Geschäftsstelle Stralsund

Zahlen und Fakten

  • 323 Beratungen in Zusammenhang mit der Corona-Pandemie
  • 304 Beratungen zu Existenzgründungen und Unternehmensfestigung und Unternehmensnachfolge
  • 15 Stellungnahmen zu Fördermittelanträgen
  • 146 Anträge auf eine Marktpräsenzprämie
  • 14 Informationsgespräche im Rahmen einer BAFA-Beratungsförderung
  • 12 Anträge auf Bildungschecks
  • 26 Stellungnahmen zu erlaubnispflichtigem Gewerbe
  • 4 Stellungnahmen zu Gewerbeuntersagungen
  • 49 Stellungnahmen zu Bauleitplanverfahren
  • 46 Anträge für die Ausbildungsprämie und Ausbildungsprämie plus
  • 21 Anträge für den Zuschuss zur Ausbildungsvergütung
  • 112 Unternehmensbesuche (Ausbildungsberatung)
  • 21 Organisation und Durchführung von Fortbildungsprüfungen (AEVO) mit insgesamt 172 Teilnehmern
  • 8 Anhörungen von Auszubildenden
  • 2 Schlichtungen
  • 4 Sprechtage in den Beruflichen Schulen

Forderungen der regionalen Wirtschaft für Vorpommern-Rügen

Die Corona-Krise hat viele strukturelle Entwicklungen in der Wirtschaft beschleunigt und gleichzeitig vorhandene Defizite in den Unternehmen, aber vor allem auch in der öffentlichen Verwaltung offengelegt. Vorpommern-Rügen hat in diesem Zusammenhang wegen seiner Wirtschaftsstruktur eine besondere Stellung. Aus der Mitte des Regionalausschusses wurde mehrfach der Wunsch geäußert, diese speziellen Themen in einem Forderungspapier an die Politik heranzutragen.
Aus den in den letzten Jahren im Regionalausschuss geführten Diskussionen wurde 2021 ein Papier erarbeitet, welches Forderungen im engen Zusammenhang mit der Corona-Pandemie, wie die Entwicklung von Konzepten zum dauerhaften Umgang mit Infektionsgefahren enthält und gleichzeitig grundlegende Forderungen zur Regionalentwicklung aufführt. Das Papier wurde am 9. November 2021 und am 29. November 2021 von der Vollversammlung beschlossen. Dieses Papier wird für die weitere inhaltliche Arbeit in der Geschäftsstelle, aber auch im Regionalausschuss von zentraler Bedeutung sein. Eine Auswahl der Kernpunkte:
  • Regionalmarketing schnell verstärken und Vorpommern-Rügen als guten Unternehmens- und Lebensstandort aktiv gerade in den Metropolen vermarkten.
  • Kraftanstrengung, um Saisonpersonal und sonstige Fachkräfte bei uns zu halten und zu mobilisieren.       
  • bessere Willkommensbotschaft bei der Anreise nach Rügen senden
  • Offensive zur schellen Bereitstellung hochwertiger Flächen für Unternehmensansiedlungen und Wohnen in Vorpommern-Rügen
  • Vorpommern-Rügen als Standort für die Umwandlung von Windenergie in Wasserstoff profilieren und schnell entwickeln
  • Vorpommern-Rügen als Modellregion bei der Erprobung von weniger Bürokratie, mehr E-Gouvernement in Verwaltungen
  • Unternehmerfreundliche Verwaltungsentscheidung auf allen Ebenen einfordern und eine entsprechende Kultur entwickeln
  • Touristisches Destinationsmarketing schnell neu aufstellen
  • gemeinsame touristische Infrastruktur wie Radwegebau, kostenfreien ÖPNV schaffen
  • Verkehrliche Erreichbarkeit weiter verbessern, insbesondere Umsetzung des Verkehrsprojektes Deutsche Einheit Nr. 1
  • Vermeidung von Straßenerhaltungsmaßnahmen während der Tourismussaison sowie bessere Koordinierung und Beschilderung von Straßenbaustellen
  • Ladenschlussgesetz Mecklenburg-Vropommern und Bäderverkaufs-Verordnung schnell liberalisieren
  • Digitale Ausrüstungsoffensive für die Schulen in Vorpommern-Rügen mit Partnern aus der Wirtschaft
  • Spielräume im Vergaberecht konsequent für regionale Wirtschaft nutzen

Corona-Krise bestimmt erneut das Beratungsgeschäft

Wegen der anhaltenden Corona-Krise standen Fragestellungen der Unternehmen weiterhin im Focus der Mitgliederberatung. Mehr als 400 Einzelanfragen wurden im Berichtszeitraum sowohl zu den sog. Corona-Verordnungen als auch zu den Corona-Hilfen von Bund und Land durch die Geschäftsstelle beantwortet. Dabei stellte erneut die sich ständig verändernde Rechtslage nicht nur die Mitgliedsunternehmen, sondern auch die IHK-Berater/innen vor besondere Herausforderungen.
2021 zumindest ist die vielfach befürchtete Insolvenzwelle ausgeblieben – was sicherlich auf die zeitweilige Aussetzung der Insolvenzantragspflicht sowie die staatlichen Corona-Hilfen zurückzuführen sein dürfte. Allerdings sind die durch den Lockdown eingetretene Umsatzverluste insbesondere in den Betrieben des stationären Einzelhandels sehr deutlich gewesen und haben zu einer erheblichen Schwächung der betroffenen Unternehmen geführt. Daneben lief das „normale Beratungsgeschäft“ insbesondere zu Themen wie Existenzgründung, Unternehmensnachfolge und Krisenberatung unvermindert weiter.

Die Pandemie im Mittelpunkt der Politikberatung     

Erneut war die IHK von den Entscheidungsträgern aus Politik und Verwaltung insbesondere zu der aktuellen Situation in den Unternehmen gefragt. Mehrfach wurde die Kritik der Unternehmen an bestimmten Corona-Maßnahmen an die Politik herangetragen. Die Sitzungen der Wirtschaftsausschüsse von Landkreis und der Hansestadt Stralsund bildeten hierfür genauso die Foren wie die vom Landrat regelmäßig einberufene Wirtschaftsrunde und die Gesprächsrunden des OB. Dem IHK-Regionalausschuss Vorpommern-Rügen kam hier unter der Leitung von Herrn Mathias Rohloff eine zentrale Bedeutung zu. Zahlreiche Politikvertreter mussten sich hier dem konstruktiv-kritischen Dialog mit den Ausschussmitgliedern stellen. So wurde auf Bitten des Wirtschaftsministers MV im Frühjahr eine breit angelegte Videokonferenz mit dem Regionalausschuss und weiteren Unternehmen durchgeführt. Gleichzeitig wurden gerade den kleineren Kommunen Beratungshilfe bei Wirtschaftsfragen vor Ort angeboten. Die Zusammenarbeit, auch mit den regionalen Unternehmerverbänden, war ausgesprochen konstruktiv.

Bundestags- und Landtagswahlen

Um die Meinungsbildung bei den Unternehmen zu unterstützen und gleichzeitig den Unternehmen die Möglichkeit zu geben sich mit ihren Fragen einzubringen, gab es im August eine öffentliche Diskussionsveranstaltung im Ozeaneum in Stralsund. Teilgenommen haben beinahe alle regionalen Direktkandidaten für den Bundestag. Angesichts steigender Energiekosten war die Sorge vieler Unternehmen sehr deutlich spürbar, ob die geplante Energiewende für den regionalen Wirtschaftsstandort zu einer Gefährdung führen könnte.

Hoheitliche Leistungen

Auf die hoheitlichen Leistungen war auch in der Corona-Zeit Verlass. Insgesamt wurden allein in der Geschäftsstelle 24 Stellungnahmen zur Festsetzung Märkten, Messen oder Ausstellungen nach Titel IV der Gewerbeordnung, zwei arbeitsmarktpolitische Stellungnahmen und zahlreiche Unbedenklichkeitsbescheinigungen abgegeben. In der Geschäftsstelle fanden unter Geltung eines strikten Hygieneplans insg. 7 Gaststättenlehrgänge mit insg. 47 Teilnehmern statt.

Unterstützung bei der Marktpräsenzprämie MV

Im Januar 2021 startete das Land Mecklenburg-Vorpommern die Unterstützung des stationären Einzelhandels mit dem Förderprogramm „Marktpräsenzprämie“. Die Unternehmen konnten mittels einer einmaligen Pauschale in Höhe von 5.000 Euro die betrieblichen Investitionen zum Beispiel in verkaufsfördernden Aktionen, die Werbung oder den Aufbau eines Internetauftritts oder Onlineshops finanzieren. Die IHK zu Rostock war maßgeblich in die Entwicklung des Fördermittels und die nachfolgende Antragstellung eingebunden. Sie nahm die Anträge an, prüfte die Angaben zur Identität und zur Antragsberechtigung. Nach der umfangreichen Prüfung und Rücksprachen mit den antragstellenden Unternehmen wurden insgesamt aus der Geschäftsstelle 146 Anträge an das Landesförderinstitut weitergeleitet, von denen 114 positiv bewilligt werden konnten. Das Programm endete am 31.Mai 2021.

Belebung der Innenstadt von Stralsund

Der innerstädtische Einzelhandel hat sich gerade in der Hansestadt Stralsund sehr gut entwickelt. Gleichzeitig ist die Konkurrenz durch den Online-Handel gerade in der Corona-Krise stetig gewachsen. Die IHK unterstützte daher die Bemühungen eine/n City-Manager/in einzusetzen, der die gemeinsame Vermarktung der Innenstadt vorantreibt. Die Interessen und Aktionen in der Innenstadt zu bündeln und zu koordinieren wird eine der Zukunftsaufgaben der nächsten Zeit sein.

IHK-Regionalausschuss für Vorpommern-Rügen

Wie schon in den Vorjahren gehörte der IHK-Regionalausschuss für Vorpommern-Rügen zu den aktivsten Ausschüssen. In insgesamt vier Sitzungen haben sich die insg. 26 Mitgliederunter anderem mit den Bundestags- und Landtagswahlen, den Forderungen der Regionalen Wirtschaft und natürlich mehrfach mit der Corona-Krise und deren Folgen für die Unternehmen befasst. Der Staatssekretär für Vorpommern, Patrick Dahlemann, sowie der Vorsitzende des Wirtschaftsausschusses des Landtages MV, MdB Dietmar Eifler, waren ständige Gäste im Ausschuss. An einer Veranstaltung nahm auch Wirtschaftsminister Harry Glawe teil. Auch Landrat Stefan Kerth wohnte mehrere Sitzungen bei. Insgesamt ist der Regionalausschuss ein wichtiges Gremium, um das Gesamtinteresse der regionalen Wirtschaft zu ermitteln und mit den Entscheidern direkt ins Gespräch zu kommen. Zudem haben die Ausschussmitglieder fast vollständig an dem im Oktober erstmalig von dem IHKs in Stralsund durchgeführten Industriekongress teilgenommen.

Projekt Wirtschaft und Bundeswehr

Durch den engen Kontakt zum Kreisverbindungskommando der Bundeswehr war die ständige Information der Geschäftsstelle zu allen Aktivitäten der Bundeswehr im Landkreis im Zusammenhang mit der Corona-Krise stets gewährleistet. Im Oktober wurde das traditionelle Jahrestreffen des Kreisverbindungskommandos unter der Beteiligung der IHK durchgeführt. Verschiedene Mitglieder des IHK-Regonalausschusses haben auf Einladung der Bundeswehr an mehreren Veranstaltungen zum Beispiel in der Marinetechnikschule Parow teilgenommen.  Die geplanten Veranstaltungen, wie ein Existenzgründerseminar für ausscheidende Zeitsoldaten musste coronabedingt verschoben werden.
Unser Ansprechpartner für das Thema:
Rolf-Peter Mann
Koordinator Bundeswehr-Wirtschaft
Tel: 0381 338-810
E-Mail: mann@rostock.ihk.de