Flensburg: Codin IT

Geschichten, die verbinden

Torben Jessen entwickelt mit seinen Unternehmen Codin IT und Epic AI digitale Medien und individuelle Softwarelösungen für regionale Unternehmen, insbesondere für die Branche der erneuerbaren Energien. Er möchte mit dem Vorurteil aufräumen, Netzwerktreffen seien nur für einen exklusiven Kreis von Menschen, die sich Aufträge zuschieben.
„Netzwerktreffen zwischen Unternehmerinnen und Unternehmern sind ein exklusiver Kreis und nur dazu da, sich Aufträge zuzuschieben“ – dieses Klischee möchte ich hinterfragen. Natürlich nutze ich diese Treffen auch, um Leute kennenzulernen und Kunden zu gewinnen, vor allem interessieren mich aber die Geschichten hinter den Menschen und Unternehmen: Wie ist die Person zu der geworden, die sie heute ist? Was treibt sie an? Womit hat sie gerade zu kämpfen? Es mag kurzfristig keinen direkten geschäftlichen Nutzen bringen, doch langfristig können daraus wertvolle Partnerschaften entstehen. Wenn ein Projekt angefragt wird, das meine Kapazitäten übersteigt, kann ich, anstatt es abzulehnen, auf mein Netzwerk zurückgreifen – und wir bewältigen es gemeinsam.
Vor allem interessieren mich aber die Geschichten hinter den Menschen und Unternehmen: Wie ist die Person zu der geworden, die sie heute ist? Was treibt sie an? Womit hat sie gerade zu kämpfen?

Torben Jessen

Ein weiterer Pluspunkt: Ich kann geben und nehmen. In Netzwerken wie den Wirtschaftsjunioren treffe ich Menschen, die ähnliche Probleme haben wie ich, von denen ich lernen kann. Im Dock1 von der VentureWaerft gebe ich mein Wissen als Mentor an Gründer weiter. Zu Beginn einer Gründung gibt es einige Fallstricke, da hilft es, einen Sparringspartner zu haben, der vor denselben Problemen stand. Manchmal helfe ich auch mit einem Kontakt weiter.
Das ist das Schöne: dass man irgendwann zum richtigen Zeitpunkt die Leute zusammenbringt und daraus Mehrwerte entstehen für die ganze Region. Zudem profitiere ich vom – wie ich es nenne – Umzugsprinzip: Ich helfe dir, andersherum revanchierst du dich irgendwann; oder nicht, und das ist auch in Ordnung.
Bedeutend für den Geschäftserfolg sind aber nicht nur regionale Netzwerke, sondern auch regional geförderte Innovationen und Kooperationen. Ein Beispiel für Verbesserungspotenzial in Deutschland ist die Gründungskultur an Universitäten und Hochschulen. In den USA bezuschussen Unis ihre eigenen Gründer aus einem Fonds. Das Konzept: Wenn du einen Investor findest, steigt die Uni in dein Start-up ein. Das heißt, die Universität verdient mit, wenn aus dem Unternehmen etwas wird. Deshalb hat die Uni in San Francisco heute noch Anteile an vielen der größten Tech-Unternehmen der Welt, die sie damals gefördert hat. Die Uni hat eine zusätzliche Einnahmequelle und kann Start-ups unterstützen – auch die, deren Geschäftsmodell am Ende nicht funktioniert. So ist die Hochschule zudem interessiert daran, Unternehmen – gegebenenfalls eigene Alumni – in den Prozess zu involvieren, um die Start-ups zu fördern und zu beraten. Unternehmen, Start-ups und Wissenschaft sind automatisch enger verzahnt.
Und anstatt zu sagen: „Das geht bei uns nicht“, sollten wir uns fragen: „Wie können wir solche erfolgreichen Konzepte auch hier ermöglichen?“
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Autor: Torben Jessen
Veröffentlicht: Januar 2025

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