Exportland in Gefahr
IHK-Arbeitsgemeinschaft Rheinland-Pfalz stellt ifo-Studie zum Außenhandel vor
Koblenz/Ludwigshafen/Mainz/Trier 12. September 2025 – Rheinland-Pfalz steht als Bundesland, dessen industrielles Rückgrat entscheidend vom Export abhängt, vor existentiellen Herausforderungen. Das zeigt die Studie „Entwicklung des Außenhandels in Rheinland-Pfalz“: Die Analyse des ifo-Instituts im Auftrag der IHK-Arbeitsgemeinschaft Rheinland-Pfalz macht deutlich: Die Abhängigkeit von wenigen Schlüsselbranchen, sinkende Exporte und strukturelle Risiken gefährden die Wettbewerbsfähigkeit des Landes. Die IHKs fordern daher dringend bessere Standortbedingungen für die Wirtschaft und eine Verbesserung der Außenwirtschaftsförderung. „Die Zahlen unterstreichen einmal mehr, was wir seit Langem mit Nachdruck betonen: Wir dürfen nicht länger zusehen, wie unser Exportland an Wettbewerbsfähigkeit verliert“, warnt Arne Rössel, Hauptgeschäftsführer der IHK-Arbeitsgemeinschaft Rheinland-Pfalz. „Unsere Unternehmen erwarten von der Politik deutlich mehr Einsatz für bessere Rahmenbedingungen. Dazu zählt auch eine Außenwirtschaftsförderung, die planbar, unbürokratisch und wirksam ist.“
Wirtschaftsdaten alarmieren
Besonders besorgniserregend: Der Wert der Exporte ging um 5,3 Prozent zurück und lag nur noch bei 56,4 Milliarden Euro. Zwar erzielte das Land noch einen Güterexportüberschuss von 12,8 Milliarden Euro (6,9 % des BIP), doch der Trend zeigt deutlich nach unten. Insgesamt sank das Bruttoinlandsprodukt (BIP) von Rheinland-Pfalz sank 2024 preisbereinigt um 1,1 Prozent auf 184 Milliarden Euro. Zudem steigt die Studie, dass die Industrieproduktion seit 2019 deutlich einbrach: Im März 2025 lag sie fast 20 Prozent unter dem Niveau von 2021, während der Rückgang in Deutschland nur bei 7 Prozent lag.
Mehrere Risiken bedrohen die Exportstärke des Landes. In Rheinland-Pfalz verantworten vier Branchen – Chemie, Pharma, Automobil und Maschinenbau – 60 Prozent der rheinland-pfälzischen Exporte. Diese Abhängigkeit ist höher als im Bundesdurchschnitt. Zudem dürften die Energiepreise mittel- bis langfristig überdurchschnittlich hoch bleiben und belasten besonders die energieintensive Chemieindustrie.
Die Automobilindustrie, einer der wichtigsten Exportschwergewichte, befindet sich im tiefgreifenden Strukturwandel; sinkende Absätze in wichtigen Märkten treffen Rheinland-Pfalz besonders stark. Hinzu kommt die enge Abhängigkeit von Frankreich und den USA, die handelspolitische Spannungen und drohende Zölle zu unkalkulierbaren Unsicherheiten machen. Schließlich verschärfen der demografische Wandel und der Fachkräftemangel die Lage: Bis 2045 wird die erwerbsfähige Bevölkerung in Rheinland-Pfalz voraussichtlich um 5,2 Prozent schrumpfen – stärker als im Bundesdurchschnitt. „Die ifo-Studie zeigt schwarz auf weiß, wie abhängig Rheinland-Pfalz von wenigen exportstarken Branchen ist – und wie verwundbar diese inzwischen sind. Rückläufige Exportüberschüsse bei Autos und Pharma, sinkende Exporte nach China und hohe Energiepreise setzen unsere Schlüsselindustrien unter Druck“, macht Karina Szwede, Hauptgeschäftsführerin der IHK für Rheinhessen, deutlich. „Wenn wir verhindern wollen, dass weitere Produktionskapazitäten ins Ausland verlagert werden, braucht es jetzt gezielte Unterstützung – besonders für Mittelständler, die neue Märkte erschließen wollen.“
Die Automobilindustrie, einer der wichtigsten Exportschwergewichte, befindet sich im tiefgreifenden Strukturwandel; sinkende Absätze in wichtigen Märkten treffen Rheinland-Pfalz besonders stark. Hinzu kommt die enge Abhängigkeit von Frankreich und den USA, die handelspolitische Spannungen und drohende Zölle zu unkalkulierbaren Unsicherheiten machen. Schließlich verschärfen der demografische Wandel und der Fachkräftemangel die Lage: Bis 2045 wird die erwerbsfähige Bevölkerung in Rheinland-Pfalz voraussichtlich um 5,2 Prozent schrumpfen – stärker als im Bundesdurchschnitt. „Die ifo-Studie zeigt schwarz auf weiß, wie abhängig Rheinland-Pfalz von wenigen exportstarken Branchen ist – und wie verwundbar diese inzwischen sind. Rückläufige Exportüberschüsse bei Autos und Pharma, sinkende Exporte nach China und hohe Energiepreise setzen unsere Schlüsselindustrien unter Druck“, macht Karina Szwede, Hauptgeschäftsführerin der IHK für Rheinhessen, deutlich. „Wenn wir verhindern wollen, dass weitere Produktionskapazitäten ins Ausland verlagert werden, braucht es jetzt gezielte Unterstützung – besonders für Mittelständler, die neue Märkte erschließen wollen.“
IHKs fordern deutliche Verbesserungen der Rahmen- und Standortbedingungen
Konkret fordern die IHKs eine deutliche Aufstockung des Außenwirtschaftsprogramms mit einfachen Antragswegen und schneller Auszahlung bewilligter Mittel sowie ein spezielles Export- und Absicherungsprogramm für kleine und mittlere Unternehmen bereits ab Auslandsgeschäften von 10.000 Euro.
Darüber hinaus mahnt die IHK-Arbeitsgemeinschaft grundlegende Investitionen in die Standortbedingungen an. „Warenströme brauchen leistungsfähige Verkehrswege, digitale Infrastrukturen sind das Rückgrat internationaler Wettbewerbsfähigkeit und ohne qualifizierte Fachkräfte wird kein Unternehmen seine Chancen im Ausland nutzen können“, betont Arne Rössel. „Ohne entschlossene Weichenstellungen droht Rheinland-Pfalz den Anschluss im internationalen Wettbewerb zu verlieren. Politik, Wirtschaft und Gesellschaft müssen jetzt gemeinsam handeln, damit das Exportland Rheinland-Pfalz auch in Zukunft stark bleibt.“