Außenwirtschaft Aktuell März 2024

Internetadresse des Monats

Entwaldungsfreie Lieferketten: FAQ (entwaldungsfreie-lieferketten.de)

Das Portal „elan!“ (Entwaldungsfreie Lieferketten – Aktiv für mehr Nachhaltigkeit) soll deutsche, insbesondere kleine und mittelständische Unternehmen bei der Realisierung von entwaldungsfreien Lieferketten unterstützen und damit die Umsetzung der neuen EU-Verordnung für entwaldungsfreie Produkte erleichtern.

Veranstaltungen und Seminare (regional)

Australien – Intensivberatung, 2. Mai 2024

Gute Rahmenbedingungen machen den Markt Australien attraktiv. Deutschland ist Australiens zweitwichtigster Handelspartner in Europa. Beide Länder haben ein ähnliches Wertesystem, was die Zusammenarbeit vereinfacht und durchaus erfolgreich macht. Die wichtigsten deutschen Exportgüter sind Kraftfahrzeuge und deren Teile, Maschinen, hochwertige Lebensmittel, Haushaltsgeräte und Arzneimittel. Australien wiederum versorgt Deutschland vor allem mit Rohstoffen, darunter Edelmetalle wie Gold, aber auch Agrarprodukte. Künftig wird Australien als Lieferant für Batterierohstoffe wie Lithium und Nickel sowie für seltene Erden eine strategisch wichtige Rolle für Deutschland spielen.
Diese Veranstaltung ist ein gemeinsames Angebot der IHKs Ostwestfalen und Lippe.

Webinare und (Online)-Veranstaltungen überregional

Business Breakfast Ukraine, 19. März 2024, 8:30 Uhr, IHK Nord Westfalen

Trotz der angespannten Wirtschaftslage in der Ukraine bieten sich für deutsche Unternehmen in verschiedenen Sektoren interessante Geschäftschancen. Es ist jedoch ratsam, die politische Lage und wirtschaftlichen Entwicklungen genau zu beobachten und sich auf lokale Gegebenheiten einzustellen. Die Veranstaltung der IHK Nordwestfalen bietet eine einzigartige Gelegenheit für Unternehmen, sich über die aktuellen wirtschaftlichen Entwicklungen in der Ukraine zu informieren und Möglichkeiten zu Geschäftsanbahnung, Finanzierung, Absicherung und Transporten in das Land zu erkunden. Ansprechpartnerin Anna Schlusen, Tel. 0209 388-553, E-Mail: anna.schlusen@ihk-nordwestfalen.de  

Webinar: Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz für den Mittelstand: Umsetzung und praktische Anwendung in KMU, 19. März 2024

Seit Anfang des Jahres sind weitere Verschärfungen des Lieferkettensorgfaltspflichtengesetzes in Kraft getreten. Jetzt müssen auch Unternehmen ab 1.000 Arbeitnehmern (bisher 3.000) Compliance-Maßnahmen zum Schutz von Menschenrechten und Umwelt in ihren Lieferketten ergreifen. Schwerpunkt des Webinars ist die Umsetzung und praktische Anwendung des LkSG aus der Perspektive kleiner und mittlerer Unternehmen. Die Teilnehmer erhalten einen Überblick über das Gesetz an sich sowie konkrete Informationen zu Instrumenten, Checklisten, Online Tools und Einrichtungen, die bei der Umsetzung der Anforderungen in KMU-Unterstützung leisten. Darüber hinaus wird gezeigt, wie KI zur Risikoerkennung in Lieferketten und Erschließung neuer Vertriebswege beitragen kann. Das Webinar aus der Reihe „Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz für den Mittestand“ ist ein Angebot der Niederrheinischen IHK, in Kooperation mit der IHK Mittleres Ruhrgebiet und der IHK zu Essen.

Webinar: Ägypten, Algerien, Marokko und Tunesien – Marktregionen mit Potenzial, 20. März.2024, 11 bis 12:30 Uhr

Nordafrika als wachsender Zukunftsmarkt? Neue Potenzialmärkte für deutsche Unternehmen finden sich in zahlreichen Bereichen – von der Energiewirtschaft über die Automobil- und Maschinenbauindustrie bis zur Nahrungsmittelverarbeitung. Während eines Webinars geben die Experten der AHKs Ägypten, Algerien, Marokko und Tunesien einen tiefen Einblick in die Chancen der Marktregionen. Die Teilnehmenden erfahren, welche Trends entstehen und wo sich ein Einstieg besonders lohnt. Kontakt: Michael Zygojannis, Tel. 0221 1640-1562, E-Mail: michael.zygojannis@koeln.ihk.de

NRW-ASEAN Summit 2024, 18. April 2024, 9:30 bis 17 Uhr, Stadthalle Bielefeld

Am 18. April 2024 dreht sich in der Stadthalle Bielefeld einen Tag lang alles um die Märkte Südostasiens. Für die deutsche Wirtschaft wird die ASEAN-Region immer wichtiger. Der dynamische Wirtschaftsraum mit starken Wachstumsraten und rund 670 Millionen Einwohnern bietet diverse Geschäftschancen. Im Rahmen des NRW-ASEAN Summit 2024 werden in drei Talkpanel und vier Workshops u. a. die Themen: Vertrieb, Standort, Finanzierung, Zollabkommen, Halal, Beschaffung, Fachkräftegewinnung und verlässliche Rahmenbedingungen angesprochen. Frank Sieren, deutscher Journalist, Autor und Korrespondent spricht in seiner Keynote über „Südostasien im Globalisierungsprozess. Zudem stehen VertreterInnen der deutschen Auslandshandelskammern (AHKs) für Beratungsgespräche zur Verfügung. Im Ausstellerbereich knüpfen Sie Kontakte, Netzwerken und lassen sich von neuen Ideen inspirieren. Seien Sie dabei und informieren sich kompakt über potenzielle Geschäftsmodelle. Das Teilnahmeentgelt beträgt 95 Euro.

Unternehmensreisen

NRW-Unternehmensreise Women in Tech 2024 zur Vivatech, 23. bis 25. Mai 2024, Paris

Vom 23. – 25. Mai 2024 reist NRW.Global Business mit einer Gruppe NRW-Unternehmerinnen aus dem IT-Bereich zur Vivatech nach Paris. Die Reise gibt den Teilnehmerinnen einen tiefen Einblick in die Tech-Szene Europas. Abgerundet wird das Programm durch die Möglichkeit der Vernetzung mit europäischen Akteurinnen und Akteuren aus der Startup-, Investoren- und Fachszene. Ansprechpartner: Florian Schnitzler, E-Mail: schnitzler@nrwglobalbusiness.com, Tel. 0211 13000-127, Monika Butterbrodt, E-Mail: mbutterbrodt@francoallemand.com, Tel. +33 140 5835-23.

Geschäftsanbahnungsreise Japan, 1. bis 5. Juli 2024, Tokio, Kobe, Osaka

Im Rahmen der vom BMWK geförderten Reise findet ein großes Präsentations- & Networkingevent in Tokio statt, bei dem die Delegationsteilnehmenden ihre Produkte, Technologien und Dienstleistungen sowie mögliche Kooperationsfelder einem japanischen Fachpublikum vorstellen und im Anschluss Geschäftsgespräche mit ausgewählten Unternehmen und anderen Marktakteuren führen können. Der Schwerpunkt liegt bei der Pharma- und biotechnologieindustrie & Labortechnik. Anmeldeschluss ist der 15. März 2024.

Germantech – Markterschließungsprogramm für deutsche Unternehmen

Bei Germantech handelt es sich um ein Markterschließungsprogramm für kleine und mittlere Unternehmen (KUM) im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK). Unternehmen können kostengünstig an verschiedenen organisierten Projekten zur Exportförderung weltweit teilnehmen, neue Geschäftskontakte im Ausland knüpfen und vertiefen. Die Teilnehmendenanzahl ist auf jeweils auf 12 Unternehmen begrenzt.

Allgemeine Informationen und EU News

Fit for 90?  – EU stellt Klimaziele für 2040 vor

Die Europäische Kommission hat am 6. Februar ihre Mitteilung zum 2040-Klimaziel vorgelegt. In ihrer Mitteilung empfiehlt die Brüsseler Behörde für das Jahr 2040 ein Ziel zur Reduzierung der Treibhausgasemissionen um 90 Prozent im Vergleich zu 1990.

Strategie für die Speicherung und Nutzung von CO veröffentlicht

Am 6. Februar hat die Europäische Kommission eine Mitteilung zur Industrial Carbon Management Strategie vorgelegt. Sie ist Teil der EU-Mitteilung für ihr 2040-Klimaziel. In der Strategie werden eine Reihe von Maßnahmen genannt, die auf EU-Ebene und auf nationaler Ebene ergriffen werden sollen, um die CO2-Abscheidung, Entnahme, Speicherung und Nutzung (CCUS) anzukurbeln. Für Unternehmen ist dies eine sinnvolle Ergänzung, um die betrieblichen Klimaschutzziele zu erreichen.

Einigung beim Net Zero Industry Act erzielt

Der Net Zero Industry Act (NZIA) ist eine zentrale Säule des von der EU-Kommission vorgestellten "Green Deal Industrial Plan". Nachdem sich die Institutionen beim Critical Raw Materials Act noch im Jahr 2023 auf einen Gesetzestext einigen konnten, liegt nun auch ein Kompromiss für den NZIA vor.

Rat will Wettbewerbsfähigkeit Europas stärken

Im Rahmen der informellen Tagung der für Wettbewerbsfähigkeit zuständigen Ministerinnen und Minister war das Ziel, Grundlagen für politische Empfehlungen zu erarbeiten. Im Zentrum stand dabei, die Wettbewerbsfähigkeit und die Widerstandsfähigkeit der Europäischen Industrie zu stärken.

Neues Förderprogramm „ImpactConnect" für unternehmerisches Engagement in Schwellen- und Entwicklungsländern

Das Förderprogramm ImpactConnect unterstützt europäische Unternehmen mit attraktiven Darlehen bei ihren Investitionen in Schwellen- und Entwicklungsländern. Es wird aus Mitteln des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) finanziert und von der Deutschen Investitions- und Entwicklungsgesellschaft (DEG) umgesetzt. Während der Fokus des Programms bisher auf Afrika lag, wurde es nun global ausgeweitet und steht seit Januar 2024 in allen Partnerländern des BMZ in Afrika, Amerika, Asien (ohne China) und Europa zur Verfügung. Weitere Informationen finden Sie auf der Webseite der DEG.

Neue europäische Schwellenwerte für KMU

Die EU-Kommission hat am 17. Oktober 2023 den delegierten Rechtsakt zur Anpassung der Größenkriterien für Kleinstunternehmen sowie kleine und mittlere Unternehmen (KMU) angenommen. Mit der Änderung soll den Auswirkungen der Inflation Rechnung getragen werden. Damit werden Kleinstunternehmen sowie KMU nicht den zahlreichen EU-Bestimmungen über die Finanz- und Nachhaltigkeitsberichterstattung unterliegen, die für größere Unternehmen gelten.

EU-Unterstützung für Start-ups und KMU bei der Entwicklung von KI

Die EU-Kommission hat eine Reihe von Maßnahmen vorgestellt, um europäische Start-ups und KMU bei der Entwicklung einer vertrauenswürdigen künstlichen Intelligenz (KI) zu unterstützen. Das Paket beinhaltet unter anderem die Einrichtung von KI-Fabriken, den leichteren Zugang zu Hochleistungsrechnern, die Einrichtung eines KI-Büros in der EU-Kommission, eine EU-Mitteilung über KI-Gründungen und -Innovationen sowie die Gründung von europäischen Konsortien zu Sprachtechnologien und digitalen Zwillingen. Außerdem hat die EU-Kommission ein Konzept vorgelegt, wie sie selbst künstliche Intelligenz intern einsetzen will.

Ihre Meinung ist gefragt: Öffentliche Konsultation zur Etikettierung von Textilien

Die Europäische Kommission bittet um Meinungen dazu, wie die Regeln zur Kennzeichnung von Textilien und verwandten Produkten überabreitet werden sollten. Ziel ist es, den Verbraucherinnen und Verbrauchern klare Informationen zur Verfügung zu stellen, Recycling- und Upcycling-Prozesse zu fördern und die Einhaltung der Vorschriften durch die Hersteller zu erleichtern. Noch bis zum 12. März 2024 können Stellungnahmen eingesendet werden.

Neues Meldeportal für A1-Bescheinigung

Wer nur vorübergehend im europäischen Ausland arbeitet, aber dort weiter dem deutschen Sozialversicherungsrecht unterliegt, muss das anzuwendende Recht durch eine A1-Bescheinigung nachweisen können. Für die Beantragung der Bescheinigung muss spätestens ab 1. März 2024 das neue SV-Meldeportal genutzt werden.

Verlässliches Zahlenmaterial ist die Grundlage jeder unternehmerischen Entscheidung

Wie entwickeln sich Wirtschaftswachstum, Beschäftigung, Arbeitslosigkeit und Inflation? Die wichtigsten Konjunkturindikatoren und -prognosen sowie Daten zum Außenhandel nach Ländern hält die Deutsche Industrie- und Handelskammer hier für Sie bereit – in der Regel monatlich aktualisiert.

Data Act seit dem 11. Januar 2024 in Kraft

Daten besser nutzbar machen – die Europäische Kommission hat im Februar 2022 mit dem Data Act einen Gesetzesentwurf vorgelegt, der für alle Akteure in der wirtschaftlichen Wertschöpfungskette den Austausch und die Nutzung von Unternehmensdaten verbessern beziehungsweise überhaupt erst ermöglichen soll. Enthalten sind Regelungen für die Nutzung von Daten zwischen Unternehmen (B2B), zwischen Unternehmen und Verbrauchern (B2C) und zwischen Unternehmen und Behörden (B2G). 

Säule 2: Die EU-Mindestbesteuerungsregeln sind am 1. Januar in Kraft getreten

Am 1. Januar 2024 trat für multinationale Unternehmen, die in der EU tätig sind, ein effektiver Mindeststeuersatz von 15 % in Kraft. Mit den neuen Vorschriften formalisiert die EU die Umsetzung der sogenannten "Säule 2"-Regeln, die im Rahmen des globalen Abkommens über die internationale Steuerreform im Jahr 2021 vereinbart wurden.

Start der öffentlich-privaten Partnerschaft "European Ports Alliance"

Die Kommission und der belgische EU-Ratsvorsitz haben im Januar gemeinsam mit Mitgliedstaaten, Hafenbehörden, europäischen Verbänden, EU-Agenturen und Vertretern von Zoll- und Strafverfolgungsbehörden die öffentlich-private Partnerschaft der Europäischen Hafenallianz ins Leben gerufen. Die Partnerschaft zielt darauf ab, alle relevanten Akteure zusammenzubringen, um Lösungen zum Schutz der Häfen vor Drogenhandel und krimineller Infiltration zu entwickeln.

EU-Förderung in Nordrhein-Westfalen

Der Europäische Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE) stellt zusammen mit dem Land Nordrhein-Westfalen Förder- und Finanzierungsmittel insbesondere für kleine und mittlere Unternehmen (KUM) zur Verfügung. Interessierte Unternehmen können sich entsprechend bewerben. Informationen zu aktuellen Wettbewerben und Projektaufrufen sowie den jeweiligen Antragsverfahren erhalten sie auf der EFRE NRW-Homepage. Aktuell bekommen zum Beispiel KMU-Zuschüsse für die Inanspruchnahme externer Beratungsleistungen zur Steigerung der Ressourceneffizienz.

Digitaler Produktpass in Vorbereitung

Zum Ende der aktuellen Legislaturperiode befinden sich noch immer viele Gesetze auf dem Weg der Verhandlungen zwischen den europäischen Institutionen. Zur Ökodesignverordnung gibt es eine Einigung, allerdings steht noch die finale Abstimmung im Parlament aus. Diese soll voraussichtlich im März stattfinden. Damit wäre der Digitale Produktpass (DPP) gesetzlich verankert. Frühstens 2027 ist mit dem Start des am weitesten entwickelten Pilotprojekts, nämlich dem Batteriepass zu rechnen. Die Kommission plant ein schrittweises Vorgehen und möchte zunächst die nötige Infrastruktur etablieren und erst im zweiten Schritt um die erfassten Informationen erweitern.

Ländernotizen

Algerien: Verbot des Lastschriftverfahrens für Waren, die über marokkanische Häfen befördert werden

Auf Grund einer aktuellen Entscheidung des algerischen Verbands der Banken und Finanzinstitute (ABEF) sind alle Lastschriftverfahren für Transportverträge, die eine Umladung/Transit durch marokkanische Häfen vorsehen, verboten. Gemäß den Richtlinien der ABEF ist vor der Durchführung jeglicher Lastschriftverfahren sicherzustellen, dass die Umladung bzw. der Transit der Waren nicht über marokkanische Häfen erfolgt. Für weitere Informationen kontaktieren Sie bitte die Algerische Industrie- und Handelskammer unter: eco@ahk-algerie.org

Verlängerung der EU-Handelsvorteile für die Ukraine und Moldawien

Die EU-Kommission hat am 31. Januar 2024 vorgeschlagen, die seit Juni 2022 bestehende Aussetzung der Einfuhrzölle, Kontingente und handelspolitischen Schutzmaßnahmen für ukrainische Ausfuhren in die Europäische Union, um ein weiteres Jahr zu verlängern. Für Geflügel, Eier und Zucker ist eine Notbremse vorgesehen, die die Einfuhren auf dem Niveau der durchschnittlichen Einfuhrmengen in den Jahren 2022 und 2023 stabilisieren würde.  Parallel dazu schlägt die Kommission vor, die Aussetzung aller verbleibenden Zölle auf moldauische Einfuhren, die seit Juli 2022 in Kraft sind, um ein weiteres Jahr zu verlängern.

UK weitet Anerkennung von CE-Kennzeichen aus

Im Zuge seines EU-Austrittes hatte das UK vorgesehen, dass CE-Kennzeichen nicht mehr anerkannt werden und stattdessen das neue UKCA-Kennzeichen für das Inverkehrbringen von Gütern im UK nötig wird. Die britische Regierung hatte am 01. August 2023 jedoch entschieden, die CE-Kennzeichnung unbegrenzt auch über das Jahr 2024 hinaus für viele Produkte anzuerkennen. Seit dem 24. Januar 2024 werden drei weitere Produktgruppen zugelassen: Ecodesign, Explosivstoffe und gefährliche Stoffe. Weiterhin nicht erfasst sind aber zum Beispiel Medizinprodukte und Baustoffe.

Zölle- und Verfahrensfragen

CBAM

Verlängerung CBAM-Frist

Am 29. Januar 2024 hat die für den EU-CO2-Grenzausgleich CBAM zuständige Generaldirektion Zoll der Europäischen Kommission eine 30-tägige Verlängerung der Frist für die Einreichung des ersten CBAM-Berichts vom 31.Januar 2024 angekündigt.

CBAM: Request Delayed Submission

Eine große Mehrheit der berichtspflichtigen CBAM-Anmelder konnte unter anderem aufgrund später Bereitstellung der Software und technischer Schwierigkeiten die Frist zur Berichtsabgabe nicht einhalten. Seit dem 01.Februar 2024 gibt es im CBAM-Portal für Unternehmer eine Schaltfläche "Request delayed submission", mit der Sie als berichtspflichtiger CBAM-Anmelder eine verspätete Einreichung Ihres Berichts beantragen können. Nachdem Sie diesen Antrag gestellt haben, haben Sie 30 Tage Zeit, um Ihren CBAM-Bericht nachzureichen.

CBAM: Informationen für EU-Importeure

Sie sind in der Zement-, Aluminium-, Düngemittel-, Eisen- und Stahl-, Wasserstoff- oder Elektrizitätsbranche tätig und an der Sicherstellung der CBAM-Compliance Ihres Unternehmens beteiligt? Die EU-Kommission hat verschiedene Checklisten für Importeure der genannten Bereiche erstellt, die jetzt in allen EU-Sprachen herunterzuladen sind.

Russland Sanktionen: 13. Sanktionspaket beschlossen

Angesichts des bevorstehenden zweiten Jahrestages des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine, hat die EU ein 13. Sanktionspaket beschlossen. Mit dem Paket werden rund 200 Namen auf die Liste der mit Sanktionen belegten Personen aufgenommen, denen die Einreise in die EU untersagt ist, und deren Vermögen eingefroren wird. Darüber hinaus werden einer Reihe von Unternehmen die Einfuhr bestimmter Waren aus Europa untersagt. In dieser Liste sind erstmals auch Unternehmen aus Festlandchina aufgeführt. Die Pressemitteilung der Europäischen Kommission vom 23. Februar 2024 finden Sie hier. Die Regelungen des 13. Sanktionspaketes wurden im Amtsblatt der EU Reihe L vom
23. Februar 2024 veröffentlicht:
  • Verordnung (EU) 2024/745 des Rates vom 23. Februar 2024 zur Änderung der Verordnung (EU) Nr. 833/2014 über restriktive Maßnahmen angesichts der Handlungen Russlands, die die Lage in der Ukraine destabilisieren
  • Durchführungsverordnung (EU) 2024/753 des Rates vom 23. Februar 2024 zur Durchführung der Verordnung (EU) Nr. 269/2014 des Rates über restriktive Maßnahmen angesichts von Handlungen, die die territoriale Unversehrtheit, Souveränität und Unabhängigkeit der Ukraine untergraben oder bedrohen

No-Russia Klausel / Vertragsanpassung und Musterklauseln

Mit dem 12. Sanktionspaket wurde erstmalig die sogenannte No-Russia-Klausel eingeführt. Hiernach werden Wirtschaftsbeteiligte dazu verpflichtet, beim Verkauf, der Lieferung, der Verbringung oder der Ausfuhr bestimmter Güter oder Technologien (Anhang XI, XX, XXXV, XL der Verordnung 833/2014 und Anhang I der Verordnung Nr. 258/2012) in ein Drittland die Wiederausfuhr nach und zur Verwendung in Russland vertraglich zu untersagen. Ausgenommen hiervon sind bestimmte Partnerländer (aufgelistet in Anhang VIII, u. a. USA, UK, Japan etc.). Somit sind nun unter Umständen auch Unternehmen betroffen, die bisher keine Berührungspunkte mit den Russland-Sanktionen hatten. Es empfiehlt sich daher, eine erneute gründliche Prüfung vorzunehmen, ob man als Unternehmen nun von den neuen Sanktionen betroffen ist. Einen Überblick über die aktuell geltenden Sanktionen hält der Europäische Rat auf seiner Webseite bereit. Die Vorlage einer Musterklausel für die Anpassung der Verträge ist hier zu finden:

China: Automatische Importlizenzen 2024

Das chinesische Wirtschaftsministerium MOFCOM hat eine Liste mit den Waren veröffentlicht, für die bei der Einfuhr nach China Automatische Importlizenzen erforderlich sind. Betroffen sind: landwirtschaftliche Waren, darunter Fleisch von Rindern, Schweinen, Schafen und Geflügel, Milch und Milchpulver, Gerste, Soja und Raps, Tabak, Erze von Eisen und Kupfer, Kohle, Roh- und Mineralölerzeugnisse, Düngemittel, Elektrostahl, Maschinenbauerzeugnisse wie Bau-, Druck- Textil- Metallbearbeitungs- und Werkzeugmaschinen, Elektronische Erzeugnisse wie Satelliten-, Radio- und Fernsehtechnik, mobile Kommunikationsgeräte, Busse, Pkw, Flugzeuge, Schiffe und Medizintechnik.

Informationen zu Einfuhranmeldungen von Postsendungen ab dem 01. April 2024

Die Generalzolldirektion (GZD) hat darüber informiert, dass die Nutzung der Internetzollanmeldung für Post- und Kuriersendungen (IPK) für gewerbliche Anmelder ab dem 1. April 2024 verpflichtend wird. Die Änderungen betreffen Wirtschaftsbeteiligte, die nicht am ATLAS-Verfahren teilnehmen oder einen Dienstleister beauftragen. Die IPK wird mit der neuen Fachanwendung ATLAS-IMPOST umgesetzt. Die Abgabe von mündlichen Zollanmeldungen für Postsendungen bis 150 Euro damit nicht mehr zulässig.

Neuer EU-Antidumping-Leitfaden

Die EU-Kommission hat am 06.Februar 2024 einen Leitfaden zur Unterstützung von EU-Herstellern bei Antidumping-Beschwerden veröffentlicht. Der Leitfaden erläutert nicht nur den notwendigen Inhalt einer Beschwerde und die Nachweise, die die Kommission benötigt, um zu entscheiden, ob sie eine förmliche Antidumpinguntersuchung einleiten kann, sondern bietet auch ein strukturiertes Format, das Unternehmen bei der Vorbereitung von Beschwerden hilft, Links zu Informationsquellen, Formulare zur Erleichterung der Datenübermittlung und eine schrittweise Anleitung für Berechnungen.

Verlängerung der EU-Stahlschutzmaßnahmen

Am 09.Februar 2024 hat die Kommission eine Untersuchung zur Prüfung der Verlängerung der Schutzmaßnahmen für die Einfuhren bestimmter Stahlerzeugnisse über den 30. Juni 2024 hinaus, eingeleitet. Alle interessierten Parteien (einschließlich der ausführenden Hersteller und Regierungen von Drittländern sowie der Verwender, Einführer und Hersteller in der EU) haben bis zum 26. Februar 2024 Zeit, ihren Standpunkt darzulegen. Nach den WTO-Regeln kann eine Schutzmaßnahme nur für eine maximale von 8 Jahren gelten, in diesem Falle ist dies der 30. Juni 2026.

Weiterentwicklung des EU-Kanada-Handelsabkommens

Anlässlich des 4. gemischten Ausschusses des EU-Kanada-Handelsabkommens CETA haben beide Seiten dessen Weiterentwicklung beschlossen. Erstens kündigten beide Seiten eine Einigung über eine "Auslegung zu Investitionen" an. Zweitens den Abschluss der Verhandlungen auf technischer Ebene. Zudem arbeiten beide Seiten an einer Einigung zur gegenseitigen Anerkennung der Berufsqualifikationen von Architekten sowie der Ausweitung des Anwendungsbereichs des CETA-Protokolls über die gegenseitige Anerkennung des Programms der guten Herstellungspraxis für pharmazeutische Erzeugnisse.

Border Target Operating Model - Merkblätter nun auf deutsch verfügbar

Das Border Target Operating Model beinhaltet ein neues Regime für sanitäre/phytosanitäre (SPS-) Kontrollen bei der Einfuhr von lebenden Tieren, tierischen Erzeugnissen, Pflanzen und pflanzlichen Erzeugnissen nach Großbritannien. Die Materialien und weitere Informationen sind nun auch in deutscher Sprache verfügbar:

Informationen zur Inbetriebnahme des Proof of Union Status IT-Systems

Zum 1. März 2024 wird das elektronische System Proof of Union Status (PoUS) eingeführt, dass die bisherigen EU-weiten T2L- bzw. T2LF-Dokumente in Papierform ersetzt. Diese Dokumente dienten bisher dem Nachweis des Unionscharakters von Waren innerhalb des Zollgebiets der Europäischen Union. Ab dem genannten Datum ist die Ausstellung dieser Dokumente ausschließlich in elektronischer Form möglich.

Messen und Ausstellungen

NRW.Global Business: Auslandsmessen für Kleingruppen des Landes NRW  

NRW.Global Business, die Gesellschaft zur Außenwirtschaftsförderung des Landes Nordrhein-Westfalen, bietet Unternehmen die Möglichkeit der Auslandsmessebeteiligung in einer Kleingruppe des Landes NRW. In der Veranstaltungsdatenbank finden Unternehmen aktuelle Veranstaltungen für einen anzugebenden Zeitraum, ein Land oder eine Branche. 

Veröffentlichungen

2023 war ein „gebrauchtes Jahr" für die deutsche Exportwirtschaft – DIHK: Unternehmen stehen international weiterhin unter Druck

Die Deutsche Industrie- und Handelskammer (DIHK) zieht eine trübe Bilanz für das Außenwirtschaftsjahr 2023. Wie das Statistische Bundesamt jetzt mitteilte, sind die deutschen Exporte im Dezember 2023 gegenüber dem Vormonat November wie auch im Vergleich zum Dezember 2022 um je 4,6 Prozent gesunken. Im Gesamtjahr 2023 gingen die deutschen Ausfuhren kalender- und saisonbereinigt um 1,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr zurück.

Digitale Transformation: Deutsche Wirtschaft steht unter großem Druck – DIHK stellt aktuelle Umfrageergebnisse vor

Die DIHK-Digitalisierungsumfrage 2023 verdeutlicht: Digitalisierung ist in Deutschland eher ein Werkzeug als ein Innovationsmotor. Für viele Unternehmen stellt sie eine Bewältigungsstrategie für den Fachkräftemangel und zunehmende Kosten dar. Obwohl sie zunehmend unter Druck geraten, bleibt der Stand der digitalen Transformation konstant. Immerhin bewerten 76,5 Prozent ihren Zustand als sehr gut, gut oder befriedigend.

DIHK-Konjunkturumfrage 2024: Deutsche Wirtschaft kommt nicht auf die Beine

Die schlechte Stimmung der deutschen Wirtschaft insgesamt verfestigt sich weiter. Das zeigt die Konjunkturumfrage der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK) zu Jahresbeginn 2024, an der sich mehr als 27.000 Unternehmen aus allen Branchen und Regionen beteiligt haben.

Deutsche Betriebe in den USA optimistisch und zukunftsorientiert –AHK-Umfrage belegt positive Rückwirkungen auf den Standort Deutschland

Äußerst gut gelaunt blicken die in den USA aktiven deutschen Unternehmen in das Jahr 2024, das zeigt der diesjährige "German American Business Outlook", den die Deutsch-Amerikanischen Handelskammern (AHK USA) jetzt vorgestellt haben.

Der Europäische Green Deal - Herausforderungen und Chancen für KMU

Mit der Umsetzung des Green Deal in den nächsten Jahren ergeben sich für kleine und mittlere Unternehmen (KMU) zahlreiche Chancen und Herausforderungen. Viele Märkte werden sich verändern und neue Marktpotenziale werden sich auftun. Infolgedessen ist es für Unternehmen bedeutend, die eigene Wertschöpfungskette zu verstehen und das eigene Geschäftsmodell zu reflektieren sowie sich an die neuen Anforderungen anzupassen oder sich neu aufzustellen. Dabei unterstützen öffentliche Förderprogramme, die Enterprise Europe Network in dieser Broschüre skizziert.