Branchenreports

Industriereport 2021: Die Industrie im IHK-Bezirk Köln

Der Report arbeitet die wichtigsten Strukturdaten der Industrie und damit die Bedeutung dieser Branche für die Region heraus.
Der IHK Bezirk Köln hat als Industriestandort eine lange Tradition. Die Region ist seit mehr als 200 Jahren ein dynamischer Industriestandort. Dabei ist die Industrie Rückgrat der regionalen Wirtschaft und industrielle Wertschöpfungsverflechtungen haben sich in vielfältigen Bereichen der regionalen Gesamtwirtschaft etabliert.

Das Wichtigste im Überblick:

Die Wirtschaftsregion Köln ist ein historisch gewachsener Industriestandort mit über 5.000 Industrieunternehmen, die insgesamt über 130.000 Menschen beschäftigen.
Aufgrund stark arbeitsteiliger Prozesse (Outsourcing) bestehen starke, branchenübergreifende Verflechtungen des Industriesektors, insbesondere mit dem Dienstleistungsbereich. Mittelbar schafft die Industrie rund 120.000 zusätzliche Arbeitsplätze im IHK-Bezirk Köln. Direkt und indirekt arbeiten somit in der Wirtschaftsregion Köln nahezu 250.000 Beschäftigte im oder für den Industriesektor.
Kennzeichnend ist der einzigartige Mix weltweit operierender Konzerne und familiengeführter mittelständischer Industrieunternehmen, darunter viele Hidden Champions.
Der IHK-Bezirk Köln nimmt mit 48,9 Milliarden Euro Umsatz den vierten Platz unter den Industrieregionen in Deutschland ein.
Die Bruttowertschöpfung der Industrie im IHK-Bezirk Köln fiel zwischen 2017 und 2018 um 0,5 auf 16,5 Milliarden Euro. Mit 17,1 Prozent trug die Industrie im IHK-Bezirk Köln zur gesamten Wertschöpfung bei.
Der Auslandsumsatz der Industrie im IHK-Bezirk Köln liegt bei 25,9 Milliarden Euro. Dieser Wert entspricht fast einem Fünftel des NRW-weiten Umsatzes auf den Weltmärkten außerhalb Deutschlands.
Der hohe Auslandsumsatz spiegelt sich auch in der Exportquote wider: Mit 53,1 Prozent übersteigt sie die landesweite (43,7 Prozent) und die bundesweite Industrie-Exportquote (48,2 Prozent).
Allerdings gingen der Gesamtumsatz und der Auslandsumsatz im Vergleich zu 2019 deutlich zurück. Der Gesamtumsatz ließ um 14,7 Prozent nach, der Auslandsumsatz um 13,7 Prozent.
Hauptursache dafür ist auch im IHK-Bezirk Köln die Corona-Pandemie, die Teilen der Industrie vor allem im Jahr 2020 zu schaffen machte. Immer wieder waren zahlreiche Lieferketten unterbrochen, die Nachfrage brach ein, Betriebe mussten Kurzarbeit anmelden.
2021 hat sich die Lage der Industrie wieder verbessert. Im Konjunkturbericht Herbst 2021 der IHK Köln bewerten die Industrieunternehmen ihre Lage im Vergleich zum Frühjahr 2021 als deutlich positiver. Rund 46 Prozent der Unternehmen meldeten eine bessere Lage. In den meisten Industriebranchen konnte sich die Geschäftslage erholen. Nur im Fahrzeugbau und in der chemischen und pharmazeutischen Industrie verschlechterte sich die Lagebewertung im Herbst gegenüber dem Frühjahr 2021.
Der Fahrzeugbau sowie die Chemie- und Pharmaindustrie dominieren das Branchenportfolio im IHK-Bezirk Köln. Sie vereinen über ein Drittel aller Industriebeschäftigten auf sich. Mehr als jeder zweite Euro der Industrie im IHK-Bezirk Köln (53,4 Prozent) wird in diesen beiden Branchen umgesetzt.
Betrachtet man die Teilregionen des IHK-Bezirks, unterscheiden sich die Beschäftigungsanteile in der Industrie deutlich. Während der Anteil in Köln mit 14 Prozent gering ist, beträgt er im Rhein-Erft-Kreis und im Rheinisch-Bergischen Kreis jeweils 25 Prozent, in Leverkusen 34 Prozent und im Oberbergischen Kreis sogar 41 Prozent.