IMO2020 - Reduzierung der Schwefelobergrenze
Seit 2020 dürfen in der weltweiten Schifffahrt nur noch Brennstoffe mit einem Schwefelgehalt von maximal 0,5 Prozent eingesetzt werden. Darauf verständigten sich die Mitgliedsstaaten in der International Maritime Organisation (IMO), einer Unterorganisation der Vereinten Nationen.
Bisher galten 3,5 Prozent als Schwefelobergrenze. Damit läutet IMO2020 eine neue Ära mit der Ablösung des Schweröls durch umweltverträglichere Treibstoffe ein.
Für die Umstellung haben die Reedereien drei Optionen. Wie der Verband Deutscher Reeder in einer Befragung seiner Mitgliedsunternehmen ermittelte, werden 81 Prozent der Reedereien LSFO (Low Sulphur Fuel Oil) mit 0,5 Prozent Schwefelanteil nutzen. Elf Prozent wollen weiterhin Schweröl (HFO) in Kombination mit Scrubbern (Abgaswäscher) einsetzen. Sechs Prozent wollen sonstige Brennstoffe tanken. Darunter fällt beispielsweise das mit 0,1 Prozent noch schwefelärmere Dieselöl (ULSFO), wie es für Emissionskontrollgebiete in Nord- und Ostsee bereits seit Anfang 2015 vorgeschrieben ist. Zwei Prozent der Schiffe in der deutschen Flotte werden gemäß Umfrage bereits mit flüssigem Erdgas (LNG) betrieben.
Die Schifffahrt in Deutschland hat sich demnach gewissenhaft auf die Umstellung vorbereitet. Sorgen bereiten mögliche technische Probleme im künftigen Betrieb und die Mehrkosten des neuen Brennstoffs, deren Weiterberechnung an die Kunden ungewiss ist.
Für die Wettbewerbsgleichheit sei es wichtig, die internationale Vorschrift auch konsequent weltweit durchzusetzen, auch durch wirksame Kontrollen durch die Hafenstaaten.