Verpackungssteuer: Gastronomen als Steuereintreiber der Stadt Köln
Wollen Sie für eine Pommes-Schale oder einen Kaffeebecher noch eine Extra-Steuer bezahlen? Genau das plant nämlich die Stadt Köln mit einer sogenannten kommunalen Verpackungssteuer.
Heißt im Klartext: Ab 2026 sollen Pommesschalen, Kaffeebecher und Einwegbesteck extra kosten Das hat der Rat der Stadt Köln im Februar wirklich so beschlossen. Bezahlen sollen die Steuer die Gastronomen. Am Ende bleibt diesen aber wohl nichts anderes übrig, als die Kosten eins zu eins an die Kunden weiterzuleiten. So erklärt es Jannis Konstantinidis: „Ich finde das absolut unmöglich. Der Gast wird natürlich denken, wir Gastronomen sind gierig und wollen mehr verdienen. Ist aber nicht so, wir geben dieses Geld nur weiter. Wir sind im Endeffekt die Steuereintreiber der Stadt Köln. Und das ist nicht richtig.“
Konstantinidis ist Geschäftsführer des Restaurants Klaaf an der Eigelstein-Torburg und eine Institution im Veedel. Er kennt fast jeden, der hier vorbeikommt und hat viele Stammgäste. Besonders beliebt in seinem Restaurant sind Flammkuchen und der Mittagstisch, beides wird auch gerne mal mit nach Hause genommen, ebenso wie Kaffee und Cappuccino.
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Den Gastronomen trifft die geplante Abgabe mit voller Wucht. Für ihn wäre die Verpackungssteuer eine Katastrophe. Am meisten ärgert er sich darüber, dass die Gastronominnen und Gastronomen in den Prozess nicht von vorn herein mit einbezogen wurden und über ihre Köpfe hinweg entschieden worden sei. Seine Forderung an die Stadt lautet deshalb: „Man sollte sich auf jeden Fall noch einmal hinsetzen und in Ruhe darüber reden, was man da für eine Lösung für die Gastronomie finden kann – mit uns Gastronomen!“
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