Außenwirtschaft Aktuell Dezember 2025

In eigener Sache

Um unnötige Wege oder vergebliche Telefonate zu vermeiden, möchten wir Sie auf unsere geänderten Öffnungszeiten zwischen den Feiertagen aufmerksam machen:
29.12.2025 geschlossen
30.12.2025 geöffnet
31.12.2025 geschlossen
02.01.2026 geschlossen
Am 5. Januar 2026 sind wir wieder für Sie da. Vielen Dank für Ihr Verständnis.
Wir wünschen Ihnen und Ihrer Familie ein besinnliches Weihnachtsfest und ein gesundes und erfolgreiches Jahr 2026.
Ihr Team der Abteilung Außenwirtschaft

Internetadresse des Monats

Deutschland, 2024 auf Platz 23, verbessert sich um 5 Plätze und klettert auf Platz 18. Die Schweiz liegt auf Platz 1. Wo liegen die Stärken und Schwächen?

Die Elektronikbranche hält zusammen. Mit der Stock-Datenbank haben Vertreter der Branche eine kostenlose Bauteile-Marktplatz entwickelt, auf der Elektronikfertiger Überbestände und nicht mehr benötigte Bauteile anbieten können.

Veranstaltungen und Seminare (regional)

Die Vereinigten Staaten sind die größte Volkswirtschaft der Welt. Rund ein Viertel des weltweiten Bruttoinlandsprodukts entfällt auf das Land mit seinen 340 Millionen Einwohnern. Konjunkturpakete sorgen dafür, dass die Infrastruktur in den Staaten modernisiert wird und Produktionsanlagen neu gebaut werden. Trotz der vielen Handelshemmnisse bieten sich Geschäftschancen für deutsche Unternehmen. Die Exporte der Bundesrepublik in die USA
erreichten 2024 einen Rekordwert. Für das laufende Jahr haben sich die Aussichten jedoch verschlechtert. Prüfen Sie Ihr USA-Geschäft und nutzen Sie unsere Marktberatung, um sich Klarheit zu verschaffen! Wir bieten Ihnen die Möglichkeit, sich in einem 45 - 60-minütigen Einzelgespräch auszutauschen und zu informieren.


Unternehmerreisen

Die Markterschließungsreise von NRW.Global Business in die VAE richtet sich besonders an NRW-Unternehmen, die Lösungen in den folgenden Bereichen Fördertechnik, Robotik, Automatisierungstechnik, Instandhaltungssysteme und Sensorsysteme bieten. Es sind nicht nur Besuche von Technologieparks, gut entwickelten Industriezonen, produzierenden Unternehmen oder Forschungseinrichtungen vorgesehen, sondern auch eine Kontaktvertiefung zu potenziellen Geschäfts- und Vertriebspartnern. Im Rahmen einer Präsentationsveranstaltung haben die Teilnehmenden aus NRW die Möglichkeit, ihre Produkte und Dienstleistungen vor einem ausgewählten Fachpublikum zu präsentieren. In einer anschließenden Kooperationsbörse können sie dann individuelle Gespräche führen.

Allgemeine Informationen und EU News

700 Unternehmerinnen und Unternehmer aus ganz Europa übernahmen am 4. November beim Europäischen Parlament der Unternehmen (EPdU) in Brüssel die Rolle von Europaabgeordneten. Bei Sitzung im großen Plenarsaal des EU-Parlaments forderten die Wirtschaftsvertreter: „Lasst Unternehmen gedeihen, statt sie mit Bürokratie zu ersticken.“ Dabei ging es um die aktuellen Themen: Energie, Lieferketten, Freihandelsabkommen, Wettbewerb, Bürokratie, CSRD und die Ernennung eines EU-Beauftragten für KMU. Aus Deutschland nahmen 90 Unternehmensvertreter teil.

Die Europäische Kommission ersucht um Stellungnahmen, die in das Europäische Produktgesetz fließen sollen. Es soll sichergestellt werden, dass alle Produkte im Binnenmarkt sicher und für eine zunehmend digitale Kreislaufwirtschaft geeignet sind. Beide Initiativen laufen bis zum 4. Februar 2026, das Europäische Produktgesetz soll im dritten Quartal 2026 verabschiedet werden. Alle Interessenträger sind aufgefordert, ihre Ansichten online mitzuteilen.

Ab sofort erhalten russische Staatsangehörige keine Visa für die mehrfache Einreise in die EU, sondern nur noch Visa, die für eine einmalige Einreise gültig sind. Die Europäische Kommission hat nach einer gemeinsamen Bewertung und der Zustimmung der Mitgliedstaaten entsprechende strengere Vorschriften erlassen.

Ländernotizen


Im Dezember 2024 veröffentlichte China den Entwurf einer Bekanntmachung zu Fragen der inländischen Produktnormen und Umsetzungsrichtlinien im Bereich des öffentlichen Beschaffungswesens zur öffentlichen Kommentierung. Der Entwurf ist nun finalisiert, und die offizielle Fassung enthält einige Bestimmungen, die deutsche Unternehmen beachten sollten. Die Bekanntmachung tritt am 1. Januar 2026 in Kraft.

Während China für den deutschen Export an Bedeutung verliert, steigen die Importe weiter. China ist auch im Jahr 2025 erneut bei der Wareneinfuhr mit Abstand Deutschlands größtes Lieferland. Germany Trade & Invest hat die Entwicklung von Januar bis September 2025 im Handel mit China analysiert und die Daten des Statistischen Bundesamtes aufs Gesamtjahr hochgerechnet. Das Ergebnis: Zum jetzigen Stand dürfte Deutschland 2025 Waren im Wert von rund 168 Milliarden Euro aus China importieren. Das stellt eine Steigerung gegenüber dem Vorjahr von 7,1 Prozent dar. Demgegenüber dürften die deutschen Exporte nach China weiter sinken, und zwar um 10,6 Prozent im Vorjahresvergleich auf 80,4 Milliarden Euro.

Laut einer Bekanntmachung des chinesischen Außenministeriums im November 2025 wurde die Möglichkeit der visafreien Einreise für Aufenthalte von bis zu 30 Tagen nun erneut erweitert bis zum 31. Dezember 2026.

An japanischen Universitäten entstehen zunehmend Entrepreneurship-Clubs, in denen Studierende erste Schritte ins Unternehmertum wagen. Laut einer Umfrage gaben von 89 Hochschulen 21 an, offiziell anerkannte Clubs zu haben, weitere 44 bestätigten informelle Gründergruppen. Ein Beispiel ist die Universität Kobe, wo seit 2022 ein Club mit über 50 Mitgliedern existiert: Die Studierenden lernen, Businesspläne zu entwickeln und Teams aufzubauen. Sie haben bereits mehrere Unternehmen gegründet; bis 2033 sollen drei Start-ups an die Börse gehen oder von einem anderen Unternehmen übernommen werden. Insgesamt stieg die Zahl der UniSpin-offs bis Ende 2024 auf 5.074. Davon wurden 28 Prozent von Studierenden gegründet, 72 Prozent von Lehrkräften und Forschenden.

Der Stahlhersteller JFE kooperiert u. a. mit dem Mischkonzern Mitsubishi, um traditionelle Industriestätten in digitale Infrastruktur zu transformieren. Konkret soll auf der Insel Ogishima ein stillgelegtes Stahlwerk für rund 926 Millionen Euro in den nächsten Jahrzehnten in ein „Pilotgebiet“ umgewandelt werden. Auf der 222 Hektar großen Fläche sind Testanlagen für Zukunftstechnologien, Wasserstoff-Speicher und ein Logistikzentrum des Möbelhauses Nitori geplant. Bereits bis zum Jahr 2030 soll dort Mitsubishis größtes Datenzentrum entstehen. Ausgestattet mit Tausenden von Servern soll es Daten für generative künstliche Intelligenz besonders schnell verarbeiten.

Kanadas Rohstoffoffensive eröffnet deutschen Firmen Chancen
Kanada hat eine neue Rohstoffinitiative vorgestellt: Mit einem Investitionsvolumen von 4,6 Milliarden US-Dollar sollen 26 Projekte mit neun Partnerländern – darunter Deutschland – umgesetzt werden, um die Versorgung mit kritischen Mineralien zu sichern und strategische Lieferketten aufzubauen. Ziel ist es, Verarbeitungskapazitäten im eigenen Land zu stärken und die Abhängigkeit von chinesischen Lieferquellen zu verringern. Für deutsche Unternehmen ergeben sich daraus konkrete Chancen.

Malaysia und die USA haben Ende Oktober ein umfassendes Handels- und Investitionsabkommen unterzeichnet. Mit den Zugeständnissen und Verpflichtungen gegenüber den USA dürften sich die Wettbewerbsposition und Absatzchancen deutscher Unternehmen in Malaysia sehr wahrscheinlich verschlechtern.

Marokko leidet seit Jahren unter Niederschlagsmangel. Um Bevölkerung, Industrie und Landwirtschaft mit ausreichend Süßwasser zu versorgen, setzt die Regierung auf Meerwasserentsalzung. Grundlage ist der Nationale Wasserplan 2020-2050, der eine massive Ausweitung der Kapazitäten vorsieht: von derzeit 175 Millionen Kubikmetern pro Jahr bis 2050 auf 1,3 Milliarden Kubikmeter jährlich. Deutsche Hersteller von Technologie zur Meerwasserentsalzung sowie spezialisierte Dienstleister treffen in Marokko auf Geschäftschancen.

Schweiz: Das Glarnerland – Standort für Luftfahrttechnologien
Im Kanton Glarus wächst ein dynamischer Standort für Luftfahrttechnologien – mit direkter Anbindung an den Wirtschaftsraum Zürich, einem strategisch gelegenen Flugplatz und Hightech-Firmen, die an der Zukunft des Fliegens tüfteln. Entwickelt und gebaut wird in Mollis – mit kurzen Wegen zu Hochschulen, Zulieferern und Prüfanstalten. Mollis vereint, was Luftfahrtunternehmen brauchen: großzügige Flächen für neue Ansiedlungen, eine Piste für Testflüge und ein technikfreundliches Umfeld mit kurzen Wegen zwischen Montagehallen und Rollfeld. Schritt für Schritt entwickelt sich Mollis zu einem Umfeld, das Unternehmen eine einmalige Chance bietet, im Aviatik-Cluster der Zukunft durchzustarten.

Zölle- und Verfahrensfragen


Bestimmte landwirtschaftliche Erzeugnisse unterliegen nicht mehr den reziproken Zöllen. Annex II der E.O. 14257 sowie Annex "Potential Tariff Adjustments for Aligned Partners" wurden aktualisiert.

EU-Schutzmaßnahmen für Ferrolegierungen
Am 18. November 2025 hat die EU-Kommission endgültige Schutzmaßnahmen für die Einfuhr bestimmter Ferrolegierungen in die Europäische Union beschlossen. Die Maßnahmen beinhalten länderspezifische Zollkontingente (TRQ) für jede Art von Ferrolegierung. So wird die Menge der Einfuhren begrenzt, die zollfrei in die EU eingeführt werden. Mit dieser Entscheidung wird ein elf Monate dauerndes Rechtsverfahren und eine Untersuchung abgeschlossen. Der Beschluss über die Einführung endgültiger Maßnahmen folgte auf eine im Dezember 2024 eingeleitete Untersuchung, die zu dem Schluss kam, dass ein Zustrom dieser Einfuhren in die EU die Ferrolegierungsindustrie in der EU erheblich schädigt. Die Maßnahmen werden für einen Zeitraum von drei Jahren in Kraft sein.

Die EU weitet ihr Exportverbot aus: Künftig sind auch elektronische Komponenten, Zieloptiken, bestimmte Chemikalien, Metalle und Legierungen für militärische Zwecke betroffen. Weitere Güter wie Salze, Erze, Gummiartikel, Reifen und Baumaterialien unterliegen strengeren Exportbeschränkungen. Zudem wird der Handel mit acyclischen Kohlenwasserstoffen verboten, da sie bedeutende Einnahmen für Russland generieren. Zusätzlich wird Russlands größter Goldproduzent sanktioniert, um weitere Einnahmequellen zu blockieren. Das 19. Sanktionspaket wurde bereits im September von der EU-Kommission vorgestellt, konnte wegen Einwänden einzelner Mitgliedstaaten – vor allem der Slowakei und zeitweise Ungarns (Bedenken am LNG-Verbot) – jedoch erst nach Aufhebung des slowakischen Vetos formal beschlossen werden.

Zoll Einfuhr – TARIC/EZT Einfuhrmaßnahmen im Bereich Pflanzengesundheit
Die EU-Kommission hat zum 29. Oktober 2025 die neue Maßnahmeart 415 (Amtliche Kontrolle – Pflanzen) im TARIC und damit auch im EZT abgebildet. Die Maßnahme umfasst dabei die im Anhang XI Teil A der Durchführungsverordnung (EU) 2019/2072 gelisteten Pflanzen, Pflanzenerzeugnisse und anderen Gegenstände mit den entsprechenden Ursprungs- oder Versanddrittländern, die gemäß Artikel 47 Absatz 1 Buchstabe c der Verordnung (EU) 2017/625 i.V.m. Artikel 72 Absatz 1 der Verordnung (EU) 2016/2031 der Grenzkontrollstellenpflicht und damit GGED-PP Pflicht (Codierung C085) unterliegen. Die neue TARIC-Maßnahmeart 415 erfordert dabei die Anmeldung eines Zusatzcodes, der zur Differenzierung der jeweiligen Ware gemäß Spalte 1 des Anhang XI Teil A DVO dient.

Die österreichische Zollverwaltung hat sich zu einer verpflichtenden Abgabe einer elektronischen Voranmeldung für die Durchgangszollstelle ab dem Beginn des Kalenderjahrs 2026 entschieden. Dies bedeutet, dass ab dem 1. Januar 2026 für alle NCTS-Vorgänge, bei welchen die Durchgangszollstelle in Österreich liegt, verpflichtend elektronische Voranmeldungen hinsichtlich des Durchgangs über die IT-Applikation "Smart Border Austria" (derzeitiger Titel: Zoll Korridorverkehr Vorarlberg) vor dem Eintreffen bei der Durchgangszollstelle abzugeben sind. Im Falle des Nichtbefolgens dieser Bestimmung wird das Beförderungsmittel von der Durchgangszollstelle zurückgewiesen.

Regionales Übereinkommen - Pan-Europa-Mittelmeer
Die Europäische Union hat im Amtsblatt (EU) C/2025/6212 die Mitteilung der Kommission über die Anwendung des Regionalen Übereinkommens über Pan-Europa-Mittelmeer-Präferenzursprungs-regeln bzw. der Ursprungsprotokolle zur diagonalen Kumulierung zwischen den Vertragsparteien dieses Übereinkommen veröffentlicht. Diese Mitteilung tritt an die Stelle der im Amtsblatt veröffentlichten Mitteilung (EU) C/2025/5098 vom 17. September 2025.

Der Zoll hat das "Handbuch Ausfuhrgenehmigungen, Genehmigungscodierungen, elektronische Abschreibung" aktualisiert.

Die EU hat die ab 1. Januar 2026 gültige neue Kombinierten Nomenklatur veröffentlicht - Zoll-Warennummern. Diese Nummern sind Basis zum Beispiel für die Ausfuhr-Zollanmeldungen oder die Einfuhrzollabgaben – Verordnung (EU) 2025/1926. Das so genannte „Warenverzeichnis für die Außenhandelsstatistik 2026" ist auf der Seite des statistischen Bundesamtes einsehbar. Eine Gegenüberstellung der Änderungen 2025 zu 2026 ist hier einsehbar.

Für die nachstehend aufgeführten Waren aus den angegebenen Ländern erhebt die EU bei der Einfuhr Zusatz-Zölle. Die Verordnungen (EU-VO) sind einsehbar in den EU-Amtsblättern C bzw. L.

Messen und Ausstellungen

Mit einem offiziellen Gemeinschaftsstand (German Pavillon) sind deutsche Unternehmen vom 28. bis 30. April 2025 auf der TIHE – Internationale Medizinfachmesse – vertreten. Die Branchenschwerpunkte sind Medizintechnik, Pharmazie und Pflege. Die TIHE ist in Bezug auf Größe, Zusammensetzung der Aussteller und Besucher sowie Anzahl der vertretenen Marken konkurrenzlos. Seit ihrer Gründung 1995 nahmen mehr als 3000 Unternehmen an der Messe teil. Die Ausstellerregion umfasste fast alle Kontinente, darunter Europa, Asien, Amerika und Afrika. Kontakt für die Teilnahme am Gemeinschaftsstand: GiMA International Exhibition Group GmbH, Cornelia Limbach, Tel. 040 23524-335, limbach@gima.de.

Veröffentlichungen

Die ASFINAG Österreich hat zusammen mit dem Land Tirol einen Fahrkalender (Lkw-Fahrverbote für Fahrzeuge über 7,5 t bis hin zu Verkehrsführungen) entwickelt, um u. a. Transportunternehmen eine optimale Planung für die Fahrten über die Brennerautobahn zu ermöglichen. Der Fahrkalender 2026 wurde veröffentlicht.

Bangladesch und Deutschland verbindet eine enge entwicklungspolitische Partnerschaft. Ihr Schwerpunkt liegt auf sauberer Energie, Klimaanpassung und nachhaltigem industriellen Wachstum. Im Jahr 2024 importierte Bangladesch aus Deutschland vor allem Maschinen und Ausrüstung für erneuerbare Energien. Da erneuerbare Prozesswärmetechnologien in Bangladesch noch nicht weit verbreitet sind, steigt insbesondere im gewerblichen und industriellen Sektor die Nachfrage nach entsprechenden Lösungen. Dies eröffnet deutschen KMU eine strategische Chance.

Nach dem Rückschlag durch die US-Zollpolitik im Frühjahr hellt sich die Stimmung in vielen Weltregionen spürbar auf. Das zeigt der aktuelle AHK World Business Outlook der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK), basierend auf mehr als 3.500 Antworten aus rund 90 Ländern weltweit.