NACHFOLGEZENTRALE MV

Immer mehr Unternehmerinnen und Unternehmer möchten ihre Firma in jüngere Hände geben. Wie findet sich eine Nachfolge? Die IHK zu Rostock berät Ratsuchende zusammen mit der Nachfolgezentrale MV. Das lohnt sich für alle und trägt dazu bei, dass eine Nachfolge im Idealfall gut gelingt.

Unternehmensnachfolge: Alternative zur Neugründung

Um einer drohenden Schließung von Unternehmen aufgrund fehlender Nachfolger entgegenzuwirken, wurde die NACHFOLGEZENTRALE MV mit Mitteln des Europäischen Sozialfonds (ESF) als Kooperationsprojekt von der Bürgschaftsbank Mecklenburg-Vorpommern GmbH (BMV) und dem Land Mecklenburg-Vorpommern sowie den Industrie- und Handelskammern und den Handwerkskammern im Land initiiert. Seit 2024 ist auch die Steuerberaterkammer MV Projektpartner der NACHFOLKGEZENTRALE MV.
Die NACHFOLGEZENTRALE MV bringt abgabewillige Unternehmer mit potenziellen Nachfolgern zusammen und betreut den gesamten Übergabeprozess.
Die Erfahrungen zeigen, dass es zwischen der Kontaktherstellung bis zur Übergabe oft mehr als zwei oder drei Jahre dauert. Zudem haben zahlreiche Unternehmer bei der Suchauftragserteilung einen mittelfristigen Planungshorizont. Was beim Prozess der Unternehmensnachfolge zu beachten ist, ist von Fall zu Fall unterschiedlich. Es gibt keine Standard-Vorgehensweise, nach der die Übergabe abgewickelt werden kann. Abgesehen von individuell zu klärenden Punkten bei der Betriebsübernahme, kann die Checkliste zur Betriebsübernahme der BMV dabei helfen, den Überblick bei der Unternehmensnachfolge zu behalten.

Das Wichtigste in Kürze

  • Unternehmensübernahme: Im Gegensatz zur Neugründung können bei einer Firmenübernahme die Nachfolgerinnen bzw. Nachfolger davon profitieren, dass das Unternehmen bereits auf dem Markt und bei den Kundinnen und Kunden positioniert ist.
  • Voraussetzungen: Wer eine Firma übernehmen will, sollte über die entsprechenden beruflichen und betriebswirtschaftlichen Vorkenntnisse verfügen. Zudem sollten alle Informationen über den zu übernehmenden Betrieb eingeholt werden.
  • Checkliste: Bei der Betriebsübernahme kann im Nachfolgeprozess eine Checkliste hilfreich sein, um die wichtigsten Fragen rund um die Übernahme des Unternehmens jederzeit im Blick zu haben und keinen der Aspekte zu vergessen.
  • Finanzierung: Die Finanzierung zählt zu den wichtigsten Punkten auf der Checkliste zur Firmenübernahme. Der Kaufpreis des Unternehmens bestimmt, wie viel Geld in Form von Eigenkapital, Förderungen und anderen Finanzierungslösungen investiert werden muss.
Die wirtschaftliche Infrastruktur unseres Landes kann so erhalten und weiter ausgebaut werden. Über die NACHFOLGEZENTRALE MV können sich Interessierte registrieren. Sie erhalten bei Übereinstimmung mit den eigenen Suchkriterien direkt und diskret mögliche Matching-Partner vorgeschlagen. Die Daten werden stets streng vertraulich behandelt und eine Weitergabe im Zuge eines erfolgreichen Matchings erfolgt nur mit ausdrücklicher Zustimmung. Die Datenbank ist nicht öffentlich einsehbar, sondern wird ausschließlich durch die Mitarbeiter der NACHFOLGEZENTRALE MV betreut. Die eigenen Daten können jederzeit modifiziert oder gelöscht werden. Selbstverständlich kann auch bei familiären oder firmeninternen Nachfolgen der Übergabeprozess durch die Nachfolgezentrale begleitet werden.

Die NACHFOLGEZENTRALE MV

Die Bürgschaftsbank Mecklenburg-Vorpommern hat gemeinsam mit den Wirtschaftskammern in MV ein Onlineformat erstellt, um Nachfolgeinteressierte noch gezielter zu unterstützen.
  • Aktive Begleitung von rund 2.000 Unternehmern und Nachfolgeinteressierten bei der Suche
  • Im Jahr 2024 Vermittlung von 367 persönlichen Erstkontakten
  • seit 2018 wurden 77 Unternehmensnachfolgen erfolgreich vermittelt, davon 21 in 2024
  • Fast 550 Unternehmen aus MV stehen im NACHFOLGEPORTAL MV zur Übergabe bereit
  • Fast 1.500 registrierte Nachfolgeinteressierte suchen nach geeigneten Unternehmen
  • Durchschnittsalter Unternehmer: 62 Jahre
  • Durchschnittsalter Nachfolger: 45 Jahre
  • Nachfolgeprozesse dauern oft 2 bis 3 Jahre
"UNVERHOFFT KOMMT OFT": Zu viele Unternehmen sind auf einen Notfall, das heißt den plötzlichen Ausfall des Chefs nicht angemessen vorbereitet. Wir geben im Notfall-Handbuch Informationen und Hinweise, wie Verantwortlichkeiten und Entscheidungsbefugnisse geregelt werden können.