Unsicherheiten bremsen den Aufschwung

„Im Herbst 2025 zeigt sich die wirtschaftliche Lage im Bezirk der IHK Lahn-Dill nach wie vor sehr verhalten optimistisch und somit eingebremst. Ein „goldener Herbst“ bleibt somit aus. Die heimische Wirtschaft befindet sich in einem Zustand der abwartenden Defensive, geprägt von strukturellen Herausforderungen und einem Mangel an wirtschaftspolitischer Impulskraft.“
Eine Analyse von Armin Kuplent
Referat Konjunktur

Das Wichtigste in Kürze

  • Geschäftsklima: Der Klimaindex der heimischen Wirtschaft fällt in Fortsetzung seines Ende 2023 begonnenen Zick-Zack-Kurses zum Herbst 2025 um zwei Prozentpunkte. Er liegt mit 86 Punkten unter dem Ergebnis der Umfrage im Mai 2025.
  • Geschäftslage: Die Beurteilung der aktuellen Lage gibt im Herbst weiter nach. Per Saldo aus positiven und negativen Antworten ergibt sich ein Minus von 11 Prozent, vier Prozentpunkte schlechter als in der Vorumfrage.
  • Erwartungen: Der Saldo zu den Erwartungen in zukünftige Geschäfte reiht sich in das Gesamtbild ein. Er verschlechtert sich auf minus 18 Prozent, nach minus 16 Prozent in der Frühsommerbefragung, und verbleibt dementsprechend im negativen Bereich.
  • Beschäftigung: Die Beschäftigungsabsichten verschlechtern sich im Vergleich zur Vorumfrage. Im Ergebnis gibt der Antwortsaldo zum Herbst 2025 um vier Prozentpunkte nach. Im Mai 2025 lag dieser bei gerundet minus 15 Prozent. Aktuell weist der Saldo aus steigend- und fallend-Antworten minus 19 Prozent aus.
  • Investitionen: Die Investitionsbereitschaft der Unternehmen für die nächsten 12 Monate zeigt sich weiterhin eingetrübt und somit von Zurückhaltung bestimmt. Der Saldo ergibt minus 20 Prozent, nach minus 14 Prozent zum Frühsommer 2025.
  • Export: Zahlreiche geopolitische Ereignisse beeinflussen in hohem Maße die Exporterwartungen. Der Saldo liegt im Herbst auf einem Wert von minus 22 Prozent, nach minus 14 Prozent in der Vorumfrage.
  • Risiken: In der Umfrage im Herbst 2025 steht mit 62 Prozent der Nennungen die Sorge um eine rückläufige Inlandsnachfrage auf dem ersten Platz des Risikorankings. Schwierige wirtschaftspolitische Rahmenbedingungen sind Inhalt von 60 Prozent der Antworten. Es folgt mit 53 Prozent der Rückmeldungen die Sorge um steigende Arbeitskosten. Am vierthäufigsten, 45 Prozent der Rückläufer, belastet die Entwicklung der Energie- und Rohstoffpreise die heimische Wirtschaft. Platz fünf im Ranking nimmt mit 42 Prozent der Nennungen das Dauerrisiko Fachkräftemangel ein.
Den ausführlichen wirtschaftlichen Lagebericht zum Herbst 2025 finden Sie unter "Weitere Informationen".