Medien-Information

„Schienennetz im Nordwesten resilient machen“

19/2024 vom 5. April 2024
Angesichts der zerstörten Eisenbahnbrücke bei Elsfleth spricht sich die Oldenburgische Industrie- und Handelskammer (IHK) generell für eine bessere Resilienz des Schienennetzes im Nordwesten aus.
„Wir sprechen es schon länger an, und sehen es jetzt an dem Beispiel: Aufgrund unserer geografischen Randlage können Störungen wichtiger Schienenwege dazu führen, dass große Teile unserer Wirtschaftsregion in der Erreichbarkeit abgeschnitten werden", sagt Felix Jahn, Geschäftsführer der IHK für Verkehr, Schifffahrt und Häfen.
„Dabei haben vor allem unsere Seehäfen, die Teil der kritischen Infrastruktur sind, eine nationale Bedeutung für unsere auf Außenhandel basierende Volkswirtschaft. Zudem formiert sich die Region als ‚Powerhouse Nord‘ und ‚Energy Hub‘ und wird damit zu einem zentralen Baustein für die Umsetzung der Energiewende. Die Verkehrsinfrastruktur darf dabei nicht zur Achillesverse werden."
Die IHK unterstütze Wirtschaftsminister Olaf Lies daher ausdrücklich bei seiner Initiative gegenüber Bundesverkehrsminister Wissing, alle notwendigen Voraussetzungen für einen schnellstmöglichen Brückenneubau bei Elsfleth zu schaffen, so Jahn. Der Neubau müsse wie bei Deutschlands erstem LNG-Terminal in Wilhelmshaven mit höchster Priorität realisiert werden. Denn Seeschiffe würden den Oldenburger Hafen bis zur Fertigstellung der neuen Eisenbahnbrücke nicht anlaufen können. Und aufgrund der geringen Durchfahrtshöhe stelle die Behelfsbrücke für Binnenschiffe weiterhin ein Havarie-Risiko dar.
Auch Klappbrücke in Oldenburg ersetzen
„Nach den Havarien in Weener und Elsfleth braucht es auch dringend eine Gefährdungsanalyse für die Eisenbahnbrücke in Oldenburg und eine entsprechende Gefahrenabwehr", meint Jahn, „und statt einer von der Bahn in Aussicht gestellten Generalsanierung, endlich konkrete Planungen für einen Neubau“. Nach der ersten Bahnkonferenz Nordwest im Januar dieses Jahres treibe die IHK dieses Thema gemeinsam mit weiteren Akteuren voran.
Dies gelte auch für Elektrifizierung und Ausbau der Bahnstrecke Oldenburg-Osnabrück. Auch diese Maßnahme würde aus Sicht der Wirtschaft das Schienennetz im Nordwesten resilienter machen. „Es ist daher absolut unverständlich, dass der Nordwesten bei den großen Korridorsanierungen der Bahn bislang überhaupt nicht berücksichtigt wird."