieren wir mit unseren Workshops und Austauschformaten häufig als Vermittler zwischen unterschiedlichen Parteien. Manchmal zwischen Unternehmen und Umweltverbänden, manchmal zwischen Politik und Bürgern, manchmal zwischen Generationen. Wir bringen Menschen an einen Tisch und schaffen eine Atmosphäre, in der differenzierte Sichtweisen besprechbar und innovative Lösungen erdacht werden. Gerne auch für die A 20."

Gesichter hinter den Zahlen: Wie die A 20 Unternehmen und Menschen bewegt

Jedes Unternehmen hat eine Geschichte. Jede Geschichte hat ein Gesicht. Hinter den Planungen, Diskussionen und Debatten rund um die A 20 stehen Menschen – Unternehmerinnen und Unternehmer, Mitarbeitende, Familien. Sie alle verbindet eine gemeinsame Herausforderung: die tägliche Realität in einer Region, die noch auf ihre vollständige Verkehrsanbindung wartet. Wir haben 20 Unternehmen entlang der geplanten A 20-Trasse besucht und zugehört. Diese Unternehmensstorys sind Teil der Initiative „A 20 – Das wird gut" von sieben norddeutschen Industrie- und Handelskammern. Unser Ziel: eine sachliche, transparente Debatte über die A 20 führen – mit allen Fakten, allen Argumenten und im offenen Dialog mit Befürwortern wie Kritikern. Mehr zur Initiative erfahren Sie hier.