Potenzial im Unternehmen nutzen!

Videomarketing mit Plan

Video. Es begegnet uns nicht mehr nur im Fernsehen oder über unsere Handy-Screens – auch über Leinwände, als Hinweis oder gar Thema in unseren Zeitungen; es ersetzt Bedienungsanleitungen als Tutorial und hält als Beweisform sogar im deutschen Fußball Einzug. Wohin wir blicken, unsere Kommunikationsarbeit im Unternehmen sowohl als auch die Werbung, die wir im privaten Leben wahrnehmen, verkörpert, spiegelt oder referenziert Bewegtbild. Allerhöchste Zeit für diesen Appell auch an kleine und mittlere Unternehmen, dieses Potenzial für Ihre Kommunikation zu nutzen!

Knapp vier Jahre ist es her, dass wir an dieser Stelle (in einem Titelthema unseres IHK-Magazins) an unsere Unternehmen appelliert haben, den Einstieg in die Sozialen Netzwerke zu meistern. Viel hat sich seither getan. Wer damals noch haderte, ob ein Facebook-Profil der richtige Kanal für die Unternehmenskommunikation sei, der ist heute oftmals alter Hase des Social Media Marketings. Doch: wie steht es um Ihr Videomarketing?

Analyse: Was haben Sie bisher erreicht?

Ist Video für Sie bereits ein tägliches Produkt? Welche Themen haben in den Vergangenen Jahren gut für Sie funktioniert? Wie lässt sich dieser Content in Video verwandeln? Wenn Ihr Erfolg auf den sozialen Netzwerken noch durchwachsen ist – keine Sorge. Kommunikationsagenturen und auch diverse IHK-Veranstaltungen und Weiterbildungen können Ihnen kreativen und konzeptionellen Input geben.

Denn: Gute Social-Media-Kommunikation braucht vor allem folgendes: ausreichende personelle Kapazität, ein Auge für aktuelle Trends, schnelle Handlungsfähigkeit und ein gutes Konzept. Bevor Sie also Ihre Inhalte in Bewegtbild packen, stellen Sie sich folgende Fragen:

(Kasten?)
Wen spreche ich an?
Welchen Mehrwert kann ich bieten (relevante Information/Hilfestellung? Unterhaltung?).
Welche Werte möchte ich kommunizieren?
Wer filmt? Wer schneidet das Bildmaterial?
Welche Apps/Hardware möchte ich nutzen?
In welche Kanäle möchte ich die Videos einstellen (Achtung Formatänderungen)!
Welche Schlagzahl (Videos pro Woche) ist machbar?

Wohin geht der Trend?

Besonders gut funktioniert Social Media und Video-Marketing, wenn aktuelle gesellschaftlich relevante Themen und Trends aufgegriffen werden. Dieses Prinzip nutzt ein für den deutschen Markt relatives junges chinesisches Netzwerk in Perfektion: TikTok. Auch ohne vorhandene Follower lässt sich hier, unter Einhaltung der ungeschriebenen Netzwerk-Regeln (Trends aufgreifen und richtig umsetzen), ein großes Publikum erreichen. Wir schauen uns das Netzwerk exemplarisch für den Trend zum Kurzvideo genauer an:

Tiktok: 15 Seconds to viral.

Wer an TikTok denkt, denkt erst einmal an Teenager, die vor ihren Smartphones immer gleich aussehende Choreografien ausführen. Doch Tiktok hat sich insbesondere im Laufe der Pandemie zu einem der größten Einflüsse auf die Popkultur entwickelt.Der Ruf der App als Teenie-Ort täuscht! Dies lässt sich mit schneller Hashtag-Recherche eines für Sie relevanten Themas bestätigen. Sucht man zum Beispiel nach dem Thema #gründung findet man tausende von deutschsprachigen Videos, die Tipps und Tricks zu Firmierung & Co geben – ein Themengebiet mit insgesamt 1,5 Millionen Aufrufen.

Trauen Sie sich: Recherchieren und ausprobieren!

Tiktok schafft Trends. So wird einem beispielsweise einem 15 bis 30-sekündigen Songclips ein Thema zugeordnet, dass von diversen Tiktokern für Ihre Niche interpretiert wird. Lustige Sounds werden zweckentfremdet und mit neuem Bewegtbild unterlegt und interpretiert. Ähnlich wie die gesellschaftlich gängigen Memes entsteht so ein kurzes Video, dass in kürzester Zeit viral gehen kann. Mit ein bisschen Kreativität kann sich die Fragestellung ihres Endkunden so unterhaltsam und sympathisch verpacken lassen. Besonderes Potenzial findet sich hier natürlich auch für die Fachkräfteaquise.

Timing ist dabei alles: um mit TikTok oder Reels (Instagrams Antwort auf TikTok) erfolgreich zu sein benötigt es kurze Entscheidungswege, Vertrauen in das Social Media Team und schnelle Umsetzung des populären Trends. Eines der größten Probleme ist damit, dass vom ersten Vorschlag einen Trend zu interpretieren, bis zur Freigabe zur Veröffentlichung durch den Chef zu viel Zeit vergeht und der Trend bereits passé ist.

Cancel culture: mit Risiken und Nebenwirkungen

Ein bisschen Mut gehört dazu sich ins Neuland eines schnell wachsenden Netzwerks zu wagen. In Ihr Konzept gehört der Umgang mit den vorher bereits erwähnten (ungeschriebenen) Regeln der Community. Viel Interaktion, aber auch viel Verwaltungsaufwand wird produziert, wenn Sie gesellschaftspolitische Themen wie Sexismus, Ableismus, Rassismus sowie politische Brennpunkte streifen. Das Gegenmittel: ein sensibler, bewusster Umgang mit den möglichen Reaktionen auf ihr Video. Ihren Content nicht mit Hinblick auf diese brisanten Inhalte zu prüfen, kann durch die TikTok-Community schnell geahndet werden.  Unser Tipp: Ein diverses Feedbackteam aufbauen und nachfragen! Sollten Sie sich nicht sicher sein: lieber den das Video im Entwurfordner lassen…