Starke Wirtschaft. Starke Stadt!

Gastronom warnt: „Verpackungssteuer zerstört Arbeitsplätze und das soziale Wohnzimmer“

Kent Hahne betreibt mehrere Restaurants von The ASH und L’Osteria in Köln und im Umland. Eine Verpackungssteuer hätte große Auswirkungen auf seine Lokale.
Der Gründer und Inhaber von The ASH Restaurant und Bar und Franchisenehmer von L’Osteria Pizza & Pasta hat nach den vielen Krisen in den vergangenen Jahren jetzt die Sorge, dass es die nächste Krise gibt: „Wenn in Köln die Verpackungssteuer eingeführt wird, würde das unseren Kostendruck erhöhen. Das können wir nicht mehr an die Gäste weitergeben, denn die sind mittlerweile überstrapaziert durch die gestiegenen Kosten der letzten Jahre.“
Für mich ist die Verpackungssteuer eine reine weitere Einnahmequelle für die Stadt.
Damit die Preise in seinen Restaurants nicht noch weiter steigen, sieht Hahne nur noch eine Möglichkeit: Er müsste Personal entlassen. „Das ist in der Gastronomie fatal, denn wir leben ja von den Menschen. Wir brauchen natürlich den Service, aber wir verkaufen auch den emotionalen Besuch bei uns. Restaurants sind ein soziales Wohnzimmer.“
Dieses gute Gefühl möchte Hahne seinen Gästen auch dann vermitteln, wenn sie sich ihr Essen abholen oder liefern lassen. Dazu gehört für ihn auch eine ansprechende Verpackung. „Das würde uns dann auch noch flöten gehen, wenn die Gäste ihre eigenen Behälter mitbringen müssen“, beklagt er. Er sieht in dem Vorstoß auch keinen wirklichen Gewinn für die Umwelt, da man durch die Reinigung der Mehrwegbehälter mehr Wasser und Spülmittel verbrauche. „Für mich ist die Verpackungssteuer eine reine weitere Einnahmequelle für die Stadt“, lautet deshalb sein Fazit.
© IHK Köln
In Deutschland gebe es schon genug Steuern. Die Gastronomie sei der zweitgrößte Arbeitgeber im Land, gerade auch für ungelernte Leute, die so der Arbeitslosigkeit entgingen.
Nach fünf Jahren Krise bräuchten die Gastronomen die Unterstützung der Stadt und nicht weitere Kosten. Hahne fordert deshalb von der Stadt Köln, die Verpackungssteuer nicht einzuführen und somit das Mitnahme- und Liefergeschäft nicht zu gefährden.
In unserer Serie berichten Menschen aus der Wirtschaft, welche Auswirkungen konkrete politische Entscheidungen auf ihren Betrieb haben. Lesen Sie hier alle Geschichten: Starke Wirtschaft. Starke Stadt!
Kennen Sie auch Geschichten, in denen die Politik eine Entscheidung getroffen hat und damit das Geschäftsmodell von Unternehmerinnen und Unternehmern gefährdet oder Ihnen unnötig das Leben erschwert? Oder sind Sie selbst betroffen? Melden Sie sich gerne bei Tanja Wessendorf (tanja.wessendorf@koeln.ihk.de), wir wollen Ihnen eine Stimme geben!

Kommunikation | Multimedia-Redakteurin