Die Zukunftswahl: Das erwartet die Wirtschaft von der Kommunalpolitik
Im September wird gewählt! Im Kammerbezirk läuft der Wahlkampf um die Rathäuser und Landratsämter. Die Wahlplakate hängen, die Bürgerinnen und Bürger wissen, wofür die Kandidatinnen und Kandidaten stehen.
- Hans Richter: Mehr Industrieakzeptanz!
- Annette Faust: Wissen der Wirtschaft nutzen!
- Sylvie Fehn-Madaus: Wohnraum für Fachkräfte bezahlbar machen!
- Sven Gebhard: Verantwortung für Arbeitsplätze in Oberberg!
- Wolfgang Schwade: Verwaltung spürbar reduzieren!
- Harald Goost: Der Wirtschaft Platz zum Wachsen geben!
- Kim Bauer: Innenstädte in Rhein-Berg attraktiv halten!
- Mike Gahn: Digitalisierung jetzt vorantreiben!
- Tina Gerfer: Infrastruktur vor der Haustür sanieren!
- Ralf Müller: Zukunft des Rheinischen Reviers realistisch gestalten!
- Stefan Bisanz: Sicherheit und Sauberkeit verbessern!
- Peter Zens: Wirtschaft ist Partner beim Klimaschutz - kein Gegner!
- Louise Farina: Entscheidungsstau in Köln auflösen!
Aber: Wer nach der Kommunalwahl Verantwortung trägt, sollte wissen, was die Wirtschaft braucht, um weiter erfolgreich am Standort zu arbeiten. Um Arbeitsplätze und Wohlstand zu ermöglichen. Egal ob auf Kreis-, Stadt- oder Gemeindeebene: Nur mit einer starken Wirtschaft gibt es eine starke Region! Für die IHK Köln sagen deshalb ehrenamtlich engagierte Unternehmerinnen und Unternehmer, worauf es jetzt ankommt.
Hans Richter: Mehr Industrieakzeptanz!
„Leverkusen steht wie kaum eine andere Stadt für Wohlstand durch Industrie – und zwar seit Generationen“, sagt Hans Richter von der Firma Currenta. Als Leiter des Chemparks Leverkusen gestaltet er die Transformation der chemischen Industrie an führender Stelle aktiv mit, Currenta investiert in nachhaltige Technologien und Infrastruktur.
Ein Bekenntnis zum Standort NRW: „Damit wir auch in Zukunft Wachstum und Neuansiedlungen sehen, braucht es jetzt auch richtungsweisende politische Weichenstellungen. Ich denke da vor allem an Entlastungen bei den nicht wettbewerbsfähigen Energiekosten und einen Booster im Bereich Infrastruktur. Damit unsere Standorte weiterhin an 365 Tagen im Jahr zu jeder Uhrzeit erreichbar bleiben, müssen Straßen und Brücken, Schiene und Schiffsverkehr zeitgemäß und intakt sein.“
Annette Faust: Wissen der Wirtschaft nutzen!
Annette Faust, Geschäftsführerin bei Mobau Selbach, fordert mehr Expertise aus der Wirtschaft bei der Wirtschaftsförderung: „Wir beobachten leider viel zu häufig, dass die Ideen und Konzepte aus der Verwaltung viel zu weit entfernt sind vom Bedarf und der Wirklichkeit.“
Ihr Appell an die kommenden Bürgermeisterinnen und Bürgermeister: „Nutzen Sie unser Wissen und unsere Strukturen in der IHK, beteiligen Sie die lokalen Unternehmen am Prozess und Sie werden sehen: Eine fokussierte Wirtschaftsförderung lässt alle glänzen, die an ihr mitwirken!“
Sylvie Fehn-Madaus: Wohnraum für Fachkräfte bezahlbar machen!
„Wer Fachkräfte anlocken will, muss ihnen auch Wohnraum bieten“, sagt Sylvia Fehn-Madaus, Inhaberin und Geschäftsführerin der Em Krützche Gaststätten GmbH.
Die Wohnfrage habe schon heute enormen Sprengstoff: „Immer mehr Menschen können sich das Leben an dem Ort, an dem sie arbeiten, nicht mehr leisten.“ Wer Bürgermeisterin oder Bürgermeister werden will, braucht einen klaren Plan, neuen Wohnraum zu schaffen: „Der private und öffentliche Sektor müssen da Hand in Hand arbeiten: Projekte fördern, Verfahren vereinfachen, schneller bauen und bauen lassen.“ Fehn-Madaus ist sich sicher: Das hilft am Ende allen. „Azubis, Familien, Geflüchteten – wer keine Wohnung findet, wird auch nicht arbeiten. Wer den Fachkräftemangel bekämpfen will, muss Wohnen wieder bezahlbar machen.“
Sven Gebhard: Verantwortung für Arbeitsplätze in Oberberg!
Sven Gebhard ist Oberberger durch und durch. Der Geschäftsführende Gesellschafter der GC-heat Gebhard GmbH & Co. KG sagt: „Der Oberbergische Kreis ist ein attraktiver Standort – und wir müssen alles dafür tun, dass er es auch bleibt!“
40 Prozent der Jobs zwischen Radevormwald und Morsbach hängen am produzierenden Gewerbe, überwiegend in mittelständischen und oft inhabergeführten Betrieben. „Verantwortung für Oberberg heißt auch Verantwortung für unsere Wirtschaft. Deshalb brauchen wir eine Kommunalpolitik, die sich für diese Arbeitsplätze stark macht, die für sichere und bezahlbare Energie kämpft, die Mobilität für Menschen UND Güter möglich macht.“
Wolfgang Schwade: Verwaltung spürbar reduzieren!
„Wenn alle über Bürokratieabbau reden, muss das schon im Rathaus losgehen. Denn der Staat beginnt in der Kommune“, sagt Wolfgang Schwade, Vorstandsvorsitzender der GVV Kommunalversicherung.
Er hat als ehemaliger Bürgermeister von Lippstadt große Verwaltungserfahrung und weiß, dass eine Verwaltung sich immer als Partner von Wirtschaft und damit auch der Bürgerinnen und Bürger verstehen muss: „Ein Bauantrag darf kein Hindernisparcours sein! Wer Bürgermeisterin oder Bürgermeister werden will, braucht einen klaren Plan, wie Verfahren vereinfacht und Ergebnisse beschleunigt werden können: Einfach, schnell und lösungsorientiert. Wer an die Verwaltungsspitze will, muss Verwaltung spürbar reduzieren.“
Harald Goost: Der Wirtschaft Platz zum Wachsen geben!
„Wirtschaft braucht Platz zum Wachsen“, sagt Harald Goost, Geschäftsführer der Bierbaum-Proenen GmbH & Co. KG.
Als Chef eines Textilunternehmens weiß er: „Neue Gewerbeflächen schaffen Jobs. Das gilt nicht für einzelne Kommunen, sondern für den gesamten Kammerbezirk: Für eine starke Wirtschaft brauchen wir eine schnellere Planung, einfachere Genehmigungsverfahren und ein strukturiertes Flächenmanagement.“ Nur wenn Politik und Verwaltung aktive Ansiedlungspolitik betreiben, kommen neue Player mit neuen Investitionen: „Neue Gewerbeflächen heißt, sich Wachstum nicht nur zu wünschen, sondern wirklich etwas dafür zu tun.“
Kim Bauer: Innenstädte in Rhein-Berg attraktiv halten!
Kim Bauer, Geschäftsführerin der Netempire Software GmbH, warnt davor, dass die Innenstädte im Rheinisch-Bergischen-Kreis links liegen gelassen werden: „Die Kommunen müssen ihre Innenstädte gemeinsam mit den Unternehmen und der IHK zukunftsfest gestalten.“
Außerdem brauchen die Menschen eine zuverlässige Anbindung zwischen Wohn- und Arbeitsort, aktuell ist das Verkehrsnetz im Kreis überlastet. Und: „Wir brauchen Flächen, um zu wachsen. Egal ob Bürgermeisterin oder Bürgermeister, egal ob Landrätin oder Landrat: Wenn es der Wirtschaft gut geht, geht es dem Kreis gut. Daran müssen wir arbeiten!“
Mike Gahn: Digitalisierung jetzt vorantreiben!
„Wir brauchen Kommunalpolitik, die Digitalisierung in der Verwaltung vorantreibt – und nicht bloß darüber spricht“, fordert Mike Gahn, IHK-Vizepräsident und Geschäftsführer der ownSoft GmbH.
Er sagt: „Ohne eine leistungsstarke 5G-Infrastruktur und ohne öffentliche WLAN-Verfügbarkeit im gesamten Kammerbezirk, also insbesondere im Umland von Köln, bleibt der Fortschritt im Kabel stecken. Die Kommunen brauchen deshalb alle Kraft für den Breitbandausbau. Wir brauchen außerdem den offenen Zugang zu kommunalen Daten als Innovationstreiber. Zünden wir endlich den Digital-Turbo!“
Tina Gerfer: Infrastruktur vor der Haustür sanieren!
„Die Sanierung unserer maroden Infrastruktur fängt vor der eigenen Haustür an. Deshalb müssen wir JETZT anpacken und nicht auf Berlin warten“, sagt Tina Gerfer, IHK-Vizepräsidentin und Inhaberin von Solutions&Services.
Sie zählt die Baustellen auf: der ÖPNV-Ausbau, das Baustellenmanagement, die vielen wichtigen Brücken im Kammerbezirk… „Das alles klappt nur mit einer selbstbewussten Kommunalpolitik an der Spitze und in den Räten, die die Projekte antreiben. Denn ohne zuverlässige Infrastruktur bremsen wir die Wirtschaft aus. Das kann niemand wollen!“
Ralf Müller: Zukunft des Rheinischen Reviers realistisch gestalten!
„Es ist die letzte Chance, dass der Strukturwandel im Rhein-Erft-Kreis wirklich gelingt“, macht Ralf Müller, Geschäftsführer der Yncoris GmbH & Co. KG aus Hürth, die Bedeutung der Wahl klar.
Raus aus der Kohle heißt rein in die Transformation – und zwar ganz praxisnah: „Es braucht die Entwicklung von neuen Industrieflächen, wirtschaftsnaher Infrastruktur und konkrete Ansiedlungserfolge.“ Strukturwandel heißt Machen, nicht weiter abwarten und zusehen, sagt Müller. „Das Rheinische Revier ist eine Mammut-Aufgabe. Aber unsere Region ist stark genug, um diese Aufgabe zu meistern.“
Stefan Bisanz: Sicherheit und Sauberkeit verbessern!
„Sicherheit, Ordnung, Sauberkeit: Die Unternehmen in unseren Städten funken SOS“, so die Botschaft von Stefan Bisanz, IHK-Vizepräsident und geschäftsführender Gesellschafter der Consulting plus GmbH.
Der Sicherheitsexperte fordert, dass wir uns nicht an Gewalt und Verwahrlosung gewöhnen dürfen, sondern eine starke Politik brauchen, die sich dem entgegenstellt: „Wenn sich Menschen in ihrer eigenen Stadt nicht mehr sicher fühlen, ist das inakzeptabel – und das Ende von florierenden Innenstädten, von Handel und Gastronomie. Deswegen brauchen wir nicht nur mehr Ordnungskräfte, sondern auch das politische Selbstverständnis, Regeln durchzusetzen. Denn wer sich nicht an Regeln hält, muss die Konsequenzen spüren.“
Peter Zens: Wirtschaft ist Partner beim Klimaschutz - kein Gegner!
„Die Wirtschaft ist aktiver Partner in Natur- und Umweltschutzfragen – und kein Gegner!“
Peter Zens, Inhaber vom Erlebnisbauernhof Gertrudenhof, beobachtet häufig, dass Unternehmen als Gegner in Klima- und Umweltschutzfragen behandelt werden. Das Gegenteil sei der Fall: „Wir Unternehmen wollen eingebunden werden in alle Anstrengungen, den Klima- und Umweltschutz in unserer Region voranzutreiben.“
Innovationen entstehen im Wettbewerb, ausschließlich Verbote und Bevormundung seien der falsche Weg, um zum besten Ergebnis zu kommen. Sein Appell an alle, die nach der Kommunalwahl im Kammerbezirk Verantwortung tragen: „Ökologie und Ökonomie gehören zusammen. Lassen Sie uns gemeinsam daran arbeiten!“
Louise Farina: Entscheidungsstau in Köln auflösen!
„Köln darf nicht einen Tag länger hinter seinen Möglichkeiten zurückbleiben!“
Das sagt Louise Farina, die in 9. Generation das Parfum-Unternehmen Johann Maria Farina gegenüber dem Jülichs-Platz GmbH mitleitet, mit Blick auf die Oberbürgermeisterwahl im September. „Die Stadt leidet unter einem Entscheidungsstau, der die Wirtschaft lähmt. Wer auch immer Oberbürgermeisterin oder Oberbürgermeister wird, darf der Stadt nicht weiter beim Abstieg zusehen."
Bestes Beispiel ist für Louise Farina der Neumarkt: „Dort erleben wir jeden Tag den Verfall im Herzen unserer Stadt. Verantwortung zu übernehmen heißt, Probleme selbstbewusst anzupacken und nicht darauf zu hoffen, dass sie sich von allein lösen.“
Wahlen sind immer auch Chancen – für alle Beteiligten. Die Kommunalwahl 2025 ist für die Unternehmerinnen und Unternehmer im Bezirk der IHK Köln eine echte Zukunftswahl: Für die Zukunft der Region und für die Zukunftsfähigkeit des Wirtschaftsstandorts. Denn vieles, was früher selbstverständlich war, ist es nicht mehr.
Liebe Kandidatinnen und Kandidaten, bitte gut zuhören: Wer erfolgreich im Rathaus regieren will, muss verstehen, was die Wirtschaft braucht! Alle unsere Wahlprüfsteine zur Kommunalwahl 2025 haben wir auf unserer Homepage zusammengefasst.
Kontakt
Willi Haentjes
Chefredakteur | Kommunikation

Jörg Löbker
Pressesprecher | Kommunikation