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IT soll nicht stören - sondern wirken
Lukas Maaß, Gründer und Geschäftsführer der Nexaris IT Solutions GmbH & Co. KG, über moderne IT-Standards, Unternehmenskultur und die Digitalisierung des Mittelstands.
Nach dem Verkauf seines ersten Unternehmens hat Lukas Maaß nicht lange gezögert – und direkt wieder gegründet. Warum er heute vieles anders macht, was ein IT-Systemhaus 2.0 auszeichnet und wie er mit seinem Team die Digitalisierung des Mittelstands neu denkt, erzählt er im Interview.
Lukas, du hast nach dem Verkauf deines ersten Unternehmens direkt wieder gegründet – warum?
Ich wusste: Ich will wieder gestalten. Es gab viele Ideen, die ich im alten Setup nicht umsetzen konnte. Die Kundenbindung war weiterhin da – aber ich wollte ein besseres Modell schaffen. Die Zeit war einfach reif für ein Systemhaus mit einem neuen Standard.
Was hast du aus deiner ersten Gründung gelernt?
Sehr viel. Vor allem: Jeder Sonderfall kostet doppelt – in der Einrichtung und im Betrieb. Heute setzen wir konsequent auf definierte Standards, die skalierbar sind. Wachstum ist nur mit Qualität und Verlässlichkeit nachhaltig möglich. Ich will keine „Abhaker“, sondern Leute, die mitdenken – deshalb gibt’s bei uns klare Ziele, aber viel Freiheit im Weg dahin. Gute Mitarbeiterbindung entsteht nicht durch Kontrolle, sondern durch Vertrauen und Verantwortung. Wer mitarbeitet, will mitentscheiden. Vertrauen, echte Verantwortung und sinnvolle Aufgaben schlagen jede Dartscheibe.
Und was auch klar ist: Ohne dokumentierte Prozesse und klare Zuständigkeiten kann ein Unternehmen nicht wachsen. Jeder muss wissen, was er tut – ohne Rückfragen.
Intern wie extern gilt: Klarheit schlägt Komplexität.
Und was auch klar ist: Ohne dokumentierte Prozesse und klare Zuständigkeiten kann ein Unternehmen nicht wachsen. Jeder muss wissen, was er tut – ohne Rückfragen.
Intern wie extern gilt: Klarheit schlägt Komplexität.
Gab es auch mal Zweifel beim Neustart?
Eher Ungeduld. Ich hatte eine klare Vision und war gut vorbereitet – das gibt Sicherheit. Außerdem hatte ich das alles ja schon einmal gemacht – inklusive Fehlern, aus denen ich lernen konnte.
Was macht für dich ein „Systemhaus 2.0“ aus?
Proaktive Betreuung statt Feuerwehr-Einsätze. IT als dauerhafte Dienstleistung, nicht als Einzelprojekt. Automatisierte Prozesse, transparente Kommunikation, Fokus auf Ergebnisse – nicht auf Technikdetails. Viele Systemhäuser arbeiten noch wie 2010. Wir setzen auf Echtzeittransparenz und Automatisierung – damit IT nicht stört, sondern wirkt.
Welche Technologien helfen dem Mittelstand wirklich weiter?
Die, die im Hintergrund laufen und den Alltag nicht stören: Automatisierte Updates, zentrale Verwaltung, moderne Kommunikation wie Microsoft 365 – aber richtig konfiguriert. Dazu stabile Backup-Systeme und einfache Tools für Zeiterfassung oder Projektsteuerung. Keine Technikshow, sondern stabile Lösungen, die Zeit sparen und funktionieren.
Wie erklärst du komplexe IT einfach?
Mit Alltagsvergleichen. Für IT-Wartung sage ich zum Beispiel: „Ihr Auto muss ja auch regelmäßig in die Werkstatt.“ Fachbegriffe vermeiden wir. Kunden interessieren sich für Ergebnisse, nicht für Technik. Schnellerer PC, weniger Ausfälle – das überzeugt.
Ihr verkauft „garantierte Lösungen“ statt Beratung – was bedeutet das konkret?
Wir wissen aus Erfahrung, was funktioniert. Statt stundenlanger Beratung liefern wir getestete Pakete. Der Kunde muss keine Entscheidungen zu Software treffen – er bekommt das passende Setup. Das sorgt für Klarheit und Geschwindigkeit.
Wie reagieren eure Kunden auf diesen Ansatz?
Mit großer Erleichterung. Sie müssen sich nicht mit IT-Fragen beschäftigen. Es gibt viel Lob für unsere Klarheit und Schnelligkeit. Monatliche Berichte und regelmäßige Treffen schaffen Vertrauen und Transparenz.
Was machst du bei Nexaris in Sachen Teamkultur anders?
Mehr Verantwortung, weniger Hierarchie. Klare Ziele, aber viel Freiheit im Wie. Jeder soll seine Stärken einbringen. Wir lernen aus Fehlern – das ist Teil des Prozesses. So entsteht echte Identifikation und Zusammenarbeit.
Welche Werte zählen für dich im Team?
Verlässlichkeit, Ehrlichkeit, Eigenverantwortung. Und: Spaß an Technik und an sauberer Arbeit. Wir lösen Probleme gemeinsam – nicht gegeneinander. Offenheit für neue Ideen ist essenziell.
Wie erkennt man einen guten IT-Partner?
Er meldet sich, bevor Probleme auftreten. Er versteht dein Geschäft besser als du denkst. Und: Er rechnet fair ab, ist transparent, denkt in Lösungen und nicht nur in Risiken.
Welche Rolle spielen Netzwerke wie die IHK für dich?
Eine große. Sie bieten Kontakte, Sichtbarkeit und Austausch auf Augenhöhe. Die IHK ist für mich ein wertvoller Sparringspartner – gerade bei schnellen Rückfragen. Auch die Wirtschaftsjunioren und Unternehmerboards sind enorm hilfreich.
Was rätst du jungen IT-Gründer:innen?
Fangt beim Problem des Kunden an, nicht bei der Technik. Keine Einzelfalllösungen, sondern Systeme, die skalierbar sind. Haltet Dinge einfach. Und: Sucht euch einen Mentor – ihr könnt viel schneller lernen, als ihr denkt.
Was treibt dich heute als Unternehmer an?
Der Wunsch, dass IT wieder als echter Enabler funktioniert. Kunden, die produktiver und entspannter arbeiten – das motiviert mich. Und mein Team wachsen zu sehen – fachlich wie persönlich – ist ein echtes Highlight.
Wo steht Nexaris in fünf Jahren?
Wir sind der Maßstab in der Region. Wenn jemand an verlässliche IT denkt, denkt er an uns – nicht, weil wir laut sind, sondern weil wir liefern.
Wir wollen keine starre Struktur, sondern ein Team mit Haltung – Menschen, die gern zur Arbeit kommen, weil sie etwas bewegen.
Und: Wir bauen unsere eigene Cloud-Plattform für sensible Branchen weiter aus – mit geprüfter Sicherheit und echter Wirkung.
Wir wollen keine starre Struktur, sondern ein Team mit Haltung – Menschen, die gern zur Arbeit kommen, weil sie etwas bewegen.
Und: Wir bauen unsere eigene Cloud-Plattform für sensible Branchen weiter aus – mit geprüfter Sicherheit und echter Wirkung.
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Interview: Julia Romanowski
Veröffentlicht: Juni 2025
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Dr. Paul Raab