Digitalisierung

Digitalisierung im Tourismus und Gastgewerbe

​​​​​​ Die Digitalisierung im Tourismus und im Gastgewerbe schreitet voran. Sie schafft neue Rahmenbedingungen und bietet den Unternehmen neue Zukunftschancen – unabhängig von Betriebsform und -größe. Digitale Angebote und Services werden nicht nur von Kunden immer stärker nachgefragt, sondern zunehmend auch von Fachkräften.
Leitfaden: Die digitale Revolution in der Gastronomie
Das Mittelstand-Digital Zentrum Hannover stellt Gastronomiebetrieben einen kostenfreien Leitfaden zur Verfügung, um sie auf dem Weg zur Digitalisierung mit praktischen Tipps zu unterstützen.
Vor allem Kurzurlaube mit einer Dauer von zwei bis vier Tagen werden häufig über digitale Kanäle gebucht. Mit einer durchschnittlichen Verweildauer von etwas mehr als zwei Tagen sind das Münsterland und die Emscher-Lippe-Region bei dieser Zielgruppe besonders beliebt. Nahezu alle Gäste informieren sich heutzutage im Vorfeld ihrer Reise im Internet.
Urlaubsanregungen in den sozialen Netzwerken kommen laut einer Untersuchung von Bitcom Research in 89 Prozent der Fälle von Freunden oder Familienangehörigen. Jedoch spielen auch touristische Unternehmen in der digitalen Kundenansprache eine große Rolle und erreichten über ihre direkten Aktionen 45 Prozent der Internetnutzer, die sich konkrete Urlaubsanregungen aus dem Netz holen. Dieser Wert unterstreicht, dass sich gutes Social-Media-Marketing für touristische Betriebe lohnen kann.

Onlinepräsenz

Es wird für Gastronomen, Hoteliers und Betreiber von Freizeiteinrichtungen zunehmend wichtiger online präsent zu sein, um analoge Umsätze zu generieren. Das Online-Marketing stellt ein wichtiges Instrument zur strategischen Kundenansprache und zur Kundenbindung dar. Nachfolgend möchte die IHK einige Anregungen für einen gelungenen Onlineauftritt geben.

Die eigene Webseite

Die Webseite ist der zentrale Bestandteil eines Onlineauftritts und heutzutage ein absolutes Muss. Hier können alle wichtigen Informationen rund um angebotene Leistungen mit den Gästen geteilt werden.
  • Zu den wichtigsten Informationen zählen Adresse, Kontaktdaten (Telefon und E-Mail), Öffnungszeiten, Angebot (Speisen, Zimmer oder Dienstleistungen), Preise, Team und Stellenanzeigen.
  • Eine optimierte Darstellung für mobile Endgeräte wie Smartphones und Tablets ist ebenso zu beachten wie eine freundliche und einladende Gestaltung.
  • Fotos der verschiedenen Räumlichkeiten und gegebenenfalls auch der Mitarbeiter kreieren eine persönliche Atmosphäre und vermitteln den Gästen einen ersten Eindruck.
  • Die Menüführung sollte möglichst intuitiv und strukturiert sein.
  • Rechtliche Hinweise: Impressum, Allgemeine Geschäftsbedingungen (AGB), Widerrufsbelehrung und Cookie-Hinweis müssen vorhanden sein.
Nicht alle Menschen suchen eine Webseite gezielt auf. Insbesondere dann nicht, wenn sie sie noch gar nicht kennen. Darum sollte der Online-Auftritt unbedingt um weitere Bausteine ergänzt werden.

Google My Business

Ein kostenloser Brancheneintrag bei Google kann helfen, im Internet einfacher und schneller von potenziellen Gästen gefunden zu werden. Zum Beispiel über die Google Suche oder den Kartendienst Google Maps. Der Vorteil besteht darin, dass interessierte Kunden auf den ersten Blick alle relevanten Informationen zu einem Betrieb (Name, Adresse, Kontaktdaten, Öffnungszeiten, Bewertungen) erhalten und von dort auf die Homepage oder die Profile in den sozialen Medien gelangen. Interessierte Gäste erhalten auf diese Weise direkten Zugang zu allen notwendigen Informationen, die sie für ihre Entscheidungsfindung benötigen.

Soziale Medien

Soziale Medien wie Facebook, Instagram und Twitter, aber auch Netzwerke wie Xing und LinkedIn gehören längst zum Alltag eines Großteils der Konsumenten. Sie bieten die Möglichkeit, direkt mit interessierten Gästen zu interagieren und in Kontakt zu bleiben.
  • Auf Fragen, Anmerkungen und Kritik sollte zeitnah reagiert werden. Am besten wird innerhalb des Betriebs eine Verantwortlichkeit hergestellt, zum Beispiel durch einen digital affinen Mitarbeiter.
  • Wichtig ist, die verschiedenen Kanäle kontinuierlich, authentisch und aufeinander abgestimmt zu bespielen. Die Plattformen können beispielsweise genutzt werden, um auf aktuelle Aktionen, Kampagnen, Neuigkeiten und Tipps aufmerksam zu machen.
  • Die Profile in den sozialen Medien sollten mit der Webseite und umgekehrt verknüpft werden.
  • Eine professionelle Markenführung kostet Zeit. Es bietet sich daher an, sich zunächst auf einzelne Plattformen zu fokussieren.
  • Ein Impressum ist auch in den sozialen Medien eine rechtliche Vorgabe.

Fördermöglichkeiten

Derzeit gibt es kein Förderprogramm zur Digitalisierung, dass sich ausschließlich an das Gastgewerbe richtet oder darauf zugeschnitten ist. Alternativ gibt es verschiedene Förderprogramme, die branchenübergreifend aufgesetzt wurden und daher auch für Hoteliers und Gastronomen interessant sein können.
  • Digital Coach: Die Digital Coaches unterstützen Betriebe kostenfrei bei der Nutzung digitaler Angebote und Verfahren. Das Projekt wird vom Land Nordrhein-Westfalen gefördert und in Zusammenarbeit dem DEHOGA NRW e.V. durchgeführt. Es richtet sich an kleine und mittlere Unternehmen in Nordrhein-Westfalen. Weitere Informationen erhalten Sie hier.
  • Mittelstand Innovativ & Digital (MID): Das Programm unterstützt kleine und mittlere Unternehmen bei der digitalen Weiterentwicklung ihrer Produkte, Dienstleistungen oder Produktionsverfahren. Mittelstand Innovativ & Digital gliedert sich in die folgenden vier Teilprogramme. “MID-Gutscheine” fördern passgenaue Entwicklungs-, Beratungs- und Umsetzungsdienstleistungen. “MID-Assistent” fördert den Wissenstransfer durch die projektbezogene Einstellung eines Hochschulabsolventen. “MID-Invest” fördert Investitionen in Hard- und Software zur digitalen Transformation. “MID Digitale Sicherheit” fördert die Resilienz gegen über Cyberangriffen. Weitere Informationen erhalten Sie hier
  • Go-Digital: Das Programm „Go-Digital“ fördert Beratungs- und Umsetzungsleistungen durch autorisierte Beratungsunternehmen in den Bereichen Digitaler Geschäftsprozesse, Digitaler Markterschließung und IT-Sicherheit. Gefördert werden die Beratungsleistungen mit einem Fördersatz von 50 Prozent auf einen maximalen Beratertagesatz von 1.100 Euro. Weitere Informationen erhalten Sie hier.
  • Digital Jetzt: Das Programm „Digital Jetzt“ fördert Investitionen sowohl in digitale Technologien als auch in die Qualifizierung von Mitarbeitenden. Aufgrund der großen Nachfrage kommen Antragsteller in einen Lostopf aus dem einmal im Monat eine Ziehung erfolgt. Weitere Informationen erhalten Sie hier.
Darüber hinaus kann der Förderwegweiser vom Kompetenzzentrum Tourismus des Bundes auf der Suche nach passenden Förderprogrammen im Gastgewerbe eine Hilfestellung bieten.