Verteidigung als Wirtschaftsfaktor

Geopolitische Spannungen wirken sich auf verschiedenen Wegen verstärkt auf das Wirtschaften in Deutschland aus. Ob als hybride Bedrohung, neues Absatzfeld oder neue Realität auf dem Arbeitsmarkt, die sicherheits- und verteidigungspolitischen Gegebenheiten sind zu einem bedeutenden Wirtschaftsfaktor geworden.
Rolle von IHK und DIHK - Ihre Mitwirkung
Die IHK-Organisation nimmt auch auf dem Feld der Sicherheits- und Verteidigungspolitik auf Grundlage Ihres gesetzlichen Auftrags eine Vermittlungsrolle zwischen allen staatlichen Stellen und der Wirtschaft ein und vertritt die Interessen der Wirtschaft in einschlägigen Gesetzgebungsverfahren.
In diesem Sinne wirkt auch die IHK für Rheinhessen. So werden mit relevanten Behörden und Stakeholdern Informations- und Austauschformate durchgeführt, Veranstaltungen der DIHK gezielt weitergeleitet und die überregionale Vernetzung innerhalb der Wirtschaft, als auch zu staatlichen Stellen gefördert.
Wenn Sie über unsere Aktivitäten in sicherheitspolitischen Kontexten informiert werden oder sich hierzu innerhalb der IHK aktiv einbringen wollen, freuen wir uns sehr, wenn Sie uns kontaktieren. Wie Sie sich mit Ihrem Unternehmen auf diesen Feldern engagieren können, welche Schutzmaßnahmen und Ansprechpartner es gibt und eine Übersicht zu relevanten rechtlichen Grundlagen finden Sie in den folgenden Übersichten.

Wie kann ich mein Unternehmen schützen?

Die Bedrohungen für Unternehmen sind breit gefächert. Gemeinsam mit weiteren Wirtschaftsverbänden hat sich die DIHK mit den zentralen Sicherheitsbehörden Deutschlands in der Initiative Wirtschaftsschutz zusammengeschlossen, um im Sinne der Hilfe zur Selbsthilfe Informationen bereitzustellen. Von Cybersicherheit bis Sabotageprävention finden Sie hier Handlungsempfehlungen und Analysen:

Ein besonderer Markt - Wie kann mein Unternehmen beitragen?

National und international steigen die Ausgaben in die Verteidigung stark an. Deutschland ist in diesem Bereich mit seiner klassischen Rüstungsindustrie zusammen mit der Stärke im Maschinenbau und der Materialtechnik besonders gut aufgestellt. Die wirtschaftlichen Betätigungsfelder sind dabei vom Bau, über Dienstleistungen bis hin zur Produktion von Rüstungsgütern breit gefächert.
Allerdings ergeben sich in diesem Markt besondere Anforderungen mit Blick auf Sicherheitsvorkehrungen und das Vergaberecht. Die zentrale Beschaffung findet über die großen Vergabe- und Ausschreibungsplattformen des Bundes statt. Weitere Beschaffungsvorhaben werden über Dienstleistungszentren der Bundeswehr und bundeseigene Unternehmen umgesetzt. Einen Überblick dazu gibt die Broschüre „Auftraggeber Bundeswehr“.
Komplexe Rüstungsvorhaben werden hauptsächlich über Großunternehmen und Unternehmenskonsortien umgesetzt. Diese setzen auf einen etablierten Stamm an Zulieferern, der aktuell signifikant erweitert wird. Hier finden Sie einen Überblick über die wichtigsten Ausschreibungsportale und Voraussetzungen.

Rechtliche Grundlagen

Im Spannungs- und Verteidigungsfall hat die Bundesrepublik Deutschland weitgehende Eingriffsrechte in das wirtschaftliche Handeln von Unternehmen, als auch von Privatpersonen. Leistungs- und Sicherstellungsgesetze regeln die jeweils möglichen Verpflichtungsoptionen und Priorisierungen. Auch im Spannungs- und Verteidigungsfall sollen Grundsätze der Verhältnismäßigkeit gelten und auf die dezentralisierten Friedensstrukturen der sozialen Marktwirtschaft gebaut werden.