Wirtschaft insgesamt weiterhin robust

Kreis Steinfurt/Emsdetten. - Trotz zum Teil existenzbedrohender Belastungen durch die Corona-Pandemie in einzelnen Branchen präsentiert sich die Wirtschaft im Kreis Steinfurt insgesamt weiterhin robust. Das berichtete IHK-Vizepräsident Gustav Deiters (Ibbenbüren) nach der Sitzung des IHK-Regionalausschusses für den Kreis Steinfurt: „Aber sehr viele Unternehmen sind ohne eigenes Verschulden in Existenznot. Sie wurden geschlossen, um die Bevölkerung zu schützen“, betonte Deiters, der auch Ausschussvorsitzender ist: „Wir müssen deshalb jetzt alles dafür tun, die Bedingungen herzustellen, damit sie wieder uneingeschränkt öffnen dürfen“.

An der Sitzung, die erstmals als Hybridveranstaltung stattfand, nahm neben den mehr als 40 Vertretern der gewerblichen Wirtschaft auch Bundesbildungsministerin Anja Karliczek teil. Sie erfuhr aus erster Hand, welche Auswirkungen die Pandemie auf die Betriebe im Kreis Steinfurt hat und wie die Unternehmer die Lage für 2021 einschätzen. Die offenen Worte von Ausschussmitgliedern vermittelten der Bundespolitikern dabei ein differenziertes Stimmungsbild. Während die Industrieunternehmen zum Teil volle Auftragsbücher haben und insgesamt optimistisch in die Zukunft blicken, beschreiben beispielsweise Gastronomen und Händler die Situation als katastrophal. „Jeder Tag, an dem wir unser Geschäft geschlossen halten müssen, ist einfach nicht mehr auszuhalten. Wir wollen unsere Kunden endlich wieder bedienen können,“ berichtete die Inhaberin eines Schuhhauses.

Verhalten zuversichtlich äußerten sich die Dienstleister. Sie haben zum Teil ihre Geschäftsmodelle umgestellt und gehen davon aus, dass ihre Kunden in diesem Jahr vermehrt wieder investieren werden. Einig waren sich alle, dass der Digitalisierungsschub weiterhin ein Treiber für viele Branchen sein wird.

Bundesbildungsministerin Anja Karliczek, selbst Mitglied im IHK-Regionalausschuss, mahnte an, weiterhin vorsichtig zu bleiben, um die Infektionszahlen möglichst zu senken. „Wir können impfen und wir können testen. Ich gehe davon aus, dass die Ansteckungszahlen im Sommer stark sinken werden“. Aus der bisherigen Bewältigung der Pandemie zog sie die Lehre, dass in Europa wieder eigene Produktionskapazitäten für Impfstoffe und Schutzausrüstungen aufgebaut werden müssten. Gestärkt und verbessert werden müssten auch die Erforschung und die Zulassung von Medikamenten.

Gastgeber der Sitzung des IHK-Regionalausschusses war die POOLgroup in Emsdetten. Gesendet wurde via Internet aus dem hauseigenen Studio. Die Ausschussmitglieder waren zugeschaltet. Carl Cordier, Geschäftsführer der POOLgroup GmbH, berichtete, dass Unternehmen, Veranstalter und Politik aufgrund der Pandemie neue Formate für die Kommunikation und den Ausbau der Beziehungen benötigten. Die POOLgroup plant und produziert eine Vielzahl digitaler Veranstaltungen. Zurzeit betreibt sie je ein Studio in Emsdetten und Berlin sowie acht weitere Studios direkt in Berliner Ministerien.