Ausbildungsplan

Struktur ist Gold wert

Ob der Einstieg in die Ausbildung und die Integration in den Betrieb gelingt, entscheidet sich bereits in den ersten Tagen. Wer es schafft, seine Azubis in das Unternehmen einzubinden, erleichtert ihnen den Einstieg ins Berufsleben. Planung und Struktur sind dabei sehr hilfreich.
Ein gut ausgearbeiteter Ausbildungsplan ist wertvoll für Auszubildende und Ausbildungsverantwortliche gleichermaßen. Er vermeidet Reibungsverluste und Missverständnisse. Das Erstellen des betrieblichen Ausbildungsplans ist nicht kompliziert. Für jeden Ausbildungsberuf gibt es eine Ausbildungsordnung, die verbindlich festlegt, was gelernt werden muss. Dazu enthält der Ausbildungsrahmenplan als Anhang der Ausbildungsordnung eine grobe zeitliche und sachliche Gliederung der betrieblichen Ausbildungsinhalte und dient dem Ausbilder und dem Azubi als Vorgabe für den betrieblichen Ausbildungsplan. Die Ausbildungsordnung kann den betrieblichen Ausbildungsablauf jedoch nicht in allen Einzelheiten festlegen. Daher ist der Ausbildungsrahmenplan auch nur als Anleitung zu verstehen und den betrieblichen und individuellen Gegebenheiten anzupassen.
Bei der Planung gleicht der Ausbilder im ersten Schritt die betrieblichen Arbeitsabläufe mit den Vorgaben von Berufsbild und Ausbildungsrahmenplan ab und bestimmt den Zeitbedarf und die Reihenfolge der zu durchlaufenden Lernorte. Im zweiten Schritt gilt es, die Ausbildungsinhalte so zu gliedern, dass klar wird, in welchem Ausbildungsjahr welche Kenntnisse und Fertigkeiten erworben werden sollen und wer der jeweilige Ansprechpartner für den Azubi ist. Ist in der Ausbildungsordnung eine zeitliche Gliederung zwingend vorgeschrieben, so muss diese eingehalten werden. Das ist etwa bei Ausbildungsberufen mit einer gestreckten Abschlussprüfung der Fall. Was die Ausbildungsordnung an Lerninhalten verlangt, ist der Mindestinhalt. Im eigenen Interesse kann der Betrieb seinen Lehrlingen mehr vermitteln, etwa betriebsspezifisches Wissen oder spezielle Fertigkeiten. Natürlich kann das Unternehmen seinen Plan während der Ausbildung aus betrieblichen Gründen ändern oder anpassen, denn nicht immer lässt sich alles für drei Jahre im Voraus planen. Fazit: Mit dem betrieblichen Ausbildungsplan legt der Ausbilder wichtige Etappenziele der Ausbildung fest. Er gibt dem Azubi von Anfang an ein gutes Gefühl, umfassend und strukturiert ausgebildet zu werden.
Die fünf W-Fragen der Ausbildungsplanung
Was? Welche Kenntnisse und Fähigkeiten sollten vermittelt werden?
Wo? An welchen betrieblichen Ausbildungsplätzen werden die Lernziele vermittelt?
Wie? Welche Lehr- und Lernmethoden können sinnvoll eingesetzt werden (etwa Projekte, Schulungen)?
Wer? Wer ist wann für welche Lernziele/Ausbildungsabschnitte verantwortlich?
Wann? In welchem Zeitrahmen sollten die einzelnen Ausbildungsabschnitte vermittelt werden?
Olga Svenßon
Veröffentlicht am 4. Mai 2018