Pionier der Arbeitsmedizin

Er war einer der ersten Fachärzte für Arbeitsmedizin, nachdem das Arbeitssicherheitsgesetz in Deutschland in Kraft getreten war: Der Allgemeinmediziner Dr. Günther Frahm gründete 1975 die AMZ Arbeitsmedizinische Zentraldienst GmbH (Kiel). Sie ist somit der älteste arbeitsmedizinische Dienst in Deutschland in privater Trägerschaft. Das AMZ betreute anfangs mit einem ärztlichen Kollegen viele Unternehmen und Institutionen in der Region. Heute gehört der Pionier zu einer arbeitsmedizinischen Unternehmensgruppe mit bundesweit 500 Mitarbeitenden.
Schon gleich nach dem Start-up gehörten viele Branchen zu Frahms Firmenkundenstamm, berichtet Martin Simon, der den AMZ als Geschäftsführer 2001 übernommen hat und in der Firmengruppe fünf arbeitsmedizinische Dienste in ganz Deutschland leitet. „Zu den ersten Kunden gehörten die Kieler Nachrichten, aber auch die Sparkasse Kiel, das Studentenwerk Schleswig-Holstein und viele andere.“ Von anfangs zwei Mitarbeitenden wuchs die Belegschaft auf heute 30 Spezialisten, die meisten Fachärzte für Arbeitsmedizin. Sie betreuen die Firmenkunden überwiegend vor Ort und online, etwa bei Schulungen und Unterweisungen.
Heute sind die Fachleute des AMZ weit über Kiel hinaus im Einsatz – in ganz Schleswig-Holstein, aber auch in Teilen von Niedersachsen, Hamburg und Mecklenburg-Vorpommern, berichtet der Firmenchef. „Im Kern geht es bei unserer Arbeit darum, dass die Mitarbeitenden der Kunden möglichst lange leistungsfähig und gesund bleiben. Dabei spielt die Beschaffenheit des Arbeitsplatzes eine große Rolle.“ Das AMZ stellt die Betriebsärzte, die die Angestellten regelmäßig untersuchen. Aber auch Betriebsbegehungen und sogenannte ASA-Sitzungen und eine Gefährdungsbeurteilung, etwa in Industrieunternehmen, gehören zum Portfolio des Arbeitsmedizinischen Zentraldienstes. Weitere wichtige Themen sind die betriebliche Gesundheitsförderung und das betriebliche Gesundheitsmanagement, in denen die Fachleute des AMZ ihre Firmenkunden beraten – Unternehmen mit fünf Mitarbeitenden ebenso wie mit 500 Angestellten.
Dabei gebe es heute keine Branche, die die Kieler nicht abdecken: von der Industrie über Handwerk, Einzelhandel und Dienstleistung bis hin zu vielen öffentlichen Institutionen. „So gehören zum Beispiel viele Apotheken in Schleswig-Holstein zu unseren Kunden. In dieser Branche sind wir auch sehr präsent“, erläutert Martin Simon. „Wir betreuen von der Geburtenstation bis zum Krematorium alle denkbaren Bereiche der Wirtschaft und öffentlicher Einrichtungen.“ Dabei weise jede Branche und jedes Unternehmen ganz spezielle Gefährdungspotenziale für die Mitarbeitenden auf. „Bei Begehungen der Arbeitsplätze erfassen wir alle wesentlichen Punkte – etwa wenn Mitarbeiter mit gefährlichen Stoffen umgehen, schwere körperliche oder monotone Arbeiten verrichten müssen oder Infektionsgefahren ausgesetzt sind, wie im Umgang mit kranken oder pflegebedürftigen Menschen.“
Dann geht es um Themen wie die richtige Schutzausrüstung oder Hygienemaßnahmen. Mitarbeiter, etwa in Klärwerken oder in der Landwirtschaft, unterliegen bei der Arbeit mit bestimmten Stoffen auch besonderen Risiken. In Branchen, in denen man es kaum vermutet, lauern gesundheitliche Gefahren für die Angestellten: „Im Einzelhandel kommt es häufig zu Schnittverletzungen. Viele Mitarbeitende verletzen sich beim Öffnen von Verpackungen mit Cutter-Messern. Hier sollten besondere Schutzvorkehrungen getroffen werden.“
Inzwischen leitet der 58-jährige Geschäftsführer das Kieler Unternehmen seit 24 Jahren. Seitdem hat das AMZ das Auftragsvolumen mehr als verzehnfacht und damit seine bedeutende Stellung im norddeutschen Raum behauptet, berichtet Simon. „Unsere Branche ist relativ klein, aber auch wettbewerbsintensiv. Wichtig ist für unsere Mitarbeitenden, dass sie fachlich stets auf dem neuesten Stand sind.“ Bei der enormen Bandbreite der Branchen und Betriebe stets eine Herausforderung, wenn es heißt: Gesundheit bei der Arbeit geht vor!
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