Glossar

Nachhaltigkeit ist wie kaum ein anderer Themenkomplex mit Abkürzungen verbunden. Im Glossar finden Sie die Abkürzungen, die Sie suchen. Außerdem eine kompakte Erklärung dazu und weiterführende Links zur Vertiefung.

C2C

Cradle to Cradle.
Cradle to Cradle bedeutet so viel wie „Vom Ursprung zum Ursprung“. Es stellt ein Prinzip für eine konsequente Kreislaufwirtschaft dar. Die Idee ist, dass Produkte entweder biologisch abbaubar oder endlos recyclebar sein sollen. So wird der Abfall eines Produkts automatisch zur Ressource für neue Produkte. Praktische Beispiele sind z.B. Putzmittelflaschen, die aus Altplastik gefertigt werden oder Laptops, deren Metalle und Kunststoffe nach Zurücknahme in neuen Geräten verwendet wird.

CC

Corporate Citizenship.
Corporate Citizenship bedeutet so viel wie zivilgesellschaftliches oder bürgerliches Engagement. Es steht für das systematisch betriebene Engagement von Unternehmen am Gemeinwohl, z.B. in Form von Spenden-, Sponsoring oder Stiftungsaktivitäten.

CO2e

Carbon Dioxide equivalents (Dt.: Kohlenstoff-Dioxid-Äquivalente)
CO2-Äquivalente sind eine Maßeinheit zur Vereinheitlichung der Klimawirkung unterschiedlicher Treibhausgase mit unterschiedlichem Potential. Um die Klimawirkung verschiedener Treibhausgase berechnen zu können, wir die Menge verschiedener Gase in die äquivalente Menge Kohlenstoff-Dioxid umgerechnet. So wird eine Vergleichbarkeit hergestellt. Weitere bekannte Treibhausgase sind zum Beispiel Methan (28-mal klimaschädlicher als CO2), Lachgas (265-mal schädlicher) oder Fluorkohlenwasserstoffe (bis zu 12.000-mal schädlicher).

COP

Conference of the Parties.
Die COP ist die jährlich stattfindende Weltklimakonferenz der vereinten Nationen, auf der Regierungen von über 190 Ländern über Maßnahmen zur Bekämpfung des Klimawandels verhandeln. Sie gilt als eine der wichtigsten internationalen Plattformen im Kampf gegen den Klimawandel. Eine Bekannte Errungenschaft ist z.B. das Pariser Klimaabkommen, das das Ziel formuliert hat, die der Begrenzung der Erderwärmung auf 1,5 °C bis zum Jahr 2100 zu begrenzen.

CSDDD

Corporate Sustainability Due Dilligence Directive
Die CSDDD ist Richtlinie der europäischen Union, die das Berichtswesen hinsichtlich ihrer Lieferanten und ihrer Lieferkette regelt. Die Richtlinie ist auch als das „Europäische Lieferkettengesetz“ bekannt
Weitere Informationen: Directive - EU - 2024/1760

CSR

Corporate Social Responsibility.
Frei übersetzt steht CSR als Überbegriff für gesellschaftliche Unternehmensverantwortung. Er bringt zum Ausdruck, dass von Unternehmen mit oder neben Ihrer Geschäftstätigkeit eine aktive und nachhaltige Gestaltung der Gesellschaft erwartet wird.

CSRD

Corporate Sustainable Reporting Directive.
Die CSRD ist eine Richtlinie der Europäischen Union, die das Berichtwesen über die ESG-Dimensionen regelt. Sie vereinheitlicht europaweit Standards für die Berichterstattung von Unternehmen.
Vollständiger Text zur Richtlinie: Directive - 2022/2464

DNK

Deutscher Nachhaltigkeitskodex.
Der Deutsche Nachhaltigkeitskodex ist ein freiwilliger Berichtsstandard, der sich an kleine und mittlere Betriebe richtet. Der DNK ist an das Format und die Anforderungen der CSRD angelehnt. Zur einfachen Umsetzung bietet der DNK auf seiner Webseite eine kostenlose Webplattform und eine in leichter Sprache formulierte Anleitung.
Weitere Informationen finden Sie hier: DNK

DNS

Deutsche Nachhaltigkeitsstrategie
Die Deutsche Nachhaltigkeitsstrategie ist eine Strategie für eine wirtschaftlich leistungsfähige, sozial ausgewogene und ökologische verträgliche Entwicklung. Die Strategie wird in einem laufenden Arbeitsprozess immer wieder weiterentwickelt und angepasst.
Strategie, konkrete Ziele und Erklärvideos: Deutsche Nachhaltigkeitsstrategie

EFRAG

European Financial Reporting Advisory Group
Die EFRAG ist ein beratendes Gremium der EU-Kommission. Es wurde von der EU-Kommission u.a. damit beauftragt, die Nachhaltigkeitsberichtsstandards (ESRS) zu erarbeiten. Darüber hinaus hat sie den VSME-Standard erarbeitet.

EMAS

Die Abkürzung EMAS steht für Eco-Management and Audit Scheme
Das EMAS ist ein von der Europäischen Union entwickeltes, standardisiertes und zertifiziertes Umweltmanagementsystem. Es hilft Unternehmen, Ressourcen zu sparen, Umweltauswirkungen zu erfassen, Effizienz zu steigern und Kosten zu senken. Es kann von kleinen, mittleren und großen Unternehmen angewendet werden.
Weiterführende Informationen: EMAS

ESG

Environment Social Governance
ESG ist ein Begriff für einen praktischen Ansatz der Nachhaltigkeit, der drei Bereiche abdeckt – Umwelt, Soziales und Unternehmensführung. Die Anwendung verschiedener ESG-Kriterien ist maßgebend für die Entwicklung einer nachhaltigen Unternehmensstrategie. Auch im Berichtswesen spielt ESG eine wesentliche Rolle.

ESRS

European Sustainability Reporting Standards.
Die European Sustainability Reporting Standards regeln die Details der Nachhaltigkeitsberichterstattung von Unternehmen in der EU. Es gibt insgesamt 12 ESRS, die in vier Gruppen aufgeteilt sind:
1. Allgemeine Standards
  • ESRS 1 Allgemeine Anforderungen
  • ESRS 2 Allgemeine Angaben
2. Umwelt-Standards
  • ESRS E1 Klimawandel
  • ESRS E2 Umweltverschmutzung
  • ESRS E3 Wasser- und Meeresressourcen
  • ESRS E4 Biologische Vielfalt und Ökosysteme
  • ESRS E5 Ressourcennutzung und Kreislaufwirtschaft
3. Soziale- Standards
  • ESRS S1 Eigene Belegschaft
  • ESRS S2 Arbeitskräfte in der Wertschöpfungskette
  • ESRS S3 Betroffene Gemeinschaften
  • ESRS S4 Verbraucher und Endnutzer
4. Governance-Standards
  • ESRS G1 Unternehmenspolitik
Vollständiger Text zur Verordnung: Delegated regulation - EU - 2023/2772

GRI

Global Reporting Iniative
Die Global Reporting Initiative ist eine internationale Organisation, die einen Standard für Nachhaltigkeitsberichterstattung entwickelt hat. Sie unterstützt Unternehmen bei der transparenten Darstellung ihrer ökologischen, sozialen und wirtschaftlichen Auswirkungen anhand klarer Kriterien. Ziel ist eine standardisierte, vergleichbare Darstellung von Nachhaltigkeitsinformationen. Dies fördert fundierte Entscheidungen und stärkt das Vertrauen der Stakeholder.
Weitere Informationen: GRI

KSG

Bundes-Klimaschutzgesetz
Das Bundes-Klimaschutzgesetz trat am 17. Juli 2024 in Kraft. Es regelt die Erfüllung nationaler Klimaschutzziele unter der Einhaltung der europäischen Zielvorgaben. Die Grundlage des Gesetzes bildet das Pariser Klimaabkommen von 2015. Markante Ziele des Gesetzes sind z.B.
  • Eine Reduktion der Treibhausgasemissionen bis 2030 um mindestens 65%
  • Eine Reduktion der Treibhausgasemissionen bis 2040 um mindestens 88%
  • Eine Reduktion der Treibhausgasemissionen bis 245 um 100%
(jeweils im Vergleich zum Wert des Jahres 1990)*.
Vollständiger Gesetzestext: KSG

LkSG

Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz
Das LKSG trat am 1. Januar 2023 in Kraft. Es verpflichtet Unternehmen in Deutschland ab 3.000 Mitarbeitern (ab 2024 ab 1.000) dazu, menschenrechtliche und umweltbezogene Sorgfaltspflichten in ihren Lieferketten zu erfüllen. Sie müssen Risiken erkennen, Präventionsmaßnahmen ergreifen und Schäden beheben. Auch ein Beschwerdemechanismus und eine jährliche Berichterstattung sind gefordert. Das Gesetz soll die Verantwortung für globale Lieferketten stärken und Menschenrechte sowie die Umwelt schützen.
Vollständiger Gesetzestext: LkSG

SDGs (17)

Sustainable Development Goals
Als Orientierungshilfe für eine nachhaltigen Entwicklung verabschiedeten die Vereinten Nationen 2016 die Agenda 2030 mit dem Titel "Die Transformation unserer Welt". Kern dieser Agenda bilden die 17 globalen Nachhaltigkeitsziele (Sustainable Development Goals, kurz: SDGs). Die 17 globalen Nachhaltigkeitsziele fordern die Beteiligung von Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Zivilgesellschaft an der Nachhaltigkeitstransformation ein.
Weiterführende Informationen: 17 SDGs

VSME

Voluntary Sustainability Reporting Standard for non-listed Small & Medium Enterprises
Der VSME-Standard ist ein freiwilliger Berichtsstandard, der an die CSRD angelehnt ist und KMU bei der Offenlegung von nicht-finanziellen Informationen unterstützt, insbesondere in den Bereichen Umwelt, Soziales und Unternehmensführung (ESG). Ziel ist es, eine konsistente und vergleichbare Darstellung von ESG-Informationen zu gewährleisten. Unternehmen selbst und angegliederte Stakeholder können somit von einer vertrauensvollen Informationsbasis profitieren.
Weiterführende Informationen: VSME