„Regionale Entscheidungen dürfen Wirtschaft nicht ausbremsen“

IHK für Rheinhessen fordert mehr Stimmigkeit bei energiepolitischen Weichenstellungen vor Ort
24. November 2025 – Jüngste kommunale Entscheidungsprozesse in Rheinhessen zu Projekten im Bereich der erneuerbaren Energien haben in der regionalen Wirtschaft für Verunsicherung gesorgt. Aus Sicht der IHK für Rheinhessen wird daran deutlich, dass energie- und klimapolitische Ambitionen und konkrete Entscheidungen vor Ort teils deutlich auseinanderfallen. Dies könne die Investitionsbereitschaft von Unternehmen dämpfen, die sich am Standort engagieren und in die Transformation investieren möchten, macht IHK-Hauptgeschäftsführerin Karina Szwede deutlich. „Wenn Projekte, die grundsätzlich machbar sind, frühzeitig an politischer Uneinigkeit zu scheitern drohen, entsteht ein Klima der Unsicherheit. Unternehmen brauchen Klarheit, ob die politisch formulierten Ziele tatsächlich gewollt und umsetzbar sind.“
„Zwar ermöglicht die jüngste Entscheidung des Planungsausschusses des Verbandes Region Rhein-Neckar nun die Umsetzung des geplanten Windenergieprojekts in Worms – das Beispiel zeigt jedoch, wie schwer sich alle Beteiligten im Entscheidungsprozess getan haben“, betont Nina Macher, Geschäftsführerin der IHK für Rheinhessen am Standort Worms. Die Entscheidung fällt in eine Zeit, in der die EU gerade beschlossen hat, die Treibhausgasemissionen bis 2040 um 90 Prozent zu reduzieren, während Deutschland sowie Rheinland-Pfalz eigene – teils noch ambitioniertere – Klimaziele verfolgen. Parallel wächst der Druck auf Unternehmen, neue Vorgaben zu Berichtspflichten, Energiemanagement oder Klimaschutzmaßnahmen zu erfüllen.
Viele Betriebe in Rheinhessen investieren seit Jahren in Technologien, Prozesse und Produkte, um Klimaschutz und wirtschaftliche Tragfähigkeit zu verbinden. Sie setzen darauf, dass erneuerbare Energien und Infrastrukturen wie Energiespeicher, Stromnetze, Kraftwerke oder das Wasserstoffkernnetz schneller vorankommen. Politische Entscheidungen, die wirtschaftlich tragfähige Projekte erschweren, bremsen diesen Weg aus.
„Wir brauchen verlässliche Rahmenbedingungen, um der regionalen Wirtschaft Sicherheit für Investitionsentscheidungen zu geben“, betont Karina Szwede. Die IHK für Rheinhessen plädiert daher dafür, kommunale und landespolitische Entscheidungen stärker mit den gemeinsamen energie- und klimapolitischen Zielen abzugleichen. „Nur wenn Anspruch und Umsetzung zusammenpassen, kann unsere Region ihr Potenzial im Ausbau der erneuerbaren Energien voll ausschöpfen.“