Energie - Umwelt - Klima

Zwei Umweltsiegel und eine EMAS-Zertifizierung für Ostbrandenburger Unternehmen

Manche Unternehmen engagieren sich besonders in den Bereichen Umweltschutz und Ressourcenschonung. Diese Aktivitäten können sie sich durch verschiedene Zertifikate bestätigen lassen. Im Jahr 2021 haben drei Unternehmen aus Ostbrandenburg die Chance genutzt und reihen sich damit in das Brandenburger Netzwerk besonders umweltbewusster Unternehmen ein.
Im Juli erhielt die NPP New Product Packlab GmbH aus Frankfurt (Oder) das Brandenburger Umweltsiegel. Das Brandenburger Umweltsiegel ist ein erster Einstieg in ein größeres Umweltmanagementsystem, mit dem sich Unternehmen zum bewussten Umgang mit den natürlichen Ressourcen verpflichten. NPP ist ein Hersteller von Kunststoffverpackungen für Nahrungsmittel und produziert auch Gastronomiegeschirr aus Kunststoffen. Zu den größten Abnehmern seiner Produkte gehört unter anderem die Lufthansa. In seiner Umwelterklärung verpflichtete sich das Unternehmen unter anderem dazu, Energie einzusparen und mit Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffen sparsam umzugehen.
Im September verlieh die IHK Ostbrandenburg der Platz GmbH aus Eberswalde im Bereich Gebäudedienste die EMAS-Urkunde. EMAS ist das anspruchsvollste Umweltmanagement-System weltweit. EMAS-Betriebe gehen weit über die gesetzlichen Mindeststandards hinaus und verpflichten sich dazu, ihre Umweltleistungen kontinuierlich zu verbessern. Das weisen sie Jahr für Jahr in einer öffentlich zugänglichen Umwelterklärung nach. Nur ein Dutzend Unternehmen in Ostbrandenburg sind EMAS-zertifiziert.
Im Dezember erhielt die Ökodorf Brodowin GmbH & Co. Vertriebs KG, der heute größte Demeter-Hof Deutschlands, das Brandenburger Umweltsiegel. Neben dem grundlegend ökologischen Betriebskonzept als Händler und Produzent ökologischer Lebensmittel entwickelt sich das Unternehmen aktiv in weiterführenden Bereichen wie der energie- und umweltressourcenschonenden Unternehmensführung weiter.
Die IHK Ostbrandenburg ist stolz auf alle Mitgliedsunternehmen, die zeigen, dass wirtschaftliches Handeln und Umweltschutz Hand in Hand gehen.
Am 16. Dezember 2021 wurde eine neue Umwelt- und Klimapartnerschaft zusammen mit der Landesregierung und weiteren Partnern besiegelt. Die neue Partnerschaft soll die Unternehmen aktiv im Klimaschutz unterstützen, da der Bedarf bei Themen wie dem Ausbau erneuerbarer Energien, Kreislaufwirtschaft oder Nachhaltigkeit immer aktueller wird. Dabei braucht die Wirtschaft in Ostbrandenburg Unterstützung.

Deutsch-Polnische Energiekonferenz zum "Green Deal" live in Stettin

Im August 2021 fand in Stettin die zweite Deutsch-Polnische Energiekonferenz zum Thema "Green Deal" und deren Auswirkungen auf die Regionen Westpommern, Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg statt. Über 130 Personen nahmen vor Ort und ca. 40 per Live-Stream teil.
Nach den Grußworten der politischen Vertreter beiderseits der Oder gab Jakob Flechtner vom DIHK einen Überblick über das "Fit for 55" - Paket der EU. Er wies dabei insbesondere auf die weitreichenden Folgen der anstehenden EU-Gesetzesvorhaben für die gesamte Wirtschaft in Deutschland und Polen hin.

Nachhaltige Innovationen entlang der Oder

Anschließend zeigten elf polnische und deutsche Unternehmen auf, an welchen innovativen Projekten sie arbeiten, um den Klimawandel bewältigen zu helfen. In einer abschließenden Podiumsdiskussion wurden die Auswirkungen des Green Deals vertieft. Hierbei wurde deutlich, dass alle Unternehmen in den nächsten Jahren auf den Transformationsprozess vorbereitet und mitgenommen werden müssen, damit die CO2-Bepreisung nicht nur ein Kostenfaktor bleibt. Die Angebote der Brandenburgischen Energie Technologie Initiative (ETI) gehen schon in die richtige Richtung, aber es bleiben noch viele Themen wie die Bestimmung des CO2-Fußabdruckes, die Bewertung von Investitionen unter Klimaschutzaspekten bis hin zur Reform von Steuern und Abgaben offen.
Alle Teilnehmenden sprachen sich dafür aus, die Entwicklungen beim Klimaschutz und die Anforderungen aus dem Green Deal gemeinsam anzugehen und den Austausch dazu zu intensivieren. Im Jahr 2022 ist eine Fortführung der Konferenz in Schwedt/Oder geplant.

Aktivitäten der Brandenburgischen
Energie Technologie Initiative (ETI)

Als Träger der Brandenburgischen Energie Technologie Initiative (ETI) unterstützt die IHK Ostbrandenburg serviceorientiert die Mitgliedsunternehmen beim Energieeinsparen und motiviert zum Einsatz erneuerbarer Energien. Neben Infoveranstaltungen zu den Themen Energieholznutzung inklusive Klima und Waldumbau, Nutzung von Wärmepumpen, Gebäudeenergieeffizienz und Wasserkraft wurden auch 2021 die Arbeiten in den Energieeffizienznetzwerken begleitet und erstmalig ein reiner Onlinekurs für 35 Azubis zum Energie-Scout durchgeführt.

Gemeinsam Energiesparziele erreichen

Die Arbeit in den drei Energieeffizienznetzwerken wurde zum Teil mit virtuellen Arbeitstreffen fortgeführt. Dabei erreichten die Unternehmen im Netzwerk “Gewerbe und Industrie” nach zwei Jahren die gemeinsamen Einsparziele von 375,25 Tonnen CO2 im Jahr.
Im Jahr 2021 unterstützte die ETI bei der Bildung von zwei neuen Energieeffizienz- und Klimaschutz-Netzwerken in Süd- und Westbrandenburg in den Regionen Prignitz-Oberhavel und Schlieben. Damit wurde die Kooperation mit den beiden Partner-IHKs in Brandenburg ausgebaut. Ebenso unterstützte die IHK Ostbrandenburg erstmalig in der Jury den Energieeffizienzpreis von Brandenburg.
2021 wurde zum ersten Mal eine Energieeffizienztour zum Thema Wasserkraft durchgeführt. Unternehmer diskutierten praxisnah aktuelle Problemlagen und zeigten mit Vor-Ort-Begehungen die betroffenen Wasserkraftanlagen. Zu weiteren Themen wird es auch im Jahr 2022 Energieeffizienztouren geben.