»Es war immer mein Anspruch, mich von anderen abzuheben«

Vom Möbelstück bis zum Windeleimer – die Ausstattung von Kindergärten und Horteinrichtungen ist bis ins Detail durchdacht. Zwei Frauen sind für ihre Expertise auf diesem Gebiet in ganz Mecklenburg-Vorpommern bekannt: Monika Becker und Janine Frahm. Kitaleiterinnen und -leiter aus dem ganzen Bundesland – und darüber hinaus – bestellen bei ihnen alles, was Kindern und Erzieherteams nützt. Monika Becker gründete das Unternehmen vor 30 Jahren, nun übernahm Tochter Janine den Chefinnensessel.

Schon seit 2002 arbeitet Janine Frahm im Unternehmen ihrer Mutter mit. Dass sie es schließlich übernehmen wird, war lange klar. Wie genau die Umsetzung der Nachfolge über die Bühne gehen soll, haben die beiden Frauen ebenfalls von langer Hand geplant. Zum Ende letzten Jahres setzten sie diesen Schritt endgültig um. „Meine Mutter hat die Handelsvertretung Monika Becker als Einzelunternehmen gegründet. Wir haben umfirmiert und ich habe es dann von ihr erworben“, erzählt Janine Frahm. Der Hauptgrund, diesen Weg zu wählen, ist vor allem die Erhaltung des Unternehmensnamens. „Das ist mittlerweile eine etablierte Marke“, sagt Janine Frahm.

Künftig arbeiten die beiden Frauen weiter wie gewohnt zusammen, nur dass sie die offiziellen Rollen getauscht haben. Monika Becker ist nach wie vor jeden Tag vor Ort. Die Geschäfte laufen reibungslos weiter. Genau wie das harmonische Verhältnis der beiden untereinander. Das wird schon während des Gesprächs deutlich, wenn Monika Becker ihre Tochter in den höchsten Tönen lobt: „Janine macht so gut wie keine Fehler, sie ist sehr fleißig und sehr gut strukturiert.“

Auch Janine Frahm spricht nur positiv von ihrer Mutter. Sie könne sich nicht erinnern, dass es je schwierig gewesen wäre, sagt sie. „Wir hatten nur einmal eine Meinungsverschiedenheit. Über etwas Banales.“ Eine Uneinigkeit in 21 Jahren Zusammenarbeit – eine gute Bilanz.

Einen herzlichen Umgang pflegen die beiden Frauen auch mit ihren Kunden, die sogar von Rügen und Usedom kommen, um vor Ort ihre Bestellungen zu besprechen. „Wir machen keinen Unterschied zwischen großen oder kleinen Einrichtungen, großen und kleinen Bestellungen. Das wissen alle zu schätzen“, sagt Monika Becker.

Die 71-Jährige startete ihre Laufbahn vor 30 Jahren als Vertreterin für Spielwaren. Mit vollem Kofferraum fuhr sie durch MV, um die Produkte an die Einrichtungen zu verkaufen. Das sei nicht immer einfach gewesen, aber schon damals habe sie auch denen die Treue gehalten, die manchmal statt der Großausstattung nur ein paar Stifte kauften. Dafür blieben diese ersten Kunden immer loyal an ihrer Seite, sodass aus dem Vertreterjob ein erfolgreiches Unternehmen werden konnte.

Heute fahren Monika Becker und Janine Frahm nur noch selten raus, etwa, wenn sie für Neuausstattungen einer Innen- oder Außenanlage Maß nehmen. Den Großteil ihrer Geschäfte regeln sie vom Büro aus. Gemeinsam mit ihren zwei Mitarbeiterinnen bedienen sie mittlerweile ein Gebiet, das sich bis München erstreckt.

Auf ihren Lorbeeren ausruhen oder gar damit prahlen, das kommt für sie nicht in Frage. „Uns ist bewusst, dass unsere Kunden öffentliche Gelder oder Fördermittel zur Verfügung haben“, sagt Janine Frahm. Umso mehr wollen sie auch etwas zurückgeben. „Wir unterstützen unter anderem den Verein „Tätowierte gegen Krebs“ und die „Kinderkrebshilfe Rostock“.

Die Energie, die Monika Becker und Janine Frahm in ihren Beruf und ihr soziales Engagement stecken, zahlt sich aus. Das lässt sich nicht nur an den Auftragszahlen messen, sondern auch daran, wie viele Menschen mit ihnen das 30-jährige Bestehen im Juni feierten. Das Restaurant sei aus allen Nähten geplatzt, erzählen sie. Über diese Wertschätzung freuen sich die Unternehmerinnen besonders. Genau das mache ihren Beruf „rundum schön“.