Prävention

Betriebliche Gesundheitsförderung

Hoher Wettbewerbsdruck und nötige Umstrukturierungen verlangen im Unternehmen ständig nach Optimierungen in der Produktivität, Flexibilität und Kreativität. Eigenschaften, die vor allem Mitarbeiter eines Betriebes repräsentieren. Immer schneller und komplexer werdende Anforderungen der neuen Arbeitswelt gehen jedoch nicht spurlos an der Belegschaft vorbei. Hinzu kommen die Auswirkungen des demografischen Wandels auf den Arbeitsmarkt. Vor diesem Hintergrund zählen gesundheitsfördernde Maßnahmen zu einem wichtigen Baustein der heutigen Unternehmensführung. Betriebe profitieren von zufriedenen, gesunden und somit auch belastbaren Mitarbeitern.

Lohnt sich – auch finanziell

Gerade für kleine und mittlere Unternehmen ist es häufig nicht einfach, Gesundheitsangebote für Mitarbeiter in den Arbeitsalltag zu integrieren. Dass sich gesundheitsfördernde Maßnahmen dennoch lohnen, zeigt der Return on Investment (ROI) von einem Betrieblichem Gesundheitsmanagement (BGM). Entsprechende Maßnahmen senken krankheitsbedingte Kosten im Unternehmen, steigern die individuelle Leistungsfähigkeit und somit die Gesamtproduktivität. Der Nutzen übersteigt dabei den Aufwand deutlich – je nach Branche bis zu Kosten-Nutzen-Verhältnis von 1:3.

Was ist Betriebliches Gesundheitsmanagement?

Die Betriebliche Gesundheitsförderung (BGF) gilt als wichtiger Teil eines umfassenden Betrieblichen Gesundheitsmanagements (BGM). Es integriert folgende Elemente:
  • Arbeits- und Gesundheitsschutz: Vermeidung von Arbeitsunfällen und Berufskrankheiten
  • Berufliches Eingliederungsmanagement (BEM): Überwindung von Arbeitsunfähigkeit und die Vermeidung von Fehlzeiten sowie die (Re-)Integration von chronisch kranken Mitarbeitern
  • Personalmanagement (Personalstrategie, Personal- & Organisationsentwicklung)
  • Betriebliche Gesundheitsförderung (BGF): Maßnahmen zur Förderung der Gesundheit der Mitarbeitenden (Verhaltens- und Verhältnisprävention)

Aufwendungen und Finanzierungsformen

Gesundheitsfördernde Maßnahmen sind im Unternehmen schwer nachzuvollziehen, da zunächst geleistete Kosten nicht umgehend in einem sichtbaren Ergebnis enden. Um mehr Akzeptanz zu für dieses Thema zu schaffen, haben wir exemplarisch ein paar Tipps zur BGM-Finanzierung aufgelistet.  
Steuerliche Vorteile
Nach dem Einkommenssteuergesetz (EStG), § 3 Nr. 34 kann ein Unternehmen pro Mitarbeiter und pro Jahr immerhin 500 Euro lohnsteuerfrei für Maßnahmen der Gesundheitsförderung investieren. Dabei werden Maßnahmen steuerbefreit, die hinsichtlich Qualität, Zweckbindung und Zielgerichtetheit den Anforderungen der §§ 20 und 20a Abs. 1 i. V. mit § 20 Abs. 1 Satz 3 SGB V genügen. Hierzu zählen u.a. Bewegungsprogramme, Ernährungsangebote, Suchtprävention und Stressbewältigung. Nicht darunter fallen hingegen Beiträge bei Sportvereinen oder Gesundheitszentren wie Fitnessstudios. Ein Steuerberater kann Ihnen dazu weiterführende Informationen geben.
Ausnutzung der Freigrenze für Sachbezüge
Hier liegt die maximale Grenze bei 44 Euro pro Mitarbeiter und Monat. Es gibt keine Vorgaben, was die Ausgestaltung der Maßnahmen angeht. Eine Analyse vor der Durchführung der Maßnahme ist nicht zwingend notwendig. Es wird aber eine Klärung mit dem Finanzamt empfohlen.
Hierbei handelt es sich um ein Förderprogramm für die moderne Personalpolitik, das sich auf die Bedürfnisse des Mittelstands spezialisiert. Es wird durch das Bundesministerium für Arbeit und Soziales und den Europäischen Sozialfonds gefördert.
Die Förderung der Gründungs- und Mittelstandsberatung des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWi) ist seit 2016 unter dem Namen „Förderung unternehmerischen Know-hows“ neu ausgerichtet worden. In diesem Rahmen ist auch das Gesundheitsmanagement beratungsfähig. Die Durchführung der Beratungsförderung erfolgt durch das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA).  

Inklusion

Gesundheitliche Einschränkungen können jede Person treffen. Die IHK Potsdam engagiert sich besonders im Bereich der beruflichen Bildung und Eingliederung von Menschen mit Handicap. Bund und Land stellen Instrumente zur Förderung der Beschäftigung zur Verfügung. Unsere Broschüre bietet Tipps, Informationen sowie Hilfe zu Rechtsfragen aus der Praxis
  

Angebote Ihrer IHK

Wir informieren mit unseren Angeboten und zeigen Wege zur Umsetzung Betrieblicher Gesundheitsförderung auf. Hilfestellung bietet das Checkheft des Deutschen Industrie- und Handelskammertags (DIHK) e.V. (nicht barrierefrei, PDF-Datei · 1799 KB) Zudem bietet das IHK-Bildungszentrum in Potsdam spezielle Weiterbildungen, wie etwa zur/m Fachfrau/-mann für Betriebliches Gesundheitsmanagement (IHK), bereit. Zudem sind wir Kooperationspartner im Forschungsprojekt "Prävention vor Rehabilitation - Berufsbegleitende Präventionsleistungen in kleinen und mittleren Unternehmen" der Charité – Universitätsmedizin Berlin.

Weiterführende Angebote und Informationen

Konkrete Angebote für Ihr Unternehmen gibt es reichlich. Das Bundesministerium für Gesundheit bietet z.B. mit dem Online-Ratgeber Krankenversicherung eine hilfreiche Übersicht zu Grundsatzfragen der Prävention. Krankenkassen, Versicherungs- und Bildungsträger sowie zahlreiche private Anbieter im Land Brandenburg bieten hier umfangreiche Informationsmöglichkeiten und attraktive Angebote zur Gesundheitsförderung im Betrieb. Gern können Sie uns dazu kontaktieren.