Flensburg: IO-Dynamics

Auf dem Weg an die Spitze

Das Flensburger Start-up IO-Dynamics konnte bereits namhafte Kunden und Investoren von seinem Produkt überzeugen. Das Ziel: Nummereins- Softwareanbieter für intelligentes Ladeund Energiemanagement für Elektrofahrzeugflotten zu werden.
Die Gründer Johann Olsen, Felix Kruse, Nabil Imran und ihr 18-köpfiges Team haben viel vor. „Wir befinden uns gerade in einer starken Wachstumsphase. Es ist wichtig, dass wir jetzt schnell sind und uns als Vorreiter auf dem Markt etablieren“, erklärt Johann Olsen. „Um weiter zu wachsen, bauen wir gerade ein strategisches Vertriebsteam auf und planen eine neue Kapitalrunde mit Investoren.“
Ein paar Meilensteine hat das Start-up schon erreicht: 2022 sammelte es in einer Finanzierungsrunde einen siebenstelligen Betrag ein, und letztes Jahr konnte IO-Dynamics mit dem Online-Supermarkt flaschenpost einen Großkunden mit über 1.000 E-Transportern gewinnen. Das Unternehmen verspricht den Kunden reibungslose Abläufe, niedrigere Logistikkosten und einen reduzierten Arbeitsaufwand. Wie funktioniert das? IO-Dynamics bietet Unternehmen ein ganzheitliches Konzept für nachhaltige und effiziente Mobilität und die Möglichkeit, E-Fahrzeuge automatisiert, kostensparend und umweltfreundlich zu laden. Das System nutzt Photovoltaik, Ladestände und Abfahrtszeit, um den Betrieb der Elektroflotte zu optimieren.
E-Mobilität macht erst Sinn, wenn wir grünen Strom laden und bestmöglich nutzen.

Johann Olsen

„Als wir 2018 mit dem Projekt begonnen haben, war E-Mobilität noch ein Nischenthema, für das wir häufig belächelt wurden. Heute ist das Thema in der Breite angekommen“, sagt Nabil Imran. Das Start-up sei ein Herzensprojekt, ergänzt Felix Kruse. „Wir möchten einen Beitrag zur Energie- und Mobilitätswende leisten.“ Dafür sei es wichtig, dass erneuerbare Energien weiter ausgebaut werden. „E-Mobilität macht erst Sinn, wenn wir grünen Strom laden und bestmöglich nutzen“, bekräftigt Olsen.
Von der Politik wünschen sich die Drei, dass Förderungen etwa für betriebliche Schnellladeinfrastrukturen priorisiert oder bei öffentlichen Ausschreibungen Start-ups begünstigt werden. „Wegen des bürokratischen Zeitaufwands nehmen wir an öffentlichen Vergabeverfahren nicht teil“, so Kruse. Das Risiko sei ihnen zu hoch. „In den USA gibt es etwa eine Quote, bei der eine gewisse Anzahl an Staatsaufträgen an kleine Unternehmen gehen muss. So etwas wünschen wir uns auch für Deutschland“, sagt Olsen. „Das fördert den Fortschritt und die Digitalisierung in Behörden und gleichzeitig junge, innovative Geschäftskonzepte.“
Mit Blick auf die geplante Batteriezellenfabrik von Northvolt in Heide erwarten die Gründer, dass sich Schleswig-Holstein zu einem Hotspot für E-Mobilität entwickelt. An diesem Standort seien sie in guter Gesellschaft, um ihr Ziel – die Nummer eins zu werden – zu verwirklichen.

Aenne Boye