Tipps Online-Marketing

Suchmaschinenoptimierung (SEO)

Notwendigkeit der Suchmaschinenoptimierung

Die schönste Webseite, der beste Onlineshop hilft Ihrem Unternehmen nichts, wenn die (potentiellen) Kunden Sie / ihn nicht über die Suchmaschinen finden können. Das A und O ist also die Suchmaschinenoptimierung Ihrer Webseiten.
Beachten Sie: Die nachfolgenden Tipps beziehen sich in erster Linie auf die Suchmaschinenoptimierung Ihrer Webseiten für Google, da diese Suchmaschine einen Marktanteil von über 90 Prozent allein in Deutschland aufweist. Die Tipps beruhen auf Erfahrungswerten, die zurzeit das Ranking positiv beeinflussen. Da Google seine Algorithmen ständig anpasst, sind die Erfolge einzelner Tipps nicht dauerhaft gewährleistet.
Die Sichtbarkeit ist die zentrale Herausforderung vor allem kleiner Webseiten. Die Suchergebnislisten bzw. Trefferlisten von Google sind jedoch hart umkämpft, insbesondere die ersten sieben Plätze auf der 1. Seite. Wer sich dort unter seinen wichtigen Suchbegriffen nicht findet, wird meist gar nicht gefunden.

Kostenpflichtige Suchmaschinenwerbung

Eine Alternative, um mit seinem Unternehmen, seinen Dienstleistungen oder seinem Webshop unter bestimmten Suchbegriffen auf Seite 1 zu gelangen, ist die Schaltung von kostenpflichtiger Suchmaschinenwerbung (SEA), z. B. über Google AdWords-Anzeigen. Diese erscheinen dann für den gebuchten Zeitraum entweder oberhalb oder unterhalb der Suchergebnisliste. Der Einsatz von Suchmaschinenwerbung ist jedoch erst dann zu empfehlen, wenn die entsprechende Website bereits nach den Empfehlungen der Suchmaschinenoptimierung angepasst wurde.

Der Inhalt zählt

Der Sinnspruch "Content is King" wurde 1996 von Bill Gates als Titel eines Essays über die Inhalte im Internet bekannt. In besonderem Maße ist diese Annahme auch weiterhin in der Suchmaschinenoptimierung relevant. Doch gerade auf den Inhalt verwenden leider noch immer sehr viele Webseitenbetreiber zu wenig Aufwand.
Google hat seit dem Panda-Update im Jahr 2011 den Algorithmus seiner Suchmaschine immer weiter angepasst. Das vorgegebene Ziel ist, dem Bedarf von Besuchern immer besser zu entsprechen. Unzufriedene Besucher, die nicht das vorfinden, was sie gesucht haben, soll es immer weniger geben. Das Nutzerverhalten ist und wird für den Algorithmus ein stärkerer Einflussfaktor. Gibt es für Google etwa Indizien, dass Nutzer mit Seiteninhalten nicht zufrieden sind - ausgedrückt etwa durch eine kurze Verbleibezeit auf der Zielseite - fließt diese Information ins künftige Ranking mit ein.
Damit die Inhalte Ihrer Webseite oder Ihres Onlineshops bei Google in der organischen Suche in den Suchergebnissen auftauchen, müssen die Seiten relevante Begriffe (Keywords), Textbausteine oder Sätze enthalten. Die Suchmaschine gleicht die maschinenlesbaren Inhalte auf Ihrer Website - nach wie vor insbesondere Textinhalte - mit den Suchbegriffen ab. Gibt es Übereinstimmungen mit den Sucheingaben, ist das die wichtigste Voraussetzung, um aufgefunden zu werden. Je größer die Übereinstimmung, insbesondere bei der Eingabe mehrerer Suchbegriffe, desto besser.
Das ist jedoch nur eine Seite der Medaille. Andererseits müssen Ihre Inhalte den Lesererwartungen entsprechen oder diese übertreffen. Nur dann werden auch andere Nutzer oder Websites auf Ihre Inhalte verlinken.

Content Marketing

Der Schlüssel zum Erfolg liegt letztlich in einzigartigem Content („unique“) gemeinsam mit starken externen Links, die auf Ihre Seite verweisen. Wer dieses Wissen konsequent umsetzt, investiert ausreichend Zeit in Content Marketing. Content Marketing bezeichnet die Generierung von Inhalten, welche darauf abzielen über einen hohen Eigenwert Interesse zu wecken. Diese Inhalte müssen nicht das Ziel verfolgen zu verkaufen. Stattdessen geht es sehr viel mehr darum, den Besuchern Zusatzinhalte anzubieten, die über die notwendigen Inhalte hinausgehen.
Ein Verkäufer von Geschenkartikeln könnte etwa Bastelanleitungen als Content Marketing produzieren. Eine Werbeagentur könnte spannende Einblicke hinter die Kulissen bieten. Ein Fotograf könnte Tipps & Tricks für eine erfolgreiche Bewerbung schreiben.
Solche Maßnahmen würden zwar nicht direkt zu Umsatz führen, indirekt aber in vielerlei Hinsicht helfen: 
  • Hochwertige Inhalte sorgen für Zufriedenheit bei den Lesern.
  • Auch werden externe Verlinkungen (siehe unten) dadurch wahrscheinlicher.
  • Davon profitiert dann wiederum die Auffindbarkeit in Suchmaschinen.
Infografik: Ziele von Content Marketing | Statista Statista
Die Wirkung von Content Marketing hat eine große Bandbreite. So ist nicht verwunderlich, dass diese Vermarktungsform in größeren Unternehmen meist einen sehr wichtigen Teil im Marketing-Mix einnimmt. Auch kleine Unternehmen sollten die Möglichkeiten für sich prüfen.
Die generierten Inhalte müssen übrigens nicht zwangsweise auf der eigenen Website eingestellt sein, sondern können auch in Blogs, Social Media-Präsenzen oder Apps geteilt werden.

Stärken ausspielen

Bei der Strukturierung der eigenen Textinhalte sollte auf die Herausstellung von Alleinstellungsmerkmalen oder Besonderheiten geachtet werden:
  • Wer aus Hamburg kommt und glaubt, dass Regionalität für Besucher eine Rolle spielen könnte, der sollte diese Information durch textuelle Erwähnung auch für Nutzer und somit Suchmaschinen auffindbar machen.
  • Wer mit seinem Unternehmen in bestimmten Nischen relevant ist, der sollte auch mit entsprechenden Keyword-Kombinationen arbeiten, um erstmal überhaupt gefunden zu werden.
Stark umkämpfte Suchbegriffe werden meist schon von großen Webseiten und Onlineshops besetzt - auf Seite 1 zu ranken ist damit eigentlich schon fast ausgeschlossen.

SEO-Checkliste

Nicht nur die redaktionellen Inhalte auf Ihrer Seite sind wichtig für die Auffindbarkeit in Suchmaschinen. Einige Faktoren sollten Sie  bei der Optimierung Ihrer Webseiten, am besten schon beim Aufbau Ihrer Seiten, für die Suchmaschinen beachten, um ein möglichst gutes Suchmaschinenranking zu erreichen.
Nehmen Sie sich viel Zeit für die Content-Optimierung Ihrer "sichtbaren" Inhalte, dem sogenannten Content Ihrer Seiten.
Text: Gute qualitative Texte sind ein Schlüssel zum Erfolg. Im Idealfall verfügen alle Ihre Seiten, welche nicht zur reinen Darstellung von Rechtstexten gedacht sind, z.B. auch Kategorie- oder Übersichtsseiten, über gute Textinhalte. Kopieren Sie daher nicht irgendwelche Passagen von anderen Webseiten, besonders auch im Hinblick auf Duplicate Content, sondern verfassen Sie Ihre eigenen Texte und Produktbeschreibungen. Schreiben Sie diese fehlerfrei und gliedern Sie Ihre Inhalte gut und lesefreundlich, zum Beispiel mit Hilfe von Aufzählungen, Hervorhebungen und Einrückungen. Verwenden Sie bei der Auszeichnung Ihrer Überschriften immer die Standardbefehle (h1 bis h4), so kann auch die Suchmaschine Ihre Seite optimal lesen.
Bilder und Videos: Bilder und Videos lockern eine Webseite immer auf und können den Content positiv unterstützen. Möchten Sie Bilder oder Videos einbinden, dann achten Sie immer auf eine gute Bildqualität und eine optimale Dateigröße. Vergeben Sie einen Dateinamen und eine Bildbeschreibung, welche sowohl für die Suchmaschine, als auch Seheingeschränkten hilft, das Bild zu verstehen, und zeichnen Sie alle Bilder mit einem Copyright aus.
Ganz wichtig: Klären Sie immer vorher die Rechte, ehe Sie ein Bild oder Video auf Ihrer Webseite veröffentlichen. Eine gut durchdachte Navigationsstruktur macht es nicht nur Ihren Kunden leicht, sondern ermöglicht es auch Google Ihre Inhalte besser zu erfassen (zu crawlen). Achten Sie deswegen darauf, dass Sie nicht zu viele Navigationsebenen haben und Ihre Kunden mit höchstens drei Klicks zum Ziel finden. Wichtig ist auch, dass Ihr Content nur über eine URL erreichbar ist, um Duplicate Content (doppelte Inhalte) zu vermeiden. Die Suchmaschinen filtern doppelte Inhalte heraus und werten Ihre Webseite gegebenenfalls sogar ab. Google liebt prägnante, sogenannte "sprechende" URLs. Vergeben Sie daher Ihre URLs mit bedacht und reichern sie diese am besten mit Keywords an, die zum Zielinhalt passen. Verwenden Sie nicht unverständliche Abkürzungen, unnötige Zahlenreihen oder Sonderzeichen in den URLs. Achten Sie zudem auf eine ausgewogene Länge der URLs: Einerseits sollten die wichtigsten Informationen enthalten sein. Andererseits sind kurze URLs besser als lange. Vor jedem Webseitenprojekt sollte eine Keyword-Analyse stehen. Erstellen Sie eine Liste mit relevanten Keywords für Ihre Webseite, gezielt für Teilbereiche Ihrer Seite oder auch für Produktgruppen, wenn Sie einen Onlineshop betreiben. Um die richtigen Keywords zu identifizieren, schauen Sie sich am besten auch die Rankings der Konkurrenz an und suchen nach Synonymen sowie Kombinationen. Versetzen Sie sich dabei immer in die Situation Ihrer (potentiellen) Kunden: Wie würde der Kunde nach Ihnen oder Ihren Produkten und Dienstleistungen suchen? Passen Sie die Meta-Daten (Meta-Tags) für jede Unterseite der Webseite individuell an, zum Beispiel Titel, Beschreibung und ggf. Keywords. Gerade bei wichtigen Landingpages die über die Suchmaschinen häufiger gefunden werden, können Sie Darstellung in den Suchmaschinenergebnissen über die Meta-Angaben optimieren. Liefern Sie hingegen keine Meta-Titel oder Meta-Beschreibungen mit, entscheiden die Suchmaschinen, welchen Text Sie den Suchern ausliefern. Google kann Meta-Tags vom Typ html und xhtml lesen.Gute externe Verlinkungen von themennahen Webseiten werden positiv gewertet. Linken vertrauensvolle externe Webseiten auf Ihre Inhalte, dann steigert dies auch das Vertrauen von Google in die Domain maßgeblich. Dies beeinflusst dann wiederum Ihre Platzierung in den Suchergebnissen der Suchmaschinen.Setzen Sie auf interne Verlinkungen in Ihren Texten, um Ihre Inhalte auch untereinander zu verknüpfen. Setzen Sie zum Beispiel Verlinkungen unter relevante Keywords, sofern Sie dazu einen passenden Inhalt auf Ihrer Seite haben. Dies kann sich nicht nur positiv auf die Suchmaschinen auswirken, es unterstützt auch den Besucher, sich auf Ihren Seiten zurechtzufinden.

Technische Faktoren

Experten gehen davon aus, dass sich der Google Algorithmus auf hunderte verschiedener Faktoren stützt. Nachfolgend finden Sie einige anerkannte Aspekte, welche ein gutes Ranking zusätzlich unterstützen können.
Die meisten Internetseiten werden mit einem sogenannten Content-Management-System (CMS) erstellt. Ein modernes CMS ist in der Regel besser auf die Bedürfnisse von Suchmaschinen angepasst, als ein altes. Achten Sie deshalb auf die Verwendung einer aktuellen Software-Version.
Achten Sie auf kurze Ladezeiten der Seite und identifizieren Sie Elemente, die zu langen Ladezeiten führen. Vernatwortlich für lange Ladezeiten sind meist eingebettete Objekte, Videos und Fotos in den falschen Auflösungen. Mit der richtigen Auflösung und den Korrekten Abmessungen können SIe Ihre Ladezeiten beschleunigen.
Verwenden Sie aktuelle html-Programmierung und trennen Sie Layout (CSS) und Inhalt (html) voneinander.
Sorgen Sie für eine optimale Darstellung Ihrer Webseiten auch auf mobilen Endgeräten. Google bewertet Webseiten mit guten mobilen Ausgabeseiten positiv im Ranking. Im Idealfall verfügen Sie nicht über eine getrennte Desktop- und Mobilseite, sondern ein anpassungsfähiges Design ("responsive"), das sich von selbst an das Display des Nutzers (egal ob Computer, Notebook, Tablet oder Smartphone) anpasst.
Übertreiben Sie es nicht mit übermäßiger Werbung auf Ihrer Seite, insbesondere PopUps, da Suchmaschinen diese Seiten abwerten.
Sichern Sie sich eine TopLevel-Domain mit den Endungen .de, .com, .net oder .org
Spätestens seit der DSGVO (Datenschutzgrundverordnung) ist es für die meisten Internetseiten notwendig, diese per sogenanntem SSL-Zertifikat zu verschlüsseln. Auch Google bewertet mit HTTPS abgesicherte Seiten positiv im Ranking.
Verwenden Sie am besten die kostenlose Google Search Console, um Ihre bei Google indexierten Seiten im Blick zu behalten und reichen Sie die Sitemap Ihrer Webseite dort ein.
Registrieren Sie Ihre Firmenadresse in Google My Business, wenn Sie ein Büro oder ein Ladengeschäft haben. So werden Sie auch in Google Maps verzeichnet und tauchen bei Umkreissuchen gegebenenfalls auch in der Google Suche auf.
Sollten Sie keine neue Webseite bauen, sondern eine alte Seite optimieren wollen, dann denken Sie auch immer an die 301-Weiterleitungen, wenn sich die URL verändert. Mittels 301-Weiterleitung wird der Suchmaschine mitgeteilt, dass der Inhalt permanent umgezogen ist. Ihr hart erarbeitetes Ranking wird dann "vererbt".
Beachten Sie: Jede Webseitenoptimierung muss langfristig überwacht werden, um Fehler frühzeitig zu erkennen und zu beheben. Jederzeit kann es zudem auch zu Anpassungen in den Suchmaschinen-Algorithmen kommen, so dass Anpassungen auf Ihrer Webseite vorgenommen werden müssen, um keinen dauerhaften Ranking-Verlust zu erleiden. Nutzen Sie dafür am besten eines der bekannten Analyse-Tools, z. B. etracker, Google Analytics oder Piwik. Bei der Nutzung solcher Tools müssen Sie die rechtlichen Anforderungen jedoch unbedingt beachten!

Mehr zu dem Thema

  • Googles Leitfaden "Einführung in Suchmaschinenoptimierung“: Die wichtigsten Tipps, um die eigene Webseite suchmaschinenfreundlich zu gestalten, kommen von Google selbst. Sie sind einfach und vor allem von Ihnen selbst umsetzbar, ohne dafür auf Dienstleister zurückgreifen zu müssen.
  • Seitenreport – Die SEO- und Website-Analyse: Wie gut sie online gefunden werden und wo Anknüpfungspunkte für Verbesserungen bestehen, zeigen Ihnen Analyse-Tools wie die hier verlinkte kostenfreie SEO-Analyse.
  • Self-html-Wiki: Hier werden Begriffe wie CSS, html, xhtml und weitere Befehle erklärt und deren Einsatzzwecke anhand von Beispielen dargestellt.
  • BVDW-Leitfaden: Wie finde ich die richtige Search-Agentur?: Mit dem neuen Leitfaden „Wie finde ich die richtige Agentur?“ gibt der Bundesverband Digitale Wirtschaft e.V. (BVDW) Unternehmen wertvolle Tipps zur Agenturauswahl in den Bereichen SEO und SEA.