Weiterbildungserfolgsumfrage 2014

Karrieresprung durch Weiterbildung

Nach einer beruflichen Weiterbildung winkt den Absolventen meistens ein besserer Job oder ein höheres Gehalt. Oder sogar beides. Das zeigt die aktuelle Weiterbildungserfolgsumfrage der Industrie- und Handelskammer (IHK) Nord Westfalen, an der sich 419 Absolventen beteiligt haben. Danach hat sich die Weiterbildung für mehr als zwei Drittel (68 Prozent) direkt vorteilhaft auf ihre berufliche Entwicklung ausgewirkt. Knapp 75 Prozent davon gaben an, nach der Weiterbildung eine höhere Position oder einen größeren Verantwortungs- und Aufgabenbereich übernommen zu haben. 70 Prozent konnten sich finanziell verbessern.
Vor allem auf mittlere Sicht profitieren die Teilnehmer, die sich einer IHK-Prüfung unterzogen haben, von ihren zusätzlich erworbenen Qualifikationen. Bei denen, deren Prüfungen fünf Jahre zurücklagen, waren es bereits über 77 Prozent. „Dabei ist für den beruflichen Aufstieg häufig nicht einmal ein Firmenwechsel nötig“, freut sich Carsten Taudt, Leiter des IHK-Geschäftsbereichs Bildung. 65 Prozent der Absolventen einer IHK-Fortbildung konnten sich innerhalb des Unternehmens verbessern.
„Die Notwendigkeit, dem Fachkräftemangel auch durch Weiterbildung zu begegnen, ist den Unternehmen im Münsterland und der Emscher-Lippe-Region längst bewusst“, betont Taudt. „Die Betriebe beteiligen sich zunehmend an der Weiterbildung der Mitarbeiter. 38 Prozent der Absolventen erhielten finanzielle Unterstützung durch ihren Arbeitgeber. Das sind vier Prozentpunkte mehr als im Jahr 2010. Jeder vierte wurde teilweise von der Arbeit freigestellt, was eine Steigerung von sieben Prozentpunkten gegenüber 2010 bedeutet.
Die Ergebnisse der IHK-Umfrage decken sich mit dem aktuellen Trendbericht der Bundesregierung zum Weiterbildungsverhalten in Deutschland: „Die Arbeitgeber investieren mehr in die Weiterbildung ihrer Mitarbeiter“, heißt es da. Und: „Im Jahr 2012 überwiegt der Anteil der betrieblich veranlassten Weiterbildungsaktivitäten erstmals gegenüber dem der selbst initiierten.“ Zudem ist auch bundesweit die Kostenübernahme durch die Arbeitgeber für Weiterbildungsaktivitäten weiter angestiegen. Insgesamt wurde 2012 auf Bundesebene mit 49 Prozent die bisher höchste Teilnahmequote an Weiterbildung seit dem Jahr 1979 gemessen.
Taudt freut sich über die hohe Bereitschaft der Unternehmen im IHK-Bezirk ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beim beruflichen Aufstieg finanziell oder durch stundenweise Freistellung zu unterstützen. „Diese Unternehmen werden von ihren Investitionen in die Weiterbildung ihrer Mitarbeiter profitieren“, ist sich Taudt angesichts der demografischen Entwicklung sicher: „Damit binden sie ihre Mitarbeiter stärker an sich.“
Neben der betrieblichen Förderung werden Weiterbildungen auch durch öffentliche Träger finanziell unterstützt. Über die Hälfte der Absolventen erhielten beispielsweise das sogenannte „Meister-BAföG“.
Die Gründe für Weiterbildung sind unterschiedlich. Der berufliche Aufstieg war für 70 Prozent ein wichtiges Motiv für die Fortbildung. Bei knapp der Hälfte waren bessere Einkommensmöglichkeiten ausschlaggebend. „Über 50 Prozent konnten ihr Brutto-Monatsgehalt durch Weiterbildungsmaßnahme um mindestens 450 Euro steigern, 26 Prozent sogar um 750 Euro oder mehr. Die Erwartungen der IHK-Weiterbildungsabsolventen haben sich damit erfüllt“, folgert Taudt. „Da verwundert es nicht, dass 77 Prozent das gleiche Weiterbildungsziel nochmals wählen würden.“
Zusammen mit den Sozialpartnern haben die Industrie- und Handelskammern ein geordnetes System von Abschlussprofilen, Lehrgängen und Weiterbildungsprüfungen aufgebaut, das jährlich von einer großen Anzahl von Mitarbeitern und Führungskräften durchlaufen wird. Die Prüfungsausschüsse der IHKs nehmen auf Grundlage des Berufsbildungsgesetzes die Fortbildungsprüfungen ab. Insgesamt werden nach Angaben des DIHK ungefähr 60 Prozent aller Fortbildungsprüfungen in Deutschland bei den IHKs abgelegt. Bei der IHK Nord Westfalen wurden 2013 rund 2187 Fortbildungsprüfungen durchgeführt.
Das System der „Aufstiegsfortbildungen“ ist dreistufig. Der Erstausbildung in der Lehre folgt die Weiterbildung auf der Ebene der Fachberater beziehungsweise ähnlicher Abschlüsse. Auf der Ebene von Fachwirten/Fachkaufleuten und Industrie-Meistern werden Fach- und Führungskompetenzen geprüft.
Die oberste Stufe bildet die Weiterbildung zum Geprüften Betriebswirt und zum Geprüften Technischen Betriebswirt. Sie vermitteln ein vielseitiges Repertoire an Leitungskompetenzen, wie sie auf der betrieblichen Managementebene erforderlich sind
Hintergrund:
Mit der IHK-Weiterbildungserfolgsumfrage werden Absolventen der Aufstiegsfortbildung alle fünf Jahre nach ihrem beruflichen Werdegang vor und nach der Weiterbildung befragt. Befragt wurden bundesweit 116.857 Absolventen aus 72 IHKs. Mit über 10.800 Antworten wurde eine Rücklaufquote von 9,3 Prozent erreicht.
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