Bayern-Čechy - Ausgabe September 2023

Sachsen und Bayern in Tschechien

Sachsen und Bayern in Tschechien

Eine über 200 Kilometer lange Grenze verbindet Tschechien nicht nur mit Bayern, sondern auch mit Sachsen. Einen aufschlussreichen Vergleich und Impulse für gemeinsame Projekte bot ein Treffen zwischen Vertretern der IHK Regensburg und der IHK Dresden, geführt von IHK-Präsident Michael Matt mit dem Präsidenten der IHK Dresden Dr. Andreas Sperl in der Kuppel der AHK Prag.
IHK-Geschäftsstellenleiter Richard Brunner und Ingrid Wohlrabová stellten die Aktivitäten des IHK-Regionalbüros in Pilsen vor, Jirí̌ Zahradník von der IHK Dresden und Michaela Holá von der IHK Chemnitz informierten über Aktivitäten des Kompetenzzentrums Tschechien der sächsischen IHKs. Während der Fokus der IHK in Pilsen vor allem auf der Standortförderung Ostbayern-Westböhmen liegt, so dominiert bei der IHK Dresden bei ihren Tschechien-Aktivitäten der Außenhandel.
Matt und Sperl verstanden das Treffen als Auftakt zu einem regelmäßigen Austausch beider IHKs zur wirtschaftlichen Zusammenarbeit mit Tschechien. Vor allem beim Thema Arbeitsund Fachkräfte wollen sie für die Unternehmen beiderseits der Grenze künftig gemeinsame Kompetenzen aufbauen.

Teststrecke der Zukunft

Das IHK-Regionalbüro Pilsen lud seinen General Manager Roundtable zu einer Sitzung in das neue BMW Mobility Development Center im tschechischen Sokolov in der Region Karlsbad. Auf mehr als 600 Hektar Fläche hat der deutsche Automobilbauer dort einen weltweit einzigartigen Erprobungsstandort für zukunftsweisende Themen wie Elektrifizierung, Digitalisierung und automatisiertes Fahren realisiert.
Das Testgelände sei ein strategischer Baustein für die Entwicklung der Mobilität von morgen und unterstreiche die hohe Bedeutung des Automotive-Standorts Tschechien, hieß es. Neben einer Tour durchs Firmengelände mit seiner 25 km langen Teststrecke diskutierten die Führungskräfte über die erforderlichen Impulse für die Bildungsund Verkehrsinfrastruktur im bayerischtschechischen Grenzraum.

Drei Jahrzehnte Mehrwert

Die Deutsch-Tschechische Industrie-und Handelskammer (DTIHK) feierte in Prag ihr 30-jähriges Jubiläum. Seit drei Jahrzehnten ist der deutsch-tschechische Handel das Zugpferd für den Außenhandel Tschechiens, und immer mehr tschechische Unternehmen entdecken den deutschen Markt als Brücke in das globale Geschäft.
Die großen Investitionen deutscher Unternehmen in den 1990er Jahren waren so etwas wie ein „Anpfiff“ für eine neue Zeit, haben zur Modernisierung einer Wirtschaft im Umbruch beigetragen und hunderttausende Arbeitsplätze geschaffen. Heute stehen Forschung und Entwicklung, Digitalisierung, aber auch Nachhaltigkeit auf der Agenda. Deutschland ist auch heute noch der größte Investor in Tschechien und setzt starke Impulse für die nächste Transformationsphase in der Zusammenarbeit.
Die deutsch-tschechischen Wirtschaftsbeziehungen hat auch die IHK Regensburg in den letzten drei Jahrzehnten aktiv begleitet. Waren die zumeist in Westböhmen aufgebauten Niederlassungen für die ostbayerischen Unternehmen in den 1990ern noch verlängerte Werkbänke, so sind sie heute für die Betriebe eine wichtige Schnittstelle zu Innovationen und Hightech. „Als IHK wollen wir die gute Vernetzung von Wissenschaft und Wirtschaft beiderseits der Grenze weiterbringen und unseren gemeinsamen Wirtschaftsraum im Herzen Europas stärken“, sagte IHK-Präsident Michael Matt anlässlich des Besuchs beim Sommerfest der DTIHK in Prag. Das Regionalbüro der IHK Regensburg und der AHK Tschechien in Pilsen ist hierfür die erste Adresse.

IHK vor Ort in Pilsen
Bei allen Fragen zu wirtschaftlichen Themen im Nachbarland hilft das gemeinsame Regionalbüro Pilsen der IHK Regenburg für Oberpfalz / Kelheim und der Deutsch-Tschechischen IHK gerne weiter.