Außenwirtschaft Aktuell September 2025

In eigener Sache

Um unnötige Wege oder vergebliche Telefonate zu vermeiden, weisen wir darauf hin, dass die IHK Lippe zu Detmold am Freitag, den 5. September 2025 geschlossen ist. Wir danken für Ihr Verständnis und bitten um Berücksichtigung.

Internetadresse des Monats

https://europa.eu/youreurope/business/index_de.htm

Auf der EU-Webseite „Your Europe“ finden Sie praxisnahe Informationen rund um Geschäftstätigkeiten in Europa – von Unternehmensgründung und -führung, Steuerrecht, Handel von Waren und Dienstleistungen, Zertifizierungs- und Kennzeichnungspflichten bis zu Zahlungsmodalitäten.

Veranstaltungen und Seminare (regional)


Webinare und (Online)-Veranstaltungen überregional

Webinar: Chinas neues Gesetz gegen unlauteren Wettbewerb – Was Geschäftsführung und CFOs jetzt wissen müssen
10. September 2025

Mit Wirkung zum 15. Oktober 2025 tritt in China eine überarbeitete Fassung des Gesetzes gegen unlauteren Wettbewerb in Kraft. Die Neuregelung betrifft nicht nur den klassischen Marken- und Kopierschutz, sondern hat weitreichende Folgen für digitale Geschäftsmodelle, Plattformstrategien, Werbung, Datenverarbeitung, Mitarbeiteranreize – und erstmals auch für Geschäftsführungshaftung bei Compliance-Verstößen. Was sollten Geschäftsführung und CFOs jetzt wissen? Dazu informiert Ralph Koppitz, Rechtsanwalt / Partner, Roedl & Partner Shanghai, in einem kostenlosen Webinar der IHK Köln am 10. September 2025, 10 bis 11 Uhr.

Future Tech Fest in Düsseldorf

Seit ihrem Start im Jahr 2014 hat sich die Startup-Week von einer lokalen Initiative zu einem international wahrgenommenen Format entwickelt. Erstmals findet im Rahmen dieser Veranstaltung am 11. September 2025 auch das Future Tech Fest statt. Auf dem Areal Böhler in Düsseldorf erwarten die Teilnehmenden an diesem Tag Pitch Battles, Matchmaking, Workshops und Aftershow-Events. Zudem sind ein Indien-Panel und der Empfang einer Startup-Delegation aus Indien geplant. Die Kombination von Startup-Week und Future Tech Fest bietet zahlreiche Möglichkeiten für den Auf- und Ausbau von Geschäftskontakten, um aktuelle Trends kennenzulernen und Impulse für eigene Projekte mitzunehmen.

Webinar: Neuseeland - Geschäftspotentiale und Geschäftspraxis für deutsche Unternehmen - Verlässlichkeit in unsicheren Zeiten

Inmitten globaler Unsicherheiten punktet Neuseeland mit Stabilität, klaren Regeln und attraktiven Perspektiven. Das neue EU-Neuseeland-Freihandelsabkommen eröffnet zollfreie Marktchancen - insbesondere für Industrie, Lebensmittel, Chemie und Pharma. Teilnehmende erfahren in einem IHK-Webinar am 17. September 2025, ab 10 Uhr, wie deutsche Unternehmen jetzt vom Wachstum im pazifischen Raum profitieren, welche Branchen boomen und was für einen erfolgreichen Markteinstieg wichtig ist.

Webinar: Geschäftspraxis USA – Kommunikation bei US-Markteintritt

Ein aktives Engagement auf dem US-amerikanischen Markt stellt Unternehmen regelmäßig vor die Herausforderung, zielgerichtet mit Kunden und Partnern zu kommunizieren. Für eine erfolgreiche Kommunikationsarbeit beim Markteintritt gibt es oft keine zweite Chance. Ein Expertenteam beleuchtet bei diesem IHK-Webinar am 24. September 2025, 14 bis 16 Uhr, eine Reihe von typischen Fallgestaltungen und Praxisthemen rund um das Thema Kommunikation beim US-Markteintritt und informiert auch speziell über die Kommunikations- und Verhandlungsstrategien mit US-Wirtschaftsbehörden (EDOs).


Webinar: Geschäftspraxis USA: Aktuelles zu Visum und Einreise - Dienstreisen und Entsendungen in die USA

Ein aktives Engagement auf dem US-amerikanischen Markt stellt Unternehmen regelmäßig vor die Herausforderung, Mitarbeitende kurz- oder längerfristig in den USA einzusetzen. Ein Expertenteam beantwortet bei diesem IHK-Webinar am 7. Oktober 2025, 14 bis 16 Uhr, unter anderem die Fragen: ESTA oder Visum? Ab wann beginnt die Visumpflicht? Welches Visum muss beantragt werden? Wie läuft der Prozess der Visabeantragung ab? Was sind die steuerlichen Herausforderungen bei Mitarbeiterentsendungen in die USA und bei Mitarbeitertransfers? Zudem beleuchten die Referentinnen/Referenten auch die Änderungen unter der aktuellen US-Regierung.

Wachstumsmarkt Indien: Vertriebs- und Produktionsaufbau für Unternehmen

Indien entwickelt sich rasant zu einem strategisch wichtigen Vertriebs- und Produktionsstandort. Ein Expertenteam zeigt am 8. Oktober 2025, 10 bis 14 Uhr, auf, wie Unternehmen die Geschäftspotentiale des Landes konkret nutzen können und gibt praxisnahe Einblicke in die Themen: Markteintritt, Standortwahl, Unternehmensaufbau. Die Präsenzveranstaltung findet gemeinsam mit der AHK Indien in der IHK Düsseldorf statt.

Webinar: Geschäftspraxis Steuerupdate USA & Trumps "One Big Beautiful Bill" - Was Unternehmen jetzt wissen müssen

Die Trump-Administration nimmt mit dem „One Big Beautiful Bill“ wesentliche Änderungen im Steuerbereich vor. Unabhängig davon ist das Steuersystem der USA komplex. So betrifft die Sales Tax zum Beispiel nicht nur den Verkauf von materiellen Gütern, sondern kann auch bei der Erbringung von Dienstleistungen relevant sein. Ein Expertenteam vermittelt beim IHK-Webinar am 28. Oktober 2025, 14 bis 16 Uhr, einen aktuellen Überblick über das US-Steuersystem rund um den Export von Waren und Dienstleistungen sowie über Gründung und Investitionen und beleuchtet praxisnah, welche Risiken bestehen und wie diese gemeistert werden können.

Einkaufsinitiative Maghreb 2025, 11. November in Düsseldorf

Die 4. Einkaufsinitiative Maghreb des BME im Auftrag des Bundeministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWE) bietet Einkäufern deutscher Unternehmen die Möglichkeit, gezielt qualifizierte Lieferanten aus Tunesien, Algerien und Marokko kennenzulernen.
Folgende Programmpunkte sind geplant:
  • 10. November (in Frankfurt) und 11. November 2025 (in Düsseldorf):
    B2B-Gespräche und Fachkonferenzen mit Marktinformationen, Länderbriefings und Netzwerkveranstaltungen
  • 12. bis 13. November 2025:
    Abschluss und Vertiefung der Gespräche im Rahmen des 60. BME-Symposiums Einkauf und Logistik in Berlin.
Teilnehmende Einkäufer können im Vorfeld gezielt potenzielle Geschäftspartner aus dem Maghreb über das Matchmaking-Portal www.bmematchmaking.com auswählen und individuelle Gespräche vereinbaren.

US Market Entry Boot Camp – Intensivworkshop Markteinstieg USA

Dieser 3-tägige Workshop vom 18. bis 20. März 2026 in Düsseldorf vermittelt deutschen Unternehmen das nötige Fachwissen für einen erfolgreichen US-Markteintritt und -ausbau. Ein Expertenteam beleuchtet in interaktiven Präsentationen auch die Erstellung eines Businessplans und gibt wertvolle Tipps und Hinweise zu den (steuer-)rechtlichen Herausforderungen. Teilnehmende können zudem in Einzelgesprächen mit den Referentinnen und Referenten individuelle Bedürfnisse ausloten und strategische Lösungsansätze erarbeiten.

Unternehmerreisen


Unternehmerreise KI, Cybersecurity, Data Economy nach Polen
13. - 15.10.2025

Unternehmen erfahren vom 13. - 15. Oktober 2025 aus erster Hand, welche Chancen der Wachstumsmarkt Polen bietet und es besteht die Möglichkeit, Kontakte zu knüpfen und potenziellen Geschäftspartnern in den Bereichen Data Economy, Cybersicherheit und Künstliche Intelligenz kennenzulernen. Die IHKs in NRW und die AHK Polen bieten innerhalb von drei Tagen die Gelegenheit, Warschau – eine der dynamischsten Städte Europas – kennenzulernen. Das Reiseprogramm beinhaltet ein aktuelles Briefing zur politischen und wirtschaftlichen Situation in Polen, Besuche bei führenden Unternehmen und Institutionen, Fachvorträge zu den Schwerpunktthemen sowie die Teilnahme an der Konferenz und Gala der AHK Polen anlässlich ihres 30-jährigen Jubiläums. Kontakt: Frank Herrmann, SIHK zu Hagen, Tel.: +49 2331 390-220, E‑Mail: Frank.Herrmann@hagen.ihk.de.

Marktsondierung USA: Cybersecurity und Digital Technologies

Die IKT- und Innovationsbranche zählen zu den bedeutendsten Industriezweigen im Nordosten der USA. NRW-Unternehmen aus den Bereichen Cybersecurity, IKT, Blockchain, Data Protection, Digitale Technologien und verwandten Themen, haben vom 19. bis 23. Oktober 2025 die Möglichkeit, sich in New York und Boston über aktuelle Marktpotentiale und Branchentrends zu informieren, bei Firmenbesuchen die in Unternehmen eingesetzten Technologien, Innovationsmethoden und Prozesse kennenzulernen sowie beim Networking Kontakte mit Entscheidern auf-/auszubauen.

Marktsondierung Indien: Startups, Hightech & Future Technologies – Bengaluru Tech Summit 2025

Indien hat sich in den letzten Jahren zu einem der dynamischsten Technologie- und Startup-Standorte der Welt entwickelt. Im Rahmen des Bengaluru Tech Summit 2025, haben NRW-Unternehmen vom 16. bis 22. November 2025 die Möglichkeit, sich einen umfassenden Einblick in Indiens pulsierende Technologielandschaft zu verschaffen. Neben dem Besuch des Summits stehen unter anderem Besuche bei Startups und Technologieunternehmen sowie das Kennenlernen von Acceleratoren und Förderprogrammen auf dem Programm.

Marktsondierung Japan: Robotik und Smart Factory

Diese Unternehmensreise vom 1. bis 5. Dezember 2025 findet anlässlich der beiden Messen IREX (International Robot Exhibition) und Smart Factory Japan in Tokyo statt und bietet Unternehmen und Startups aus NRW einen ersten Überblick über den japanischen Markt für ihre Technologien und Produkte. Teilnehmende haben zudem die Möglichkeit, erste Kontakte zu potenziellen japanischen Geschäftspartnern zu knüpfen. Zu den relevanten Kategorien zählen unter anderem: Robotik, KI und Sensorik, Computer-Aided Engineering, Fabrikautomation, Mess-, Regel- und Industrietechnik.

Allgemeine Informationen und EU News

EU startet Plattform zur Beschaffung von Energie und Rohstoffen

Die Europäische Kommission hat vor Kurzem offiziell ihre neue EU-Plattform für Energie und Rohstoffe gestartet. Ziel der digitalen Plattform ist es, europäischen Unternehmen eine effiziente Beschaffung strategisch wichtiger Rohstoffe und Energieträger zu ermöglichen. Durch die Bündelung der Nachfrage sollen die gemeinsame Marktmacht gestärkt und Europas Position auf den globalen Beschaffungsmärkten verbessert werden.

EU: Register der wirtschaftlichen Eigentümer in Europa

Alle Mitgliedstaaten der Europäischen Union (EU) und des Europäischen Wirtschaftsraumes (EWR) sind verpflichtet, ein Register der wirtschaftlichen Eigentümer einzurichten. Diese Register führen die Daten der wirtschaftlich Berechtigten (ultimate beneficial owners – UBOs) von juristischen Personen und anderen Einrichtungen. Die neu eingerichtete Behörde für die Bekämpfung von Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung (Anti-Money Laundering Authority – AMLA) nahm im Sommer 2025 ihre Arbeit auf. Die Germany Trade and Invest GmbH (GTAI) hat eine umfangreiche Webseiten-Übersicht zu den entsprechenden Registern in Europa zusammengestellt.

Ländernotizen

China führt neue Visakategorie ein

Beim neuen K-Visum handelt es sich um eine neue Kategorie für junge ausländische Wissenschafts- und Techniktalente. Die am 14. August 2025 veröffentlichten Änderungen der aus dem Jahr 2013 stammenden chinesischen Regelungen über die Ein- und Ausreise von Ausländern werden am 1. Oktober 2025 in Kraft treten. Die zwölf bisherigen Visakategorien – beispielsweise das M-Visum für Geschäfts- und Handelszwecke (nun Ziff. 8) oder das Z-Visum zur Arbeitsaufnahme (jetzt Ziff. 13) – bleiben daneben erhalten.

Indonesien: Reform des Wettbewerbsrechts schreitet voran

Für deutsche Unternehmen mit Niederlassungen oder Investitionsplänen in Indonesien bietet die Reform des indonesischen Wettbewerbsrechts sowohl Chancen als auch Herausforderungen. Die Annäherung an die OECD-Standards dürfte regulatorische Hindernisse abbauen und mehr Rechtssicherheit schaffen, wodurch ein berechenbareres Geschäftsumfeld entsteht. Vor allem die Modernisierung der Kontrollmechanismen ermöglicht objektivere Bewertungen von Wettbewerbsrisiken und Meldepflichten bei Transaktionen. In einer offiziellen Mitteilung der indonesischen Abgeordnetenkammer soll diese Reform bis Ende 2025 abgeschlossen sein.

Israel: Solaroffensive mit zwei neuen Förderprogrammen

Israels Energieministerium treibt den Ausbau von Aufdach- und Agri-Photovoltaik voran. Das neue Programm zur Erweiterung von Aufdachanlagen hat das Ziel, flächendeckende Installation von PV-Anlagen auf bestehenden Gebäuden, insbesondere im urbanen und industriellen Raum zu fördern, die Agri-Photovoltaik-Initiative stärkt die Integration von Solartechnologie in landwirtschaftliche Betriebe für die Kombination von Energieerzeugung und Agrarproduktion. Beide Maßnahmen erfordern umfangreiche Investitionen und bieten somit auch Chancen für deutsche Unternehmen, sowohl im Bereich der Zulieferungen als auch bei direkten Investitionen.

Kasachstan ist auf ausländische Medizintechnik angewiesen

In den nächsten Jahren sollen neue Kliniken ihre Pforten öffnen und bestehende modernisiert werden, um das Diagnostik- und Therapieangebot in Kasachstan zu erhöhen. Das zentralasiatische Land bezieht bereits einen Großteil seiner Medizin- und Labortechnik sowie orthopädischen Geräte aus dem Ausland. Im Jahr 2023 stiegen die Einfuhren auf 420 Millionen US$, was wertmäßig einem Plus von 40 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Auch für deutsche Unternehmen aus diesem Bereich bestehen somit weiterhin Geschäfts- und Investitionschancen.

Polen: Elektronische Rechnungsstellung ab 2026

In Polen tritt am 1. Februar 2026 das obligatorische nationale E-Rechnungssystem (KSeF) in Kraft. Das bedeutet, dass alle Unternehmen elektronische Rechnungen über die KSeF-Plattform ausstellen und empfangen müssen. Für Unternehmen mit einem Jahresumsatz von über 200 Millionen PLN gilt diese Verpflichtung ab dem 1. Februar 2026, für alle anderen ab dem 1. April 2026.

Taiwan: Deutschland weiterhin als Photonik-Lieferant gefragt

Künstliche Intelligenz und Innovationen treiben Taiwans Optoelektronik an. Deutschland gehört zu den wichtigsten Lieferanten optoelektronischer Komponenten nach Taiwan, insbesondere Präzisionsoptik und Laser. Aufgrund der Entwicklung in den unterschiedlichsten Abnehmerindustrien, wie Informationstechnologie, Konsumelektronik, Kfz-Industrie, Luft- und Raumfahrt, Medizintechnik, wird der Bedarf an Photonik voraussichtlich weiter steigen.

Thailand: Große Investitionen in Wasserwirtschaft geplant

Die thailändische Regierung plant in den kommenden zwölf Jahren die Steigerung der Effizienz der Wasserwirtschaft, den Schutz vor Hochwasserkatastrophen sowie die Bereitstellung von ausreichend Wasser für Landwirtschaft, Industrie und Haushalte. Für die Umsetzung der anstehenden Projekte benötigt das Land auch Know-how und Technik aus dem Ausland. Unternehmen haben unter anderem die Möglichkeit, bei öffentlichen Ausschreibungen von Wasserprojekten als Technologielieferanten oder Subkontraktoren zum Zuge zu kommen.

Ukraine lockert erneut die Währungsbeschränkungen

Die Nationalbank der Ukraine (NBU) lockert selektiv die Währungsbeschränkungen, um neues ausländisches Kapital in die ukrainische Wirtschaft zu locken und die Export-Import-Geschäfte zu steigern. Der jüngste NBU-Beschluss Nr. 95 vom 6. August 2025 soll Unternehmen Anreize und Möglichkeiten bieten, eine spürbare zusätzliche Nachfrage auf dem ukrainischen Devisenmarkt zu erzeugen.

Ukraine: Call „for expression of interest“ für Investitionen

Die EU hat einen Call „for expression of interest“ veröffentlicht, um Investitionen in der Ukraine zu fördern – insbesondere in strategisch wichtigen Sektoren wie Energie, kritische Rohstoffe, Industrie, Bauwesen, Digitalisierung und Transport. Ziel ist es, konkrete Investitionsprojekte zu identifizieren und mögliche Kooperationen mit Finanzinstitutionen zu erleichtern. Eine Teilnahme garantiert keine finanzielle Unterstützung, aber alle Vorschläge werden vertraulich und fair geprüft. Das heißt, je nachdem ob das Projekt von strategischem Interesse der KOM ist, kann das Unternehmen zusätzliche Unterstützung wie Technical Assistance oder die Verlinkung mit Finanzieren etc. erhalten. Interessierte Unternehmen können sich bis zum 10. Oktober bewerben.

USA: Ergebnisse einer DIHK-Blitzumfrage zur US-Handelspolitik

Die aktuelle Blitzumfrage der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK) zeigt, dass die Handelspolitik der USA zahlreiche Firmen in Deutschland – sei es durch Zölle, regulatorische Anforderungen oder handelspolitische Unsicherheiten beeinflusst. An der Umfrage haben auch 952 Unternehmen aus NRW teilgenommen. Hier prognostiziert mehr als jeder zweite Befragte weniger Handel mit den USA. Über ein Drittel geben auch einen veränderten Umgang mit den US-Zollkosten an. Knapp 50 Prozent der Rückmeldungen kamen aus dem Maschinenbau, der Metallindustrie sowie dem Großhandel.

Zölle- und Verfahrensfragen


USA-EU: Einigung im transatlantischen Zollstreit

Am 21. August 2025 haben sich die EU und die USA auf eine schriftliche Erklärung zu den Vereinbarungen zur Beilegung ihres Handelskonflikts verständigt. Aktuelle Einzelheiten zu diesem Handelsabkommen und den künftigen Zöllen stehen auf der Webseite der EU-Kommission bereit. (Stand: 21.08.2025)
Bereits am 27. Juli 2025 haben sich die Europäische Union und die Vereinigten Staaten auf ein neues Zollregime geeinigt. Die Vereinbarung beendet einen langanhaltenden Handelskonflikt, führt jedoch zu einer Neuordnung der bilateralen Handelsbedingungen. Unklar ist derzeit, ob die Europäische Union im Falle künftiger sektorspezifischer US-Zölle – zum Beispiel pharmazeutische Produkte – ausgenommen oder bevorzugt behandelt wird.

US-Zölle: Aktualisierung der Strafzölle auf weitere Metalle und Metallderivatwaren

Das US-Handelsministerium hat mit dem Stichtag 18. August 2025 die Liste der Derivatprodukte aus Eisen, Stahl, und Aluminium, die unter die Section 232-Zölle in Höhe von 50 % fallen, erheblich ausgeweitet. In den Veröffentlichungen der US-Zollverwaltung sind die Änderungen fett markiert und dadurch über die 10-stellige US-Zolltarifnummer nachzuvollziehen.
Weitere Informationen

USA: De-minimis-Regelung fällt weg

Ende Juli 2025 hat das Weiße Haus tiefgreifende Maßnahmen verkündet, die direkte Auswirkungen auf den Warenexport in die USA haben. Ab dem 29. August 2025 sind alle Kleinsendungen bis 800 USD in die USA nicht mehr zollfrei – sie unterliegen künftig der Einfuhrabgabe. Unternehmen sollten ihre Versand- und Zollstrategien jetzt anpassen. Einzelheiten stehen auf der Webseite des Weißen Hauses bereit.

USA führt höhere Zollabfertigungsgebühren ein

Die US-Zollbehörde CBP wird verschiedene Gebühren, die von der Zollbehörde für bestimmte Dienstleistungen erhoben werden, zu Beginn des Haushaltsjahres 2026 und somit ab dem 1. Oktober 2025 anpassen. Die Gebühren für sogenannte "Informal Entries" (Warensendungen mit einem Wert von unter 2.500 US$) und für die zollamtliche Behandlung von im Postverkehr eingeführten Paketen werden ab diesem Tag ebenfalls steigen.

USA erhöhen Strafzölle gegenüber Brasilien

Die USA verkündeten die Erhöhung der Strafzölle gegenüber Brasilien von 10 Prozent auf insgesamt 50 Prozent ab dem 6. August 2025. Es gibt zahlreiche Ausnahmen.

Regionales Übereinkommen - Warenverkehr mit der Ukraine - Rückwirkende Anerkennung von Warenverkehrsbescheinigungen EUR.1

Der Beschluss Nr. 2/2024 trat in der Ukraine am 23. Mai 2025 in Kraft. Seit diesem Zeitpunkt gilt zwischen der EU und der Ukraine der Status "CR". Zuvor wendete die Ukraine zwischen dem 1. Januar 2025 und dem 22. Mai 2025 ausschließlich das revidierte Regionale Übereinkommen an (R). Die Europäische Kommission informierte nun, dass Besonderheiten in Bezug auf den Warenverkehr mit der Ukraine für Einfuhren in die Ukraine zwischen dem 1. Januar 2025 bis 22. Mai 2025 bestehen. Die ukrainischen Zollbehörden akzeptieren hierfür seit dem 23. Mai 2025 nachträglich
  • vor dem 1. Januar 2025 nach den alternativ anwendbaren Übergangsregeln ausgestellte Warenverkehrsbescheinigungen EUR.1 mit dem Vermerk "Transitional Rules" in Feld 7, sofern sie zum Zeitpunkt der Einfuhr gültig waren
  • vor dem 22. Mai 2025 nach dem ursprünglichen (alten) Regionalen Übereinkommen (C) ausgestellte Warenverkehrsbescheinigungen EUR.1
  • zwischen dem 1. Januar 2025 und 22. Mai 2025 unter Anwendung der Durchlässigkeit ausgestellte Warenverkehrsbescheinigungen EUR.1 nach dem revidierten Regionalen Übereinkommen (R)
Derartige bis 22. Mai 2025 abgelehnte Warenverkehrsbescheinigungen EUR.1 können im Rahmen eines Erstattungsantrags in der Ukraine erneut vorgelegt werden.
Darüber hinaus können für Ausfuhren in die Ukraine zwischen dem 1. Januar 2025 und dem 22. Mai 2025 Warenverkehrsbescheinigungen EUR.1 nach dem revidierten Regionalen Übereinkommen (R) unter Anwendung der Durchlässigkeit nachträglich ausgestellt werden.

Freihandelsabkommen zwischen Indien und den EFTA-Staaten

Nach 16 Jahren Verhandlungen haben die für Handel zuständigen Minister Indiens und der EFTA-Staaten Island, Liechtenstein, Norwegen und der Schweiz das Abkommen 2024 unterzeichnet; nun ist der Ratifizierungsprozess abgeschlossen und das Abkommen tritt am 1. Oktober 2025 in Kraft. Das Freihandelsabkommen ist das erste Abkommen Indiens mit europäischen Partnern.

EU-Anti-Folter-Verordnung wird aktualisiert

Güter, die zur Vollstreckung der Todesstrafe verwendet werden könnten, sowie Vermittlungstätigkeiten oder technische Hilfe in Bezug auf diese Güter unterliegen in der Europäischen Union Ausfuhrbeschränkungen, die in der Verordnung 2019/125 geregelt sind. Vor dem Hintergrund von Veränderungen im internationalen Sicherheitsmarkt sowie technologischer Entwicklungen werden die Anhänge II und III neu gefasst.
Anhang II der Verordnung enthält Güter, die außer zur Vollstreckung der Todesstrafe oder zum Zwecke der Folter und anderer grausamer, unmenschlicher oder erniedrigender Behandlung oder Strafe keine praktische Verwendung haben. Die Aus-, Ein- und Durchfuhr dieser Waren ist verboten. Anhang III der Verordnung enthält Güter, die zum Zwecke der Folter oder anderer grausamer, unmenschlicher oder erniedrigender Behandlung oder Strafe verwendet werden könnten, d. h. Güter, die in erster Linie für Strafverfolgungszwecke verwendet werden, und Güter, die unter Berücksichtigung ihrer Gestaltung und ihrer technischen Merkmale ein materielles Risiko der Verwendung zu Folter oder zu anderer grausamer, unmenschlicher oder erniedrigender Behandlung oder Strafe bergen. Für diese Waren ist eine Ausfuhrgenehmigung notwendig.

Übersicht EU-Antidumpinguntersuchungen

Im Jahr 2024 waren insgesamt 199 Antidumping- und Antisubventionsverfahren in Kraft. Auch im Jahr 2025 wurden zahlreiche neue Maßnahmen eingeführt oder Untersuchungen eingeleitet. Eine Übersicht der EU ermöglicht die Überprüfung einer möglichen Betroffenheit.

PEM: Regionales Übereinkommen - Ausstellung von Lieferantenerklärungen im Übergangszeitraum

Die Europäische Union veröffentlichte am 11. August 2025 im Amtsblatt (EU) 2025/1728 die Durchführungsverordnung der Kommission vom 8. August 2025 zur Änderung der Durchführungsverordnung (EU) 2015/2447 hinsichtlich der Verfahren zur Ausstellung oder Ausfertigung von Ursprungsnachweisen. Wie bereits mit der Fachmeldung der Zollverwaltung vom 23. Dezember 2024 angekündigt, wurde nun die Änderung der gesetzlichen Grundlage zur Ausstellung von Lieferantenerklärungen veröffentlicht.
Im Übergangszeitraum vom 1. Januar 2025 bis 31. Dezember 2025 ist die Anwendung der Ursprungsregeln des PEM-Übereinkommens in seiner ursprünglichen Fassung sowie der Ursprungsregeln des PEM-Übereinkommens in der durch den Beschluss Nr. 1/2023 geänderten Fassung möglich. Da diese beiden Regelungen parallel anwendbar sind, entstehen zwei verschiedene Kumulierungszonen. Die Lieferanten geben den Rechtsrahmen an, der zur Bestimmung des Warenursprungs herangezogen wurde. Fehlt in Lieferantenerklärungen, die bis zum 31. Dezember 2025 ausgefertigt wurden, eine solche Angabe, so gilt grundsätzlich die Annahme, dass für die Lieferantenerklärung die Ursprungsregeln des PEM-Übereinkommens in seiner ursprünglichen Fassung zur Bestimmung des Warenursprungs herangezogen wurde.

Freihandelsabkommen EU-Andenstaaten - Zolltarifnummern

Zum 19. August wurden im Rahmen des Freihandelsabkommens zwischen der EU und den Andenstaaten (Kolumbien, Ecuador und Peru) die Zolltarifnummern der Be- und Verarbeitungslisten an das Harmonisierte System 2022 angepasst.

Handbuch Ausfuhrgenehmigungen, Genehmigungscodierungen, elektronische Abschreibungen

Das Handbuch Ausfuhrgenehmigungen, Genehmigungscodierungen, elektronische Abschreibung wurde aktualisiert und steht mit dem Stand August 2025 zum Download bereit.

Gegenseitige Anerkennung der AEO-Programme der EU und Kanada

Seit dem 1. August 2025 ist die gegenseitige Anerkennung der Programme für Zugelassene Wirtschaftsbeteiligte (Authorised Economic Operator, AEO) zwischen der EU und Kanada wirksam. Dadurch sollen Bewilligungsinhaber von vereinfachten und erleichterten Sicherheitsüberprüfungen bei den Einfuhren profitieren.

Messen und Ausstellungen

NRW-Gemeinschaftsstand auf der World Health Expo Dubai (ehemals Arab Health) 2026

Die World Health Expo (WHX) Dubai ist die größte Gesundheitsmesse im arabischen Raum. NRW-Unternehmen unter anderem aus den Bereichen Medizintechnik, Orthopädie, Physiotherapie, medizinische Bedarfs- und Verbrauchsartikel, Bildgebung und Diagnostik sowie Gesundheitsdienstleistungen und IT-Systeme/-lösungen haben vom 9. bis 12. Februar 2026 die Möglichkeit, ihre Produkte und Dienstleistungen einem internationalen Fachpublikum unter dem Dach des Landes zu präsentieren.

NRW-Gemeinschaftsstand auf dem Mobile World Congress 2026, Barcelona/Spanien

Der Mobile World Congress (MWC) in Barcelona ist eine weltweite Messe rund um Mobilfunk und Konnektivität. Vertreten sind auch andere Branchen, wie Industrie 4.0, Mobilität, Cybersecurity, KI, Gesundheit, Energie, etc. Vom 2. bis 5. März 2026 haben NRW-Unternehmen die Möglichkeit, ihre Technologien und Produkte einem internationalen Fachpublikum unter dem Dach des Landes zu präsentieren.

Veröffentlichungen

Lateinamerika und Karibik – Branchenguide

Lateinamerika gilt wieder als „Kontinent der Chancen“. Zu den Standortvorteilen zählen eine zunehmend gebildete Bevölkerung, sich positiv entwickelnde Märkte und eine Vielfalt an Rohstoffvorkommen. Die Publikation stellt Fokusbranchen und Geschäftsmöglichkeiten vor und informiert über den Einstieg in das Lateinamerika-Geschäft. Der Branchenguide 2025 steht als Download auf der Webseite der AHK Brasilien bereit.

Kasachstan: Markteinführung von grünem Wasserstoff – Fallstudie

Das Energiesystem Kasachstans bietet ein erhebliches Potenzial für die Entwicklung erneuerbarer Energien und die Erzeugung von grünem Wasserstoff. Eine aktuelle Fallstudie zeigt das Potenzial Kasachstans als Produzent und Exporteur von grünem Wasserstoff in die europäischen Märkte auf und informiert über rechtliche, finanzielle und infrastrukturelle Hindernisse. Die Publikation steht auf der Webseite der AHK für Zentralasien als Download bereit.

Japan: Ausbau erneuerbarer Energien – Zielmarktanalysen

Auch in Japan gewinnen Themen wie: Kernkraftrückbau, Energieeffizienz und Erneuerbare Energien zunehmend an Bedeutung. Dabei stehen vor allem Windkraft, Offshore-Technologien, Bioenergie, Geothermie und Photovoltaik im Fokus. Für innovative deutsche Hersteller bieten sich daher gegenwärtig verstärkt Chancen auf dem japanischen Markt.
Auf ihrer Webseite stellt die AHK Japan mehrere Zielmarktanalysen, unter anderem zur Offshore-Windenergie, Energieeffizienz, Smart Grid, als Download bereit.