Wedel: Obszolenz-Management

Wenn Bauteile fehlen: Marktführer AMSYS hilft

Es muss nicht gleich ein Flugzeughersteller oder ein großes Bahnunternehmen sein, bei dem buchstäblich alles still steht, wenn ein entscheidendes Bauteil nicht mehr lieferbar ist. „Immer mehr Hersteller oder Betreiber von langlebigen Investitionsgütern haben mit Problemen zu tun, wenn dringend benötigte Teile mit kurzen Lebenszyklen wie etwa in der Mikroelektronik plötzlich nicht mehr hergestellt werden“, berichtet Björn Bartels, Gründer und Geschäftsführer der AMSYS GmbH in Wedel bei Hamburg.
Nicht selten werden die Unternehmen etwa in der Medizintechnik oder Automobilbranche, aber auch Heizungshersteller, Schiffszulieferer oder Verkehrsbetriebe kalt erwischt: „Manchmal kann eine nicht mehr hergestellte Spezialschraube für ein Flugzeug dafür sorgen, dass die Zulassung des Fliegers plötzlich gefährdet ist“, erzählt Bartels aus eigener Berufserfahrung. So schlimm muss es nicht kommen. „Doch fast immer entstehen kostenintensive Versorgungsengpässe, wenn ein Bauteil, Werkstoff, Werkzeug, Prozess, eine Baugruppe, Software oder Norm, die zur Herstellung oder Instandsetzung von Produkten benötigt werden, beim Hersteller nicht mehr verfügbar sind“, erläutert der 39-Jährige. Daher werde es immer wichtiger, ein aktives Management zu betreiben, um außerplanmäßige Kosten zu reduzieren oder zu vermeiden.

Pionierarbeit für Unternehmen

Genau dieses hochkomplexe Thema beschäftigt den Wirtschaftsingenieur, seit er an der Nordakademie in Elmshorn studiert und bei einem Luftfahrtunternehmen gearbeitet hat. Ein Masterstudium International Management sattelte er obendrauf. Vor elf Jahren schließlich gründete Bartels AMSYS gemeinsam mit Geschäftspartner Hans-Georg Dück, um sich ausschließlich mit Obsoleszenz-Management auseinanderzusetzen. Inzwischen beschäftigt das Unternehmen 18 Spezialisten aus den Bereichen Software-Entwicklung und Management-Beratung. Als einer der Pioniere in diesem Bereich kooperierte Bartels mit dem CALCE Ingenieursinstitut der University of Maryland (USA) und veröffentlichte ein 290-seitiges Grundlagenwerk zu dem Thema „Strategies to the Prediction, Mitigation and Management of Product Obsolescence“.
Das Problem von Versorgungsengpässen bei wichtigen Teilen trete praktisch in allen Branchen der Investitionsgüterindustrie auf, erklärt der Wirtschaftsingenieur. „Richtig durchgeführt, dient reaktives, proaktives und strategisches Obsoleszenz-Management dazu, Produktions- oder Dienstleistungsausfälle über den gesamten Lebenszyklus eines Produktes zu vermeiden.“ AMSYS berät seine Kunden, um passgenaue Lösungen zu finden – so könne eine Lagerhaltung der sensiblen Bauteile von vornherein die Versorgung sichern. Doch dazu müsse erst einmal geklärt werden, welche Bauteile in welchen Zeiträumen voraussichtlich nicht mehr produziert werden. Eine intelligente Software übernimmt diese komplexe Analyse für die Kunden.

Weltweit einzigartige Software zu Life Cycle Management

„Das gesamte komplexe Management von externen und internen Daten sowie Abläufen und Verantwortlichkeiten im Unternehmen sowie einer Risikoanalyse haben wir in unserer App, dem Life Cycle Management (LCM) Client, zusammengeführt.“ Diese stetig weiterentwickelte Software sei weltweit einzigartig und werde inzwischen von vielen Firmenkunden in Deutschland, Österreich, der Schweiz, den Niederlanden, Polen und den USA eingesetzt. Dazu gehören auch Airbus und die Deutsche Bahn. „Aktuell fragen immer mehr amerikanische Firmen nach unserer Software und unserem Knowhow.“ Sie sei in der Lage, nicht nur auf bereits erfolgte Versorgungsengpässe schnell zu reagieren, sondern dank einer automatisierten Risikoanalyse auch proaktiv Maßnahmen vorzuschlagen – etwa den Aufbau einer Lagerhaltung bestimmter Teile oder gar die Neukonstruktion von Baugruppen, die voraussichtlich von Abkündigungen betroffen sein werden. „Dieses sogenannte Refresh lohnt sich dann, wenn absehbar eine Reihe von Teilen nicht mehr lieferbar sein wird“, erläutert Bartels.
Damit das Thema Obsoleszenz in den Unternehmen ankomme, bietet AMSYS Seminare und In-House-Workshops an. „Ich selbst habe bereits etwa 1.000 Mitarbeitende von Kunden zu diesem Thema weitergebildet.“ Das Coaching-Angebot des Pioniers in Wedel sei bundesweit einzigartig und zertifiziert. Schließlich erkennen die Unternehmen immer klarer, dass ihr Produkt mehr ist als die Summe seiner Teile – wenn nur ein einziges fehlt, wird es für das Unternehmen bedrohlich.
Weitere Informationen finden Sie unter www.am-sys.com und www.lcm-client.com.

Autor: Joachim Welding