Irland

Markt der Zukunft

Bis 2030 plant Irland 165 Milliarden Euro in seine Infrastruktur zu investieren – insbesondere in die Hafenwirtschaft. Das bietet auch neue Geschäftschancen für deutsche Unternehmen.
Inflation, anhaltende Lieferkettenprobleme, geopolitische Krisen und der Brexit – auch Irland bleibt davon nicht unberührt. „Dennoch gehört das Land 2022 wieder zu den europäischen Wachstumsspitzenreitern, da die wirtschaftliche Entwicklung weiterhin steigt“, sagt David Parkmann, Leiter von DE International bei der Deutsch-Irischen Industrie- und Handelskammer (AHK Irland). Um das Wachstum aufrechtzuerhalten, hat Irland den „National Development Plan“ für die kommenden Jahre entsprechend weiterentwickelt. Laut Parkmann sollen bis Ende 2030 165 Milliarden Euro in die irische Infrastruktur investiert werden. Dabei stünden die Häfen im Fokus, denn als Inselstaat sei Irland von ihrer Qualität und Effizienz abhängig.
Mit dem Paket soll die Hafenwirtschaft erweitert und modernisiert werden, um den Exporthandel zu erleichtern und Irland als wichtigen Handelspartner innerhalb der EU zu festigen. Um die gesetzten Klimaziele zu erreichen, soll zudem die Offshore-Windkraft ausgebaut werden, für die die Hafeninfrastruktur eine entscheidende Rolle spielt.
Der Handel sowie Investitionen aus dem Vereinigten Königreich sind zurückgegangen. Irland sucht deshalb nach Alternativen und versucht, britische Produkte und Lieferanten durch EU-Zulieferer zu ersetzen.
David Parkmann, AHK Irland
Für Unternehmen bietet dieses Vorhaben neue Geschäftschancen. „Deutsche Unternehmen und Fachkräfte können bereits während der Planung und des Ausbaus oder bei digitalen Lösungen unterstützen. Besonders im Offshore-Bereich wird Expertise benötigt, da Deutschland mit der Entwicklung entsprechender Technologien weiter fortgeschritten ist und entsprechendes Know-how anbieten kann“, so Parkmann. Langfristig profitierten Unternehmen, die ihren Fokus auf Irland ausweiteten, oder verstärken, von einem zukunftsfähigen Markt: „Der Handel sowie Investitionen aus dem Vereinigten Königreich sind zurückgegangen. Irland sucht deshalb nach Alternativen und versucht, britische Produkte und Lieferanten durch EU-Zulieferer zu ersetzen“, sagt David Parkmann.
Weitere Vorteile sieht Parkmann in den niedrigen Steuersätzen und dem hohen Preisniveau. Beide Faktoren böten die besten Voraussetzungen für hohe Margen. Er sagt: „In den vergangenen Jahren hat sich Irland als innovativer und flexibler Markt etabliert, von dem deutsche Unternehmen profitieren können. Es lohnt sich, einen genauen Blick auf die kleine Insel hinter der großen Insel zu werfen.“  
Joana Detlefs