Zu dreckig, zu unsicher: Finanzberater Frank Beumer hat Rudolfplatz verlassen
Vor mehr als 25 Jahren hat Frank Beumer als Partnerunternehmer des Finanzberaters Horbach am Rudolfplatz in Köln sein erstes Büro eröffnet. Die Lage sei damals „ideal, attraktiv und wunderbar“ gewesen, die Adresse repräsentativ und sauber inmitten einer spannenden Gastronomieszene. „Die Kölner Ringe waren vor vielen, vielen Jahren mal die Lage in Köln. Das sind sie inzwischen bei Weiten nicht mehr“, so Beumer.
„Das Umfeld hat sich massiv verschlechtert"
Das Umfeld hat sich in seinen Augen so massiv verschlechtert, dass er sich im vergangenen Herbst dazu entschloss, mit seiner Firma ins Agnesviertel umzuziehen. Beumer: „Da ist es deutlich geordneter und ruhiger. Wir fühlen uns in dieser Ecke sicher und wohl.“
Als Finanzdienstleister ist er auf Kundenverkehr angewiesen, für seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter möchte er einen attraktiven Arbeitsplatz bieten. Diese Voraussetzungen waren für ihn am Rudolfplatz nicht mehr gegeben:
„Es verging kein Monat, an dem kein Fahrrad gestohlen wurde. Keine Straßenbahnfahrt, in der man nicht auf unangenehme Art und Weise von Menschen angesprochen wurde.“
Zudem sei an den Ringen ein „sehr einfaches Konzept entstanden mit einer Shisha-Bar an jeder Ecke und den entsprechenden Auswirkungen beim Publikumsverkehr“.
Neuordnung der Drogen- und Obdachlosenszene
Beumer fordert von der Stadt Köln deshalb ein vernünftiges Konzept für Büros, Gastronomie und Tourismus, mehr Sicherheit und Ordnung durch erhöhte Polizeipräsenz und eine Neuordnung von Drogen- und Obdachloseszene. „Das wirkt sich am Ende des Tages positiv auf alle Beteiligten hieraus und Köln kann sein Potenzial entfalten“, ist sich Beumer sicher.
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