Höhere Berufsbildung

Start von Master und Bachelor

Wer im Herbst 2021 seine Prüfung als Betriebswirt ablegt, darf sich zusätzlich "Master Professional in Business Management" nennen. Die neuen Abschlussbezeichnungen sollen Fortbildungsberufe im Bildungssystem und auf dem internationalen Arbeitsmarkt vergleichbarer und transparenter machen.
Deutsche Ausbildungsberufe sind im Ausland anerkannt. Fortbildungsberufe sind dagegen noch weitgehend unbekannt. “Die neuen Abschlussbezeichnungen Bachelor und Master Professional sollen das ändern. Außerdem heben sie die Gleichwertigkeit akademischer und beruflicher Bildung hervor”, so Bente Jacobsen, Weiterbildungsreferentin bei der IHK Flensburg.
Für bislang sechs Abschlüsse - darunter auch der Bilanzbuchhalter - gibt es in Zukunft somit zwei Abschlussbezeichnungen. Alle weiteren Abschlüsse werden nach und nach angepasst. Künftige Absolventen können selbst entscheiden, welche Bezeichnungen sie führen möchten. Frühere Abschlüsse können hingegen nicht anerkannt werden. Hier gilt weiterhin die ursprüngliche Gesetzeslage. An der Gleichwertigkeit der Abschlüsse ändert dies aber nichts.
Grundlage für die Bezeichnungen Bachelor und Master Professional ist das 2020 novellierte Berufsbildungsgesetz. Modernisiert wurden auch die Qualifikationsinhalte und die Prüfung des Betriebswirts. Beteiligt daran waren IHKs, Arbeitgeberverbände, Gewerkschaften und das Bundesbildungsministerium. “Das Prüfungsverfahren ist jetzt praxisorientierter. Durch zusammengelegte Klausuren soll fächerübergreifender gedacht werden”, sagt Charlie Groth, Prüfungskoordinatorin bei der IHK Flensburg. Für den “neuen” Betriebswirt als höchsten IHK-Abschluss bietet die IHK Schleswig-Holstein in Flensburg im Herbst 2021 die erste Prüfung an.
Aenne Boye
Veröffentlicht am 30. April 2021