„Biontech-Entscheidung als Warnschuss“

IHK für Rheinhessen sieht Bürokratieabbau und Unternehmensdialog im Fokus für neues Mainzer Stadtoberhaupt
24.01.2023 – Bewegung beim Bürokratie-Abbau und eine engere Zusammenarbeit mit den Unternehmen am Standort fordert die IHK für Rheinhessen: Das sind aus Sicht der Wirtschaft zwei essenzielle Forderungen an das neue Stadtoberhaupt in Mainz, auch mit Blick auf die Entscheidung des Pharmaunternehmens Biontech, die Krebsforschung in Großbritannien voranzutreiben. „Die Landeshauptstadt sollte die Entscheidung als Warnschuss sehen“, sagt IHK-Hauptgeschäftsführer Günter Jertz, „und sie dringend zum Anlass nehmen, Genehmigungsprozesse auf den Prüfstand zu stellen und den Dialog mit den Unternehmen zu vertiefen.“ In Richtung Bundespolitik gelte das besonders für die Bedingungen für forschende Pharmaunternehmen.
„Dass sich Unternehmen an einem Standort ansiedeln und dort wachsen ist kein Selbstläufer“, stellt Jertz klar. „Sie brauchen ein gutes Gründungs- und Wachstumsklima – dazu gehören kurze Entscheidungswege.“ Ein weiterer Schlüssel sind verfügbare Flächen. Damit verbunden ist die IHK-Forderung nach mehr Tempo bei der Schaffung neuer Gewerbeflächen – und, dass bis dahin alle Möglichkeiten genutzt werden, um Alternativen anzubieten. Schließlich gebe es allein in Rheinhessen aktuell im Bereich der Biotechnologie eine Reihe von Start-ups, die dringend Laborflächen und Produktionskapazitäten brauchen. „Das zeigt, wie wichtig es ist, dass das seit zwei Jahren geplante Biotechnologiezentrum in Mainz endlich vorankommt“, sagt Jertz. „Vor allem aber darf der Dialog mit Start-ups und etablierten Betrieben nicht abreißen – nur, wenn Politik, Verwaltung, Forschungseinrichtungen und Unternehmen eng verzahnt arbeiten, können wir unseren Standort voranbringen.“